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Tagebuch Bunny_Hop
2007-10-05 22:51
Alia iacta est
Internet, ich vermisse dich so!
Naja ok, eigentlich nicht! Eigentlich habe ich keine Zeit um einen Internetzugang zu vermissen. Ich habe viel zu viel zu tun, bin ständig unterwegs. Party hier, Uni-Vorlesung da, gemeinschaftliches Kochen dort und dann gibt es ja auch noch so etwas wie Hausarbeit . Die Routine ist anders als daheim und ich muss mich an das Neue noch gewöhnen. Mein Bett ist jetzt nur noch 90 Zentimeter breit. 90 mikrige Zentimeter. Mein Bad ist winzig und deshalb schlage ich mir noch ständig die Ellenbogen an. Das Wasser kommt mit gefühlten 100° Celsius aus der Leitung und ist viel kalkreicher.
Aber wen interessiert die Größe meines Bettes, Kalkgehalt und Wassertemperaturen?
Die Fortsetzung der Fliegengeschichte ist viel wichtiger. Ich habe mir keine Klebestreifen gekauft, weil irgendwie war mir das zu eklig. Ich habe mich für Gift entschieden. Giftfensterbilder in Froschform. Die Fliegen landen darauf, werden durch irgendwelche Duftstoffe angezogen und sterben dann elendig. Sie rutschen langsam an der Scheibe hinunter, landen auf dem Fensterbrett und zappeln noch ein bisschen mit lautem Gesumme und Gebrumme auf dem Rücken herum. Dann... Stille!
Wer jetzt der Meinung ist, dass dies alles ganz schön brutal ist... nun ja, der hat wohl Recht. Aber was suchen die Viecher auch im siebten Stock? Im Grunde sind sie selbst Schuld. Außerdem habe ich ein ganz klein wenig übertrieben. Sie sterben, aber ich glaube nicht, dass sie leiden.
Viel interessanter als die Fliegen, sind aber auch die Leute. Die Leute und die Männer. Wobei wir das "Männer" hier gleich einmal streichen. Es gibt nur diesen einen Mann und wie schreckich ist dass eigentlich? Also ich will hier jetzt nicht sagen, dass es nicht mehr Auswahl gibt, aber irgendwie... Alia iacta est.
Er hat rötliche Haare und ist 1,90 Meter. Er ist groß, aber ansonsten nicht mein Typ. Außerdem ist er super nett und es fliegen einfach die Funken. Ich glaube, dass es zwischen uns immer nur Knistern wird , lasse mich aber gerne von dem Gegenteil überzeugen...
Ganz allgemein ist noch kein Tag vergangen den ich alleine zu Hause verbracht habe. Wir waren in diversen Cafès, in denen alles viel billiger war als "daheim". Es gab zwei tolle Einführungstage mit Teamtraining (super witzig), EDV-Kursen und allem was so dazu gehört. Es gab eine Erstsemesterparty... Sehr alkoholreich, sehr lustig und flirty. Ich trinke "Bacardi Razz", rauche (eher unnormal für mich) und unterhalte mich mit Gott und der Welt, weiteren Erstsemestern, höheren Semestern und natürlich auch dem Typen. Selbstverständlich werfen wir uns eine Menge Blicke zu. Schüchterne Blicke. Wobei schüchtern glaube ich nicht das richtige Wort dafür ist...
Gleich am nächsten Tag gehen wir wieder mit der gleichen Gruppe feiern. Ich würde sagen die Grüppchenbildung hat begonnen oder ist vielleicht schon abgeschlossen. Manchmal geht das ja sehr schnell. Die Disco ist cool, aber ich bin ein klein wenig erledigt. Ich bleibe bei Bier um meinen Magen nicht noch weiter zu beanspruchen (die Erstsemesterparty war hart) und tanze wenig oder eigentlich gar nicht. Irgendwie komme ich nicht in Stimmung und irgendwie sind mir die anderen Mädels aus meiner Gruppe zu exhibitionistisch und extrovertiert. Sie beanspruchen die halbe Tanzfläche. Er auf jeden Fall teilt mit mir seine Doppeldecker-Drinks und wirft mir gelegentlich diese undeutbaren Blicke zu. Später tanzen wir miteinander Disco-Fox. Ein bisschen Standard ist immer gut. Die anderen sind zu diesem Zeitpunkt weg, wir alleine. Leider aber nicht für lange. Sie kommen zu uns in die Halle und ich trenne mich von ihm. Ohne weitere Absichten, einfach so eben...
"Warum gehst du von mir weg sobald die anderen kommen."
"Nun ja, ich habe vorher gar nicht getanzt und jetzt tanze ich mit dir. Das ist doch ein gefundenes Fressen für die Gerüchteküche." Ich lache, eigentlich waren mir Gerüchte schon immer egal.
"Stört dich das?"
"Mich?" Ich lache wieder. Stört es mich? Hat es mich jemals gestört? "Nein, aber vielleicht stört es dich. Immerhin ist es eigentlich untersagt. Ich weiß ja nicht wie du dazu stehst!"
"Ich würde sagen, manche Regeln sind dazu da gebrochen zu werden!"
Nun, was soll ich jetzt davon halten? Ich war noch nie ein Fan von Regeln.
Er legt gelegentlich seine Hand auf meinen Rücken, kommt in der Pause zu mir, wirft mir diese Blicke zu und bezieht mich überall mit ein. Dennoch gehen wir verhalten, beinahe schüchtern miteinander um.
Beziehungen zwischen den Studenten unseres Betriebes sind eigentlich untersagt und auch wenn das uns beide nicht stört, es gibt andere, die das vielleicht anders sehen. Es gibt andere die, wenn es hart auf hart kommt, unsauber spielen werden und vor nichts zurückscheuen. Die Jobs sind begehrt und zum Großteil ist sich doch immer jeder selbst der nächste.
Vielleicht sind wir beide aber auch einfach dazu bestimmt uns anzusehen, gelegentlich zu berühren und Blicke auszutauschen. Ganz egal was wird und wie man das momentan bezeichnen soll... Ich finde es schön !
Und weil wir gerade bei den Männern sind: Gordi hat mich die Woche angerufen und wir gehen morgen zusammen auf eine Party. Chris hat sich ganz höflich und interessiert per SMS gemeldet.
Vor allem freue ich mich aber wieder auf den Studienort und weitere lustige, aufregende und ereignissreiche Wochen...

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leben 

Kommentare

00:48 06.10.2007
ganz schön turbulent bei dir. prima.
thema fliegen: insekten spüren keinen schmerz (sagen menschen, o.k. )
thema rotschopf: vielleicht doch erst die arbeit und dann das vergnügen? ansonsten darf der betrieb liebe nicht verbieten, zumindest war's bei walmart so, gerichtlich.
dann weiterhin viel spaß und
Good luck!
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2007-10-05 22:51