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Tagebuch Bunny_Hop
2005-12-23 14:22
After Midnight
Gestern Disco, Feiern, die Ferien (auch wenn es auf Grund der Facharbeit keine werden).
Was davor geschah: Sms von Manu, sehr nett, sehr süß, er freut sich auf den Abend, weil wir endlich ein bisschen Zeit miteinander verbringen können.
Der Abend:
Ein Kumpel holt mich ab, wir fahren mit dem Auto hin, anders geht das gar nicht. Mir ist ein bisschen unwohl, denn ich weiß, dass der Fahrer nicht ganz neutral zu mir steht, heute Abend wird er mich aber wahrscheinlich mit Manu sehen. Manu kommt und begrüßt mich, zwei Küsschen, seine Hände die über meine Arme streicheln. Ich lächle, es fühlt sich gut an, heute werden es auch die anderen aus der Stufe bemerken, geht es mir durch den Kopf. Es stört mich ein wenig und so versuche ich, in mich hinein zu horchen. "Warum stört es mich?" Aber mein "Ich" bleibt still.
Sechs Wodka oder Malibu- Mixgetränke in 1,5 Stunden später, ein Typ aus meiner Stufe flirtet heftigst mit mir, zieht mich immer wieder auf die Tanzfläche, fasst mich an. Ich habe Not ihm zu entkommen, Manuel kommt mir nicht zu Hilfe, dafür ein anderer Klassenkamerad. Er geht einfach dazwischen, schirmt mich ab.
Manuel kommt zu mir, wir reden, er fragt mich, wie ich zu all dem, zu ihm stehe. Man, ich hasse so etwas, muss man alles immer gleich in Worte fassen?
"Er will doch einfach nur wissen woran er ist", flüstert mir meine Innere Stimme zu und ich lenke ein, ist schließlich nur verständlich. Aber bevor ich ihm antworte, muss ich wissen, wie er zu der Tussi aus meiner Stufe steht, der er mal eine Liebeserklärung gemacht hat.
Er erzählt es mir, meint das alles vorbei ist, aber ich bin misstrauisch, Dominik hatte das auch gesagt. Und deshalb lasse ich mich nicht von ihm küssen, unterhalte mich mit Jean, einem Franzosen aus meiner Stufe, während er mit "ihr" tanzt. Jean ist nett, was für mich unerwartet ist, er kam immer so arrogant rüber.
Es wird immer voller. Alle versuchen mich auf die Tanzfläche zu ziehen, aber es wird nur Hip Hop gespielt und damit kann ich heute überhaupt nichts anfangen. Ich bleibe bei Jean der steht auch eher am Rand und wehre mich gegen die Zudringlichkeiten von einigen Typen. "Du bist heute ganz schön begehrt", sagt ein Typ zu mir und im nächsten Moment tritt er mir so ungefähr auf die Zehen, so nah kommt er mir. "Halloooo, was ist los? Ein bisschen Abstand bitte!"
Jean fragt mich, ob ich von Manuel belästigt werde, dass finde ich sehr amüsant. Er hat es noch nicht begriffen, aber auf der anderen Seite gibt es nichts zu begreifen, denn ich habe mich zu nichts entschlossen. Eines ist aber ganz klar, würde ich wollen, dann könnte ich einfach zu ihm hingehen und ihn küssen und die Sache wäre geregelt.
Aber ich bleibe stehen, Dominik ist dabei, er tanzt, ist mit Manuel ganz dicke, das war mir früher nicht so aufgefallen. Noch etwas, was mir irgendwie nicht passt.
Es wird immer voller. Ich werde gegen die Wand gedrückt, hin und hergeschoben, es kommt mir so vor, als würden alle auf mich zu kommen. Mich in die Enge treiben, ich versuche tief Luft zu holen. Aber es ist stickig und heiß, man kann nicht tief durchatmen. Meine Atmung wird flach und schnell und plötzlich ist da dieses riesige Gewicht auf meinem Brustkorb. Hitze breitet sich in mir aus, aber ich bemerke, wie meine Hände ganz kalt werden. Ich versuche Luft zu holen, aber da ist zu wenig. Mir wird übel, mir wird schummrig und ich weiß, dass ich hier ganz schnell raus muss.
Manuel folgt mir, ich sage ihm was los ist. Er fragt mich, ob er mich begleiten soll, ich kann kaum antworten, ich kann nicht mehr atmen. Ich schüttle den Kopf und laufe davon. Raus, raus hier, an die Luft, wo keine Menschen sind, wo man wieder atmen kann.
Die kalte Luft ist ein Schock, meine Lungen ziehen sich noch mehr zusammen, für einen Moment gerate ich in Panik. Ich drehe mich um, hoffe das Manuel doch mitgekommen ist, dass ich nicht alleine bin. Ich habe Angst, aber der Platz hinter mir ist frei, da ist niemand. Ich schnappe nach Luft, ich muss atmen. Bewege mich von der Disco weg, ich zittere, es ist eisig kalt. Dann gehe ich in die Knie, keine Luft mehr da.
Plötzlich zwei Arme die sich um mich legen, mich nach oben ziehen und meine Arme über den Kopf heben. "Tief einatmen, ganz ruhig, hier draußen ist genug Luft für alle."
Es ist Jean, nicht Manuel.
Später geht es mir besser, wir gehen wieder rein, beide Eisklumpen, aber wieder ruhig. Manu kommt sofort zu mir, fragt ob es mir besser geht. "Ja, es geht."
Aber interessiert es dich wirklich, frage ich mich? Interessierst du dich wirklich für mich oder ist es nur das Äußere das du willst, für das du schon immer geschwärmt hast (laut Gordi)?
Manu gibt mir ein Küsschen auf die Wange, streicht mir über den Kopf und geht dann Tanzen, er tanzt mit jedem, er tanzt mit ihr. Da stehe ich, neben mir Jean, er reicht mir ein Bier. Es ist kühl, fühlt sich gut an. Ich schaue zu Dominik, der gerade mit Manuel tanzt oder zumindest abspackt . Und da ist diese Stimme in mir, die ganz leise "Nein" flüstert. Ich drehe mich weg und gehe in den Sitzbereich, da ist weniger los, heute bin ich nicht mehr für eine richtige Party aufgelegt.
Manuel und Dominik müssen nach Hause fahren, ihre Fahrer sind nicht so hartgesotten wie meiner und Jeans. Am Ende, so gegen vier in der Nacht, gehe ich noch einmal für fünf Minuten auf die Tanzfläche, wippe ein bisschen umher. Jean ist neben mir, er fragt mich etwas, beugt sich zu mir, seine Hand auf meiner Hüfte. Die Berührung ist wie ein Schock. Ein Versehen, denke ich mir. Aber dann beugt er sich wieder zu mir und wieder ist seine Hand auf meiner Hüfte. Ich bin irritiert, noch jemand, der es heute irgendwie auf mich abgesehen hat?
Aber nein, geht ja gar nicht, fällt mir ein. Denn Jean hat eine Freundin und abgesehen davon, ist Jean, der Mann, in welchen sich meine Freundin verliebt hatte (siehe Eintrag von vor zwei Tagen...)

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leben 

Kommentare

02:30 24.12.2005
hey, du scheinst ja wirklich umschwirrt zu werden.
jean: so nett er ist und so sehr dir das begehrtsein kokettierend gefällt, mach ihm klar, dass du nicht für zwischenspiele zu haben bist. wenn männer keinen widerspruch bekommen, definieren sie dies als aufforderung weiter zumachen, so lange bis widerspruch oder ein no kommt. männer denken da ganz einfach und "geradlinig".
manuel: auch er denkt gradlinig. du sagst - oder bedeutest ihm-, er soll nicht mit rauskommen, so bleibt er drin. dann darfst du also nicht enttäuscht sein, wenn er macht, was du sagst.
meine empfehlung: mach nicht so lange hin und her. gib ihm den kuss, damit er bescheid weiß. viel mehr muss ja sofort gar nicht sein. falls du zunächst noch taktisch-rational handeln willst. oder du gestehst dir deine starke zuneigung/verliebtheit ein und erlaubst dir, was DU magst.
und dann wünsche ich dir schöne frohe festtage und viele glückliche stunden, asap und überhaupt!
Good luck! :)
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