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Tagebuch Bunny_Hop
2009-01-13 19:50
Abroad
Man versucht es hinauszuzögern, wo es nur geht zu verschieben. Doch irgendwann kommt dann doch der Moment in welchem man sich stellen und Abschied nehmen muss.
Zum Glück nicht Tränenreich, aber dennoch sehr beklemmend. Beinahe ein halbes Jahr wird man sich nun nicht mehr sehen, es sei denn ein Besuch ist möglich. Mehr als fünf Monate verbringt man nun in einem fremden Land. Umgeben von fremden Leuten, konfrontiert mit anderen Gewohnheiten, Sitten und Bräuchen.
Doch während der Reise weicht die Angst, wird zu einer langsam erblühenden Vorfreude. Stunden auf der Straße, der Fähre, dann wieder der Straße, der Fähre, der Straße und dann das Ziel vor Augen. Endlich, zum Glück. Die Müdigkeit scheint dich beinahe zu erschlagen, die Augen qualvoll geöffnet und selbst die größte Neugierde vermag dir nicht genug Energie zu verleihen. Deine Gedanken drehen sich um dein Bett, eine warme Dusche, Schlaf. Stundenlang, erholsam.
Du öffnest die Tür zu deinem Zimmer das du die nächsten fünf Monate bewohnen wirst und trittst in ein lang gefürchtetes Szenario. Staub, Schmutz, Dreck. Verschmierte Fenster, verdreckte Wände. Staub auf allen Kanten, in allen Ecken. Die Duschwanne ist orange-rot verfärbt und voller Haare. Du spürst förmlich wie dir die Farbe aus dem Gesicht weicht, dein Herz ein bisschen langsamer schlägt. Müde, Bett, schlafen. Aber an Schlafen ist angesicht des Zustand deines Zimmers nicht mehr zu denken. Keine zehn Pferde bringen dich in das Bett und kein Fluch der Welt in die Dusche. Du steigst wieder ins Auto und fährst zum nächsten Supermarkt. Handschuhe, Desinfektionsmittel, Scheuermilch, Fettlöser, Glasreiniger, Schwamm, Lappen, Küchentücher. Und als du jetzt wieder dein Zimmer betrittst ist die Müdigkeit wie weggeblasen, als wäre sie nie dagewesen. Du putzt, putzt und putzt. In die Dusche traust du dich anfangs nur mit Turnschuhen, dann mit Hausschuhen und am Abend nach sieben Stunden putzen und einer Menge Desinfektionsmittel sogar barfuß.
Jetzt ist dein Zimmer gemütlich eingerichtet und rätselhafte Substanzen an den Wänden gibt es nicht mehr. Beinahe würdest du dich wohl fühlen, wären da nicht deine beiden snobistischen Mitbewohner. Aber mit diesen wirst du auch noch fertig, wenn auch nur durch Schläge auf das Kissen, entnervte Telefonate mit deinen Freunden und ganz viel Augenrollen.
Jetzt gilt es zu studieren, deine Sprache zu verbessern und ein anderes Land kennenzulernen.

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Kommentare

20:53 13.01.2009
und ich beschwer mich schon bei ner stunde zimmer aufräumen mein herzliches beileid..
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19:56 13.01.2009
oh gott... ich möchte nicht mit dir tauschen...
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2009-01-13 19:50