20.8. der große Tag von Saarbur...
20.8. der große Tag von Saarburg!
Bis 11 Uhr lagen wir noch im fdl. Feuer. Um ¾ 11 sah ich das XIV. Corps aus den Waldungen östl. Rieding vorbrechen. Ein einzigartiger Anblick! Vorher die Leere des modernen Schlachtfeldes und nun plötzlich von der Flanke aus prächtig einzusehen das Herausbrechen der Badener. Wie zum Ufer Welle an Welle eilt, so warfen sich die Schützen gefolgt von der vorgaloppierenden Feldart. Vor. Und wie`s da vorwärtsging! Unwiderstehlich!
Der Angriff für unsere Div. war bis 11 Uhr befohlen. Als um ¾ 11 Uhr die Badener vorgingen, waren unsere Leute nicht mehr zu halten.
Sie stürzten aus den Schützengräben gegen den Feind. Im Laufe des Nachm. wurde Saarburg, gegen Abend die Höhen südl. Saarburg genommen.
Ganze Komp. Gefangener zogen an uns vorbei. Als die Inf. die Höhe südl. Saarburg gewonnen hatte, kam für uns der Stellungswechsel. Die 5. Bttr. Prinz Adalbert galoppierte als erste Bttr. durch das brennende Saarburg, das noch zum Teil besetzt war und kam in dem Augenblick in Stellung, als ein äußerst heftiger Vorstoß des Feindes einsetzte und das I.L.R. die Höhe südl. Saarburg kaum mehr halten konnte.
Unsere Abt. wurde erst später nachgezogen. Aus den ersten Häusern Saarburg wurde unsere Kolonne auf der Straße plötzlich heftig beschossen. Wir protzten 1 Geschütz ab und feuerten durch die Fenster mit Schrapnels hinein, damit wars für einen Augenblick ruhig. Als wir wieder aufgeprotzt hatten, ging der Spektakel von neuem los. Wir ließen 1 Geschütz zurück um diese Häusegruppe in Brand zu schießen und jagten, so gut es in dem tiefen Ackerboden möglich war, auf die Höhe südl. Saarburg, von der erneuter Hilferuf kam. Wir wurden an den rechten Flügel des I.L.R. der ganz isoliert war, hinausgeworfen und fuhren so in heftigem Inf. U. Art. Feuer das Inf. I.R. Entlang; wurden also im Flankenmarsch beschossen.
Glücklicherweise wurde nur 1 Kanonier verwundet und 2 Pferde getroffen. Wir kamen nicht mehr zum Schuß, da der Gegner zurückgegangen war.
Wir blieben auf dem Rabenberg in Stellung u. schliefen bei unseren Geschützen. Die Schlacht vor Saarburg hatte der Battr. 1 Toten (Kan. Eilaer) und 2 Verwundete gekostet. Die 2. Battr. hatte größere Verlußte: Ltn. Knilling verwundet, 1 od. 2 Mann tot, 15 Mann verwundet.
In Saarburg sollen noch viel Gefangene gemacht worden sein; man sprach von tausenden; ob es stimmt, weiß ich nicht; jedenfalls habe ich selbst viele gesehen. Außerdem wurden 3 Battr. schwere Kanonen erbeutet. Davon, daß diese Schlacht in großem Rahmen war, wußten wir nichts. Nachts brannten Teile von Saarburg u. war Inf. Feuer zu hören.