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Tagebuch Branley
2005-02-14 09:52
Tag 1
So fängt es nun also an?

Mein Name ist Brantano! Dies ist mein erster Eintrag und ich möchte schon hier bekannt geben: Ich werde einen Film machen!!
Am ersten Tag sollte man aber erstmal ein wenig über mich erfahren:
Ich bin 24 Jahre alt und habe gerade mein erstes Semester hinter mir. Ja, ich habe ein wenig länger gebraucht, um zum Studieren zu kommen. Das liegt daran, dass ich noch nie wußte, was ich eigentlich mit meinem Leben anfangen will. Ich bin nicht der typische Loser, sondern eher der, der immer da ist, aber nie gesehen wird. Solche Leute kennt ihr doch auch?!
Die häufigste Frage, die mir in meinem Leben gestellt wurde ist: „Seit wann bist Du denn hier?“
Man hat mich nie wahrgenommen, ich war wie der Unischtbare. Es folgten natürlich Zeiten der Rebellion, aber die haben mir auch nichts eingebracht. Mittlerweile bin ich soweit, dass sich niemand neben mich in den Bus setzt. Warum? Ich habe keine Ahnung. Ich sehe aus, wie jeder andere Student auch und ich wasche mich jeden Tag gründlich. Mundgeruch kann es auch nicht sein, denn ich bin ein Großabnehmer der Firma „Fishermen's friend“.
Ich habe dieses Semester nur einen Schein gemacht. Dafür gibt es viele Gründe. Einer sind meine anhaltenden Depressionen. Ein anderer ist, dass ich mir das falsche Hauptfach mit den falschen Nebenfächern ausgesucht habe. Das Semester beendete ich mit 6 Semesterwochenstunden. Das heißt, ich hatte 3 Seminare zu bestehen. Eines habe ich fertig gemacht. Zu den Prüfungen der anderen beiden bin ich gar nicht erst hingegangen.
Natürlich wollte ich das Studienfach wechseln, ja sogar die ganze Richtung, aber ich bin wie immer zu spät gewesen und jetzt habe ich noch ein Semester dranzuhängen. Mir ist klar, dass es ein Privikeg ist zu studieren und gerade für jemanden mit einem Abiturdurchschnitt von 3,5 ist es das!! Versuchen zu wechseln werde ich trotz allem.

Jetzt sind allerdings fast 2 Monate Semesterferien und ich werde einen Film drehen. Seit November arbeite ich mit meinem besten Freund Hugh an einem Drehbuch. Weit sind wir damit allerdings nicht gekommen...
Wir kennen uns seit 18 Jahren. Da ist es schwer auch mal ernsthaft zusammenzuarbeiten. Wir sind Virtuosen!
Der nächste Termin, an dem wir nun weiterkommen wollen ist der nächste Freitag. Das Treffen wurde extra in ein Bistro verlegt, denn bei mir zu Hause ist ein ruhiges Arbeiten nicht möglich. Meine Freundin, mit der ich seit Sommer letzten Jahres zusammenwohne ist nicht das Problem. Sie fällt so wenig auf wie ich. Außer mir natürlich.
Das Problem sind eher meine Tiere. Ich habe zwei Meerschweinchen und ein Kaninchen. Ja, 24jährige Studenten haben kleine niedliche Haustiere. Nun ist es aber so, dass die Tiere sich eher mich ausgesucht haben als ich sie. Sie wurden entweder schlecht behandelt oder niemand wollte sie mehr haben. Die armen Dinger sind Überbleibsel aus einem Leben, an das ich mich nicht erinnnern möchte, was aber immer ein Teil von mir bleibt....

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leben 

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2005-02-14 09:52