Selbstliebe und die Probleme der anderen
„LOVE YOURSELF FIRST AND EVERTHING ELSE FALLS INTO LINE.“ Lucille Ball

Mittwoch

Gestern bin ich bei Nieselregen nach Hause gelaufen, ich wollte endlich wieder etwas mehr Bewegung haben. Der Frühling darf gern kommen und nicht nur mittels Primeln in meinem Wohnzimmerfenster.

Heute E-Mail von Ly und Ka bekommen. Ly bekommt auch immer noch so viel Post für Pe und läßt sie zeitwei-lig denken, er müßte doch nun bald wieder kommen (ach ja – seufz!). Ja und Ka in AB hat (leider wie immer) es nicht so leicht mit ihrem Mann. Die Lösung ist da doch klar, sie müssen sich trennen; doch sie will doch gern in CDN bleiben. Ich kann ihr Dilemma gut verstehen, nur auf Dauer tut ihr das Ganze natürlich nicht gut. Eine sogenannte Besserung ist nicht in Sicht, daher wird es nicht leichter für sie und eine Entscheidung steht an. Ich wünsche ihr alles Gute und daß sie recht bald viel mehr Glück und Zufriedenheit in ihrem Leben hat. Sie ist ja so eine Liebe und hat Besseres verdient.

Ja, ja so bin ich, mache mir oft einen Kopf für andere Leute und für mich? Doch für mich auch. Nur scheint es manchmal, daß mir die Lösungen nicht immer so leicht zufallen wollen. Gut, die Trauer, die ich momentan habe, braucht viel Zeit. Wenn ich aber an die anderen Sachen denke – da habe ich ja früher auch eine ganze Weile daran geknabbert, ohne es immer hinzubekommen. Die Lösungen für andere Menschen fallen „uns“ so leicht, weil es nicht unsere Probleme sind. Jeder hat halt seinen Weg des Lernens. Und es gibt auch gute Gründe, war-um wir immer wieder mit den gleichen Problemen konfrontiert werden, bis wir es endlich lernen. Schließlich wollen und sollen wir im Leben weiterkommen und wenn nicht, dann „dürfen“ wir an der gleichen Stelle wieder antreten.

Freitag ist wieder unser Vollwertstammtisch. Ke. meinte neulich, ob wir da ökologisch einen lüpfen würden. Nein, nein. Das Wort klingt ein bißchen altbacken, soll aber nur die Regelmäßigkeit dokumentieren. Wir treffen uns wie immer in einer kleinen Enklave, einer kleinen Holzhütte inmitten Gropiusstadts scheußlichen Betonklöt-zen.

Ja und am Montag möchte Ba. von mir höchstpersönlich eine Lesung hören zum Buch von Ke. und mir.

So, jetzt noch schnell etwas Pause bei gutem Tee, bis es wieder turbulent hier wird.

Ach wollte ja noch mehr über die Selbstliebe philosophieren. Ein weites Feld, kann auch auf morgen verschoben werden.