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Tagebuch BonnieDoon
2003-04-09 13:19
Loslassen nach M. Buchholz
Mittwoch, 9. April 2003

Gestern von Gerald eine tolle Osterkarte bekommen. Die Nordamerikaner haben doch wirklich sehr, sehr viel bessere Karten als wir hier in Deutschland. Unsere sind im allgemeinen nur zwischen Kitsch und Scheußlichkeit. Ausnahmen bestätigen wie immer die Regel.

Jedenfalls tolle Karte bekommen. Habe mich sehr gefreut. Vielen Dank Gerald!!!

Es ist nicht so ganz einfach, momentan keinen Kontakt zu haben, doch es ist ja auch bald Juni und dann werden wir uns sehen und darauf freuen wir uns schon sehr.

In diesem Zusammenhang bitte ich auch heute wieder um den ganz besonderen Schutz für uns.

Von Sy. gestern eine interessante Anregung zu Büchern von Michael Buchholz bekommen. Habe mir das im weltweiten Gewebe einmal angesehen:

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Hier nun der interessante Text:

„Es gibt sehr viele Formen des Festhaltens, darunter das Festhalten an überholten Ideen, an Gewohnheiten, an Technologien, an Verhaltensprogrammen, an Beziehungen, an Feinden, an Problemen, an Ängsten und Krankheiten – die Auswahl ist schier endlos.

Wo aber gehangen und geklammert und gehalten wird, ist von Loslassen keine Rede.

Loslassen ist Ja-Sagen. Loslassen ist ein Akzeptieren. Loslassen ist ein geistiges Öffnen der Hand, die weiterhin festhalten will.

Es gibt ein anderes Wort für Loslassen. Es heißt Akzeptieren. Akzeptieren bedeutet Ja-Sagen. Es bedeutet "ja" zu sagen zu den Ereignissen, die uns zu eigen werden. Es geht darum, die Dinge zu bejahen, die sind. Da sie gerade eingetreten sind, macht es sowieso keinen Sinn, die Dinge zu verneinen. Denn sie sind ja. Loslassen ist ein Akzeptieren dessen, was ist.

Loslassen ist zudem ein Nicht-Tun. Wenn Sie Probleme mit dem Loslassen haben, dann liegt dies daran, weil Sie glauben, etwas tun zu müssen. So konzentrieren Sie sich auf das Loslassen, richten Ihre gedankliche Aufmerksamkeit fest darauf und erreichen damit das genaue Gegenteil dessen, was Sie vorhatten: Sie halten weiter fest.

Aufmerksamkeit ist Energieübertragung. Das, worauf ich meine Aufmerksamkeit richte, wächst. Richte ich meine Aufmerksamkeit auf das Loslassen, richte ich meine Aufmerksamkeit auf einer tieferen Ebene eigentlich auf das Festhalten. Denn würde ich nicht noch festhalten, hätte ich ja schon losgelassen, also bräuchte ich meine Aufmerksamkeit nicht mehr auf das Loslassen zu richten. Einfach und logisch, nicht wahr?

Richte ich meine Aufmerksamkeit nicht länger auf das Loslassen, richte ich sie auch nicht länger (auf der tieferen Ebene meines Denkens) auf das Festhalten. Wenn Aufmerksamkeit Energieübertragung ist, dann ist weniger Aufmerksamkeit weniger Energieübertragung. Keine Aufmerksamkeit ist keine Energieübertragung. Wo keine Energie ist, wirkt keine Kraft mehr. Damit ist ein Festhalten nicht mehr möglich, weil dies ja irgendeine Kraft erfordern würde. Ebenso logisch.

Dieses "keine Energie" bezieht sich hier auf diesen einen Aufmerksamkeitsfokus: das Loslassen. Sie haben dann selbstverständlich noch Energie. Sie richten sie jetzt nur auf andere, konstruktivere Dinge als auf das Loslassen (und damit auf das Festhalten).

Probieren Sie es aus. Sagen Sie einfach "ja" zu den Dingen, die sind. Sie können sie ja sowieso nicht mehr rückgängig machen. Fangen Sie dagegen an, "nein" zu sagen – also Dinge abzulehnen, die längst geschehen sind –, gleichen Sie einem Reiter, der sich abmüht, ein totes Pferd zu reiten. Sie vergeuden sinn- und nutzlos Energien, die Sie für andere Zwecke viel besser einsetzen könnten.

Ein Beispiel: Sie sind arbeitslos? Sagen Sie ja dazu. Ob ich verrückt geworden sei, fragen Sie? Ich meine es ernst. Akzeptieren Sie es. Es ist so. Wenn Sie es akzeptieren, brauchen Sie nicht dagegen ankämpfen. Die dafür eingesparte Energie können Sie viel besser investieren. Und dagegen ankämpfen (jammern, anderen die Schuld geben, verzweifeln, Vergessen suchen in Alkohol und Drogen usw.) bringt ohnehin nichts, da Sie ja nun mal arbeitslos sind. Solange Sie kämpfen, bauen Sie Widerstände (in sich und anderen) auf, die verhindern, daß Sie eine neue Stelle finden. Erst wenn Sie aufhören, "nein" zu sagen, setzt der Fluß wieder ein.

Die oben genannten Wirkungen haben Naturgesetzcharakter.“

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Ich habe etwas die Tendenz zum Klammern an Dingen und Vorstellungen. Sicherlich brauche ich manchmal Zeit und kann nicht alles gleich hoppla-di-hopp „loslassen“, aber die Gedanken als Ansatz für mich sind schon richtig. Es ist auch nicht gut für mich, ständig zu grübeln. Das bindet so viele Ideen.

Stück für Stück komme ich mir immer näher und Texte dieser Art helfen mir dabei.

Vorhin fragte mich A. ob ich schon Urlaubsvorfreude hätte und ich meinte wie immer „Nein, erst wenn ich im Flugzeug nach Vancouver sitze, da ich noch 93.000 Dinge zu erledigen habe.“ Wir waren uns dann einig, daß ich vielleicht auch mal diesen Gedanken loslassen soll, auch wenn ich 93.000 Dinge zu tun habe, so kann ich mich doch trotzdem auf die Zeit danach freuen, einfach auch weil ich genau weiß, daß ich es auch diesmal wieder bewältigen werde.

So lasse ich dann die Gedanken an die noch 93.000 Dinge, die zu erledigen sind los und tue es einfach und der Abflugtag kommt bestimmt. Genauso wie der Juni kommen wird, wenn Gerald und ich uns endlich sehen werden.

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