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Tagebuch Betty77
2008-02-14 20:25
Sinnvoll
Mir ist heute siedend heiß eingefallen, dass nächsten Dienstag mein Spanischkurs losgeht und ich die beiden Lehrbücher noch nicht bestellt habe. Super! Gut, dass es Amazon gibt! Hoffe, die Bücher kommen rechtzeitig an.

Meine Gedanken kreisen immer wieder um Wege aus meinen momentanen Dilemma. Ich habe so viele Ideen, aber es muss sich auch Geld damit verdienen lassen. Also, brauche ich einen Job mit festen Zeiten, der mir genügend Freiheit lässt mich anderweitig auszutoben.
Es ist erschreckend wie tief man in die gesellschaftlichen Koventionen verstrickt ist.
Als ich am Theater angefangen habe, mußte ich darum auch sehr kämpfen. Nach der Schule keine „richtige“ Ausbildung war für die meisten nicht verständlich. Ich bin die einzige in meiner Familie, die künstlerische Ambitionen hat. Ich habe schon ziemlich früh angefangen mich für Theater, Film, Bücher, Malerei etc zu interessieren. Und irgendwann war klar wohin die Reise geht. Studieren war mir viel zu theoretisch, also habe ich die Praxis gewählt. Ich hatte wirklich gute Zeiten und habe meinen Beruf sehr geliebt, doch dieses ständige von vorne anfangen, machte mich auf Dauer müde. Man bewirbt sich für Projekte, wenn man Glück hat wird man genommen, dann arbeitet man unermüdlich an den Vorbereitungen, dann am Projekt selbst. Meistens 15 Stunden am Tag, da bleibt nicht viel Zeit für etwas anderes, keine Zeit für Freunde, Familie etc. Und dann ist es zu Ende und die Welt hat sich weiter gedreht ohne das man es bemerkt hat. Und man fängt wieder bei null an.
Es ist schmerzlich, wenn man mit Mitte 20 feststellt, dass man seinen Traumjob auf Grund der ganzen Umstände nicht die nächsten 40 Jahre machen will, weil es im Leben noch etwas anderes gibt als Arbeit.
Hab ja die Kurve bekommen. Vor allem die Familie war beruhigt. So nach dem Motto, jetzt wird doch noch was aus ihr. Aber ich denke, dass ich da wieder den ein oder anderen enttäuschen muss.
Natürlich war es nach dem Ganzen auf und ab, hier hin und dort hin, wenig Zeit für Hobbies, traumhaft an einem Ort zu wohnen und zu arbeiten. Ein sicheres, monatliches Einkommen. Da ist es wohl verständlich, dass ich mich zufrieden mit mir und der Welt gefühlt habe.
Es war eine Verschaufpause für mich, die mir aber auch gezeigt hat, dass ich so ein Leben auch nicht will. Ich brauche eine gesunde Mischung von beiden. Danach suche ich. Glücklicherweise bin ich nur für mich verantwortlich, da kann ich abstriche machen und ausprobieren. Doch ich weiß jetzt schon, dass ich auch auf viel Unverständnis stossen werde. Aber es ist ja mein Leben und das muss ich selbst gestalten, um glücklich zu werden. Wer weiß, wohin der Weg führt. Es wird sich irgendwann ein Sinn drin erkennen lassen.

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2008-02-14 20:25