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Tagebuch babajaga
2006-09-20 08:37
Völlig irrationale Wut + Nachtrag
vom 18.09.2006

hatte mich gestern nachmittag ergriffen. Ich weiß nicht warum, ich weiß nicht mal auf wen oder was ich wütend war, ich war eben einfach wütend. Ich war so wütend, dass es mir schwerfiel ganz normal und gleichmäßig zu atmen, ich wollte schreien, ich wollte etwas kaputt machen, ich wollte um mich treten. Und warum? Ich habe keine Ahnung! Dieses Gefühl war einfach da und ich habe mich nur dagegen gewehrt, weil es so unerklärlich, so unwirklich, so völlig ungerecht war. Es gehörte dort nicht hin, wo es war und trotzdem konnte ich mich aus dieser Situation nicht heraus winden. Sie bohrte in mir, sie lachte mich aus, sie war einfach da und wußte, dass sie mir den letzten Nerv raubt...

Das Inlinern fiel mir verdammt schwer an diesem Nachmittag. Nichts wollte gelingen und nachdem mir so eine blöde Schnepfe auch noch meinte erzählen müssen, dass ich doch immer schön bremsen solle, nachdem ich mich herzallerliebst auf die Fresse gepackt hatte, war's fast vorbei. Ich dachte, was will die eigentlich von mir. Soll sie doch froh sein, dass ich es geschafft habe neben dem Weg einen Purzelbaum zu schlagen anstatt direkt vor ihr. Sonst hätte sie sich vielleicht auch noch anhören dürfen, dass sie immer schön bremsen solle. So konnte ich mit meinem Ausflug ins Grüne schlimmeres verhindern und habe mir lediglich ein paar Grasflecken geholt.
Na ja, vielleicht war die Stelle auch etwas unglücklich gewählt. Normaler Weise ist der Elberadweg glatt, aber das Stück auf dem wir gestern unterwegs waren, bestand förmlich aus Hoppelpflaster und nachdem ich gleich zu anfang mal ausprobiert habe, wie sich ein Sturz anfühlt, habe ich natürlich wenig Lust auf einen zweiten gehabt. Egal, irgendwann sind wir wieder umgekehrt und sind statt mich weiter zu quälen in einem gemütlichen Cafe mit Elbblick eingekehrt und haben einen Federweißer getrunken.

Seltsamer Weise war zu diesem Zeitpunkt diese Wut, die ich nicht erklären konnte so ziemlich verraucht. Mir ging mein Leben nicht mehr auf den Keks, es wurde also wieder besser. Für mich stellt sich jetzt nur die Frage, warum werde ich ohne Grund wütend? Das Problem hatte ich früher schon. Damals als Kind haben sie mich belächelt und mich machen lassen und da habe ich u.U. auch schon mal mit Dingen durch die Gegend geworfen. Aber heute bin ich erwachsen und sollte das ganze im Griff haben oder mir zumindest erklären können. Also werde ich wohl mal in mich reinhören. Irgendeinen Grund muss es ja geben.

Und Übrigens, es war schwer diese Phase ohne Nikotin zu überstehen, obwohl ich genau weiß, dass eine Zigarette es nicht besser gemacht hätte - nein es wäre schlimmer geworden, weil dann noch der Frust dazu gekommen wäre, dass ich geraucht habe. Und so kann ich wenigstens ein bisschen stolz auf mich sein!

Nachtrag:
Mein Chef fragte mich heute morgen, ob er zur ersten nikotinfreien Woche gratulieren dürfe. Ja er durfte und er hat mir wirklich so richtig die Hand geschüttelt und so und das war es doch schon wert, trotz oder gerade wegen der Wut nicht geraucht zu haben.

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