Heute ist der letzte Mobilmachungstag und unaufhörlich dauert der Soldatentransport fort. Man kann es kaum glauben, daß so viele Menschen in so kurzer Zeit in Bewegung gebracht werden können. – Rudolf macht uns viele Sorgen! Er ist ganz rabiat mit seinen 17 Jahren. Zweimal fuhr er in Militärzügen nach Trier, um sich als Freiwilliger zu stellen, wurde aber, G.s.D., abgewiesen, da bei  Infanterie und Kavallerie schon über 3000 Freiwillige waren und es an Kräften fehlte, sie auszubilden. Auch in Saarlois, wo er sich vorgestern zu den reitenden Jägern gemeldet hatte, wurde ihm von dem Hauptmann gesagt, er solle noch etwas warten, auch die 17 jährigen können noch dazu! –

Heinrich hat heute seinen Buchhalter hergeben müssen, der Fakteur, ist seit Montag weg und so sitze ich seit gestern im Bureau und versuche, H. zur Hand zu gehen. Es ist schwer mit dem nervösen und aufgeregten Mann zu arbeiten und da ich selbst noch nicht körperlich ganz fest bin, greift mich diese Tätigkeit sehr an. Aber es bleibt keine andere Wahl, ich kann H. nicht allein lassen! Soeben kommt die Freudenbotschaft, daß Lüttich im Sturm genommen wurde.