Heute hatten wir Nachtdienst am Bahnhof, von 9 Uhr bis 1 Uhr Nachts.-

Der warme Kaffee mundete wieder vorzüglich, aber der Nachtdienst ist sehr anstrengend. – Wegen einer Briefkastennotiz hatte H. schon wieder Unannehmlichkeiten mit dem Landrat; es sind böse Zeiten für mich mit meiner mangelhaften Gesundheit! – Heute Nacht sahen wir eine Lokomotive, auf jedem Wagen des langen Zuges lagen 8 Sandsäcke. Man sagte uns, dies geschehe wegen den des nachts arbeitenden Luftschiffen, um etwa geworfene Bomben unwirksam zu machen. Der Eisenbahnzug fuhr mit abgeblendeten Lichtern, ganz verdunkelt dahin, es war unheimlich anzusehen. – Rudolf will absolut als Freiwilliger eintreten. Jetzt sind die 17 jährigen zur Musterung befohlen, ich bin trostlos, wenn ich daran denke, daß R. mit einer ganzen Rotte zusammengeworfen werden soll! Wie soll der verwöhnte Mensch dies aushalten! Hätten wir ihn nur als Fahnenjunker eintreten lassen, in den ersten Mobiltagen! Jetzt ist`s zu spät.-