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Tagebuch Ariadne
2006-08-11 23:46
Die 1. Woche ohne ihn
Die erste Woche ohne ihn war ziemlich schlimm. In den vier Wochen vorher haben wir uns fast täglich gesehen und nun war er einfach weg und ich konnte nicht einfach zu ihm, wenn ich das Bedürfnis hatte ihn zu sehen. Nun mussten die technischen Kommunikationsmittel unsere Verbindung aufrecht erhalten. Er schrieb mir noch von unterwegs eine SMS, in der er mir mitteilte, dass er sich am Hamburger Hauptbahnhof einen silbernen Ring gekauft hatte, als Äquivalent zu meinem Verlobungsring. Der Ring. Als wir Silvester von der Brücke zurück nach Hause gegangen sind, habe ich ihn wieder abgenommen, damit meine Eltern ihn nicht sehen und Fragen stellen. Wie verrückt ist das denn auch, wir kannten uns gerade mal vier Wochen und hatten uns schon verlobt. Die Ernsthaftigkeit hätte uns eh niemand abgenommen und auf dumme Fragen und Gesichter hatte ich keine Lust. Die Verlobung bekannt gegeben haben wir erst viel später, aber das ist eine andere Geschichte. Irgendwie verlief der Anfang unserer Beziehung in jeglicher Hinsicht eigenartig. Es gab nicht mal ein Datum, von dem wir sagen konnten, ja, wir sind zusammen. In Ermangelung dessen haben wir einfach den 02.12.02 dazu bestimmt. Vier Tage nachdem wir uns kennen gelernt hatten. Ja, man kann sagen, es ging alles recht schnell. Aber wir waren uns sicher. Sehr sicher. Ich war so verliebt wie nie zuvor. Und so unglaublich schüchtern. Ich wusste nie, wie ich mich ihm gegenüber verhalten soll, habe ihn auch ziemlich bewundert, weil er über so viele Dinge so viel wusste. Er hatte ein sehr breites Allgemeinwissen und konnte bei unheimlich vielen Themen in die Tiefe gehen. Ich habe es geliebt, mit ihm zu reden. Einfach in seinem Arm zu liegen und zu reden. In der ersten Woche war ich viel mit Freunden unterwegs, es waren noch Ferien, also gab es nichts, worauf ich mich hätte konzentrieren können. Und dann kam der Freitag. Ich bin abends mit dem Zug in seine Stadt gefahren um ihn am Bahnhof abzuholen. Und dann stand ich da am Bahnsteig. Nervös. Aufgeregt. Wieder dieses Kribbeln im Bauch. Er stieg aus dem Zug. Sein typisches Grinsen im Gesicht. Ich verspürte einfach nur ein tiefes Glücksgefühl. Dieser tolle Typ gehört mir, mir ganz allein. Bewegt habe ich mich wohl nicht. Er kam auf mich zu, gab mir einen Kuss. Wir sind dann wieder mit dem Zug zu mir nach Hause gefahren. Das Wochenende verbrachten wir dann dort. Meistens im Bett. Es war so unglaublich schön, ihn nehmen mir zu spüren, ihn zu riechen, ihn anfassen zu können. Die Wärme und die Nähe zu genießen. Zwei Tage und zwei Nächte hatte ich ihn für mich. Am Sonntag brachte ich ihn wieder mit dem Zug gen Kiel. Am selben Bahnhof, an dem ich ihn in Empfang nahm, verabschiedeten wir uns. Wir küssten uns zum Abschied, dann fuhr der Zug los und er war wieder weg. Ich fühlte mich allein und vermisste ihn jetzt schon. Mir stiegen die Tränen in die Augen. Genauso wie jetzt.

Es wird ein wenig heller draußen. Geregnet hat es trotzdem. Habe es natürlich nicht geschafft, früher aufzustehen. Der Wecker klingelte um sieben Uhr, um elf verließ ich dann das Bett. Dafür war ich heute viel unterwegs, habe einige der Dinge erledigen können, die ich erledigen wollte, war mit einer Freundin im Eiscafe, einkaufen, habe an dem Geschenk meiner Eltern zu deren Silberhochzeit weitergearbeitet, hatte Besuch von einer anderen Freundin und fröhne nun seit einigen Stunden meinem freitäglichen Couchabend mit Schokolade und meinen Krimiserien. Nichts Aufregendes also. Irgendwie habe ich das Gefühl, in meinem Leben passiert im Moment so absolut rein gar nichts. Ich weiß noch nicht, ob mir das gefällt oder nicht. Auf der einen Seite ist es schön, wenn ich meine Ruhe habe und mit mir alleine bin. Auf der anderen Seite habe ich so wenig Ablenkung, die mir vielleicht im Moment doch ganz gut tun würde. Ich spüre, dass ich langsam bereit bin mich Stück für Stück von der Vergangenheit zu trennen. Seit einigen Tagen habe ich den drängenden Wunsch, meine Sachen aus der Wohnung zu holen. Ich sammle jetzt Kartons und Kisten und werde hoffentlich in ein zwei Wochen mit meiner Freundin hinfahren und sie weiter ausräumen. Morgen früh holt mich eine Freundin ab, die mich beim Laufen auf ihrem Rad begleitet. Nun MUSS ich also früh aufstehen.

Ich möchte mich an dieser Stelle bereits einmal für eure Kommentare, guten Wünsche und Rückmeldungen bedanken. Ich fühle mich hier bei euch sehr wohl und hoffe, dass sich das auch nicht so bald ändert.

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2006-08-11 23:46