Wenn ich mich entscheiden müßte, was von beiden mehr ist, so komme ich zu der Erkenntnis, daß sich Wind und Wellen die Waage halten. Ch. ist noch immer wahnsinnig sauer, weil er bei der Leistungsbeurteilung leer ausging und keine Punkt bekommen hat. Ich glaube, das dauert auch noch, bis er sich wieder beruhigt hat. Was soll ich denn sagen? Ich hatte im November keine Leistungsbeurteilung. Ich hatte meine im September, weil ich im März in eine andere Gehaltsstufe kam. Rege ich mich deswegen auf? Renne ich mit einem langen Gesicht durch die Gegend? Ganz sicher nicht. Aber ich bin auch kein Maßstab. Ansonsten ist alles im grünen Bereich. Ich kann es echt kaum noch erwarten, bis ich endlich frei habe. Die Arbeit hält sich zwar in Grenzen und wenn was rüber kommt, teilen S. und ich uns die Arbeit. Wenn im Inland nicht so viel zu tun ist, nehme ich mir die Sachen vom Export. Es kommt sogar vor, daß ich auch da nicht weiter komme, weil ich gewisse Länder die Rechnungen brauche. Der Kollege braucht immer etwas länger, um die Rechnungen freizugeben. Das sind dann die Kollegen, die mit ihren Mails ständig damit nerven, daß die Sachen unbedingt raus müssen. So was geht dann schon an die Substanz. Aber was will man machen? Gewisse Leute kann man einfach nicht ändern. Ich möchte es ja nicht so laut sagen, aber der neue Fahrplan, den es seit dem 01.12. gibt, scheint es in sich zu haben. Seit gestern kommt mein Bus nämlich pünktlich. In der Vergangenheit war das ja nicht unbedingt der Fall. Es ist schon blöd, wenn man nach Hause will und sich an der Haltestelle die Beine in den Bauch steht. Doch im Moment läuft es. Ich weiß aber auch, daß man den Tag nicht vor dem Abend loben soll, denn heute ist erst der zweite Tag, an dem der Bus pünktlich kam. Wenn sich das eingespielt hat, kann sich das auch ganz schnell wieder ändern.