Genau diesen Spruch kann man für so ziemlich jede Situation benutzen, auch für das Spiel der Deutschen. Da unser Fernseher ja seit gestern nicht mehr funktioniert, wir aber das Spiel unbedingt gucken möchten, hat mein Vater den Nachbarn gefragt. Der hat nichts dagegen, da auch er das Spiel guckt. Jetzt haben wir aber ein Problem: über Stayfriends schreibe ich mit einem ehemaligen Klassenkameraden und den habe ich gefragt, ob er weiß, ob das Spiel nicht auch im Internet gucken kann. Sicher war er sich nicht, aber wir könnten ja auf dem Sender gucken, auf dem das Spiel übertragen wird. Ich habe mich auch sofort auf die Suche begeben und siehe da: man kann das Spiel auch im Internet gucken. Ich weiß jetzt nicht, ob wir nun zum Nachbarn gehen oder wir dann doch das Spiel im Internet gucken. Mein Vater zieht es nämlich vor, seit ein paar Minuten zu schmollen. Und alles nur, weil sich meine Mutter einen Scherz erlaubt hat. Ein Scherz, der keiner war. Meint zumindestens mein Vater. Wenn wir einen neuen Fernseher brauchen - danach sieht es zur Zeit nun mal aus - soll jeder was dazu geben. Das war die Ausgangssituation. Eigentlich ganz harmlos, wie ich finde. Mein Vater ist natürlich sofort an die Decke gegangen und mault meine Mutter an, daß sie ja immer so tut, als würde mein Vater nur Sport gucken. Meine Mutter hat sich natürlich gewehrt und hat ihn gefragt, ob sie noch nicht mal mehr einen Scherz machen darf. Das wäre kein Scherz, das ist einfach Blödsinn. Meine Mutter hat nur gefragt, warum sich mein Vater denn so aufregt. Er regt sich ja gar nicht auf. Nein, hat er nicht, er mußte sich nur die Augen wieder rein drücken, die ihm irgendwie aus dem Kopf hervor getreten sind. Und da ich gegen diese Stimmung so gar nicht ankomme, habe ich meinen Senf auch noch dazu gegeben. War natürlich total falsch, gerade nach der gestrigen Situation. Ich habe gefragt, warum mein Vater mir vorhält, daß ich mich immer aufrege, wenn ich mal was sage. Na ja und jetzt der Herr auf dem Balkon und hat sich nicht geäußert, was er jetzt macht. Ich gehe aber auch nicht raus und frage, was er nun macht. Wenn er was will, soll er was sagen und fertig ist die Laube. Der Rest ist ohne Worte.

Ich habe mir schon oft all diese Frage gestellt, aber nie wirklich eine Antwort darauf gefunden: warum ist mein Vater in dieser Beziehung immer so uncool? Warum kann er nicht einmal eine Antwort für sich behalten? Warum muß ich mir anhören, daß ich mich aus Sachen raus halten soll, die mich nichts angehen? Es geht mich also nichts an, wenn mein Vater der Meinung ist, den dicken Max zu machen? Wenn das so ist, kann ich ja den ganzen Tag mit Ohropax durch die Gegend laufen. Dann hat es auch niemanden zu interessieren, wenn ich den Leuten irgendwann mal so richtig vor die Füße kotze. Sorry, daß ich so drauf bin, aber ich kann nun mal nicht anders. Ich will an der Stelle nicht sagen, daß ich alles so wahnsinnig schlecht finde, aber in dieser Situation könnte ich meine Eltern echt auf den Mond schießen. Ich bin mir manchmal nicht sicher, ob man überhaupt registriert, daß ich kein Kleinkind mehr bin. Ich muß nicht immer alles schlucken. Ich habe nun mal keine Lust, immer den Mund zu halten. Daß ich oftmals mit einem dicken Hals durch die Gegend laufe, ist nun mal Tatsache. Da reichen oft Kleinigkeiten. Das fängt oft auf der Arbeit an. Glaubt mein Chef vielleicht, daß ich mich wirklich dafür interessiere, welche Nasen zusammen im Büro sitzen? Mit diesen Leuten habe ich noch nicht mal was am Hut. Das sagt doch wohl alles. Es wird aber von mir erwartet, daß ich weiß, wo die Tippse von der Geschäftsleitung sitzt. Ich muß auch immer gute Laune haben. Wenn ich jeden Tag gute Laune habe, ist das nicht normal. Das gilt nicht nur fürs Büro, sondern auch für zu Hause. Ich kann mir nicht einfach so ein Lächeln ins Gesicht tackern, wenn ich viel um die Ohren hatte. Das geht nicht, auch wenn ich das gerne möchte. Ich möchte mich an der Stelle nicht beschweren, denn es hätte mich auch schlimmer treffen können. Das heißt aber nicht, daß ich mir nur meinen Teil denke. Aber man kann sich ja alles sagen, wenn man sich gut versteht. Wann das sein soll, weiß ich nicht, aber das tut an der Stelle nichts zur Sache. Dann sage ich halt nichts mehr und der  Rest ist glücklich und zufrieden.