Wege des Schicksals
Freitag

Am Morgen war ich noch arbeiten, fühlte mich aber nicht besonders gut und das obwohl ich doch fast acht Stunden geschlafen hatte.
Kurz nach der Mittagspause verabschiedete ich mich im Geschäft und machte mich auf den Weg nach Hause. Dort ass ich kurz etwas und zog mich um. Es war das erste mal dass ich zu einer Beerdigung ging und ich hatte ein mulmiges Gefühl dabei. Mein Kollege kam bald vorbei und auch er war ganz in schwarz gekleidetet, so auch mein dritter Kollege. Elegant sahen wir aus mit unseren Anzügen, wäre der Anlass doch nur etwas Anderes gewesen. Die Abdankung fand in einer Kapelle statt, die Sonne schien und alles war mit Sonnenblumen dekoriert - ihren Lieblingsblumen. Die kleine Kapelle war bis auf den letzten Platz gefüllt. Die Stimmung war mehr als bedrückend. Die Messe selber wurde von einer Pfarrerin geleitet und ich möchte hier auch nicht weiter ins Detail gehen. Nur soviel, es wäre wohl in ihrem Sinn gewesen, denn es war keine staubtrockene Predigt, sondern mit vielen schönen Momenten aus ihrem Leben ausgeschmückt.
Ihr Freund, also unser Kollege sah bleich aus, als er uns nach der Messe sah, schätzte er es sehr das wir gekommen waren. Wir erwiesen ihr dann die letzte Ehre, indem wir eine Blume auf ihr Grab legten.
Danach fuhren wir ins Restaurant, das gehört sich ja so. Dort redeten wir noch eine Weile, auch mit weiteren Angehörigen.
Am Abend, und das mag jetzt etwas pietätlos klingen, mussten noch einige Kollegen, wie auch ich noch das Obligatorisch schiessen gehen. (Jeder Schweizer, der im Militär ist, muss einmal im Jahr mit dem Sturmgewehr schiessen gehen). Da wir alle nicht gerade schiesswütig sind, gurkte es uns heute gleich doppelt an. Schlussendlich erreichten wir aber die Punktzahl, die es zum bestehen braucht und das ist alles was zählt.
Am Abend war ich dann ziemlich erschöpft und ging wiederum relativ früh schlafen.

Samstag

Ich war wieder total müde und schon wieder leicht erkältet...ich hoffe mal der Zeckenbiss ist nicht dafür verantwortlich!
Französisch, Mathe und Englisch empfand ich als lästiges Übel heute Morgen und meine Laune war eben auch nicht die Beste.
Der einzige Lichtblick war, dass SIE morgen noch vorbei kommt.
Nach der Schule wurde es etwas kompliziert. Ich habe am Morgen den Zug genommen und das Auto zuhause stehen lassen, da ich am später am Match auch mal ein Bier trinken durfte. Da SIE aber vorbei kommen wollte, musste ich noch etwas zu Essen einkaufen. Zudem hatte mein Kollege sein Matchticket zu Hause vergessen. Kurzum rief ich einen anderen Kollegen an und borgte ihm sein Auto aus. (Genau das gleiche Modell wie Meines, wenn auch in blau). So machten wir dann eine kleine Tour und gabelten spontan in meinem Dorf noch eine Kollegin von mir auf, die ebenfalls an den Match kam.
Der Match selber war in den ersten Minuten von turbulenten Szenen überschattet und endete schlussendlich glücklich mit einem Unentschieden.
Später ging ich dann mit der Kollegin noch in die Bar und dann aber gegen Mitternacht nach Hause, da ich heute franz. lernen musste.

Und ich habe Französisch gelerent bei schönstem Wetter, die Sonne brennt mir jetzt noch auf den Rücken

Zudem überlege ich mir, das Tagebuch privat zu machen, da warscheinlich bei der grossen Anzahl von Kollegen und Kolleginnen keiner mehr durchblickt, ich aber keine Namen öffentlich nenen möchte...man weiss ja nie