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2007-09-23 03:14
watching inside africa
Auf CNN.
Heute gings um Zimbabwe, und die verdreckten Brunnen, die endlosen Schlangen für Lebensmittel, die Dollarhändler auf dem Schwarzmarkt, die durch Krokodilflüsse schwimmenden und sich durch 3 Reihen Rassiermesserzaun schneidenen, mit allen ihren Wertsachen bepackten, im gelobten Land (Südafrica) dann von hinter der Grenze wartenen Räuberbanden ausgeraubten, und schließlich in die von anarchischer Kriminalität regierten Townships flüchtenden Familien.
Alle 5 Minuten wurde es aufgelockert durch die Werbeeinblendung von Angolas staatlicher Marketingagentur mit bildern von blühenden Landschaften und hochtechnologisierten Industriepanoramen.

Der Mitteleuropäer würde vermutlich weder das eine noch das andere Land mit irgendeinem Bild verbinden können, das höchste der Gefühle wäre vielleicht eine Dreiteilung in Afrika oberhalb der Sahara (Urlaubsorte und Tauchurlaube und Pyramiden natürlich), unterhalb der Sahara (Hungerskatastrophen und Seuchenepidemien, und das weinende Kindsgesicht mit den Fliegen drauf), und Süd-Afrika (das Land mit ungewöhnlich vielen freundlichen weißen Gesichtern und endlich, endlich! Demokratie).

Wenn seit Jahrzenten Milliarden von Dollar auf diesen Kontinent fließen, wie kommt es, das noch nicht für jeden Afrikaner ein Brunnen gebaut worden ist? Diese Frage stellte ich mir nachdem CNN-Programm.

Es sind seit 1960 mehr als 500 Milliarden $ an Hilfsgeldern geflossen, hört sich viel an. Nicht wenn man mit einbezieht das davon weniger als die Hälfte auch ankommt (der Rest fließt in die Hilfsgelderindustrie) (Die Hilfsgelderindustrie sind alle diejendigen, die an jedem Dollar Hilfsgeld eben mehr als 50cent ). Wenn man sich das jährliche (!) Rüstungsbudget der Reichen von 1000 Milliarden $ vergegenwärtigt, oder die jährlichen Hilfsgelder mit dem Bruttoinlanddsprodukt der Industrienationen vergleicht (ca 0.1%). Für jede 1000 € geben wir also einen nach Afrika ab, sollte reichen um unser Gewissen über die verstörenden Fliegenkindergesichter im abendlichen Fernsehprogramm zu beruhigen? (Wenn man CNN guckt, ich weiß nicht wann ich das letzte mal in SAT1 oder PRO7 eins gesehen habe).

So kann man auch umrechnen, das etwa 25$ im Jahr pro Afrikanerkopf locker gemacht werden, was auch etwa der Betrag ist, der von Industrienationsbewohner gegeben wird, da beide Gruppen jeweils etwa 1 Milliarde Menschen umfassen.

Was würden wir merken, wenn wir nicht 0.1% sondern 1% geben würden? Von den 3% Mehrwertsteuererhöhung habe ich keine schlaflosen Nächte bekommen.
250$ pro Jahr und Kopf, damit kann man schon was anfangen.

Vor 2 Jahren hieß es dann, verdoppeln wir auf 50$ pro Afrikaner bis 2010, also innerhalb eines 5 Jahres-Zeitraums. Wenn das mit dem verdoppeln so weitergeht, sind wir 2020 in der nähe der 250$, nur bis dahin wird das westliche BIP sich vermutlich wiederrum verdoppelt haben, (während das Afrikanische wie in den letzten Jahrzenten auch, stagnieren oder sinken wird), also brauchen wir nochmal 5 Jahre um schließlich die 1% anzunähern.

Nur es ist schon klar, das es diese großgefeierte Verdopplung so schnell nicht wiedergeben wird, wie es aussieht schaffen es die G8 nicht einmal, ihr versprechen bis 2010 halten zu können... es sei denn, in sämtlichen Viert-Welt-Ländern werden überraschenderweise noch große Ölfelder entdeckt (Wie in Angola). Zwar würden die Länder erstmal 10 Jahre hemmungslos ausgebeutet, aber dann würde es sich für sie bezahlt machen...

Zum Schluss noch einige spontan aus Google geschüttelte Quellen:

http://news.independent.co.uk/world/politics/article2611752.ece

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2007-09-23 03:14