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Friday, 19. April 2024
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2004-04-08 08:12
Was ist passiert?
Jede Menge!
Zunächst ein Danke Schön für die netten Kommentare. Ich schreibe auf jeden Fall weiter. Hier die News von 2 Tagen:

Vorgestern:
Der Abend roch seltsam nach Gewitter. Meine Frau hatte ein Fläschchen Rotwein gekauft, wir haben Spaghetti gekocht, lecker gegessen und danach versucht, nicht an die "gute" Zigarette nach dem Essen zu denken. Irgendwann war das Fläschchen leer und sie war sichtlich angeheitert. Gut ging es uns beiden nicht. Das kleine Biest in uns war stark geworden. Es hatte gewartet, wie Gollum, auf den richtigen Moment an unseren Marionettenfäden zu ziehen. Hier und da einen Impuls im Hirn zu setzen. Fragen einzuflechten in den prall gefüllten Weidenkorb aus Nicht-Rauch-Argumenten. Rhetorische Fragen deren Antwort auf der Hand lag: RAUCH JETZT EINE, LOS.

Doch es kam noch bizarrer. Allen Carr schreibt, dass ein Raucher, wenn er keine eigenen hat, zur Not auch Kuhmist rauchen würde. (Gollum: Was macht es? Es verdirbt den Fisch!) Wir haben beide bei dieser Passage gelacht. Als meine Frau gestern drohte mental umzukippen, wäre Kuhmist lecker gewesen.
Stattdessen ging sie zu unserer Kommode (Gollum: mein Schaaaaatz). "Wir haben noch die `Romeo e Julietta`", hörte ich sie sagen. Ein Geschenk aus Kuba von Ihrer Arbeitskollegin. Die Dinger lagen seit ca. 234 Wochen offen rum und hatten uns damals schon nicht geschmeckt.
Da lagen sie also. "Nein, ich rauch jetzt keine", sagt sie und legt sie wieder weg. Zwischen weiteren schmalen Versuchen einer Unterhaltung plötzlich der Griff: Zack, Schachtel auf, eine raus, Feuer dran, Ziehen, und....

Es schmeckte nicht. ´Quelle surprise!` dachte ich, du hättest ebenso den Schwanz unseres Pummelkaters Bambam anzünden und inhalieren können. Der saß inzwischen neben uns und beobachtete das schizophrene Treiben eher gelangweilt.
Ich weiß nicht ob der grauenvolle Geschmack oder die Erkenntnis besiegt worden zu sein den Ausschlag gab. Plötzlich nahm sie die Zigarette, drückte sie mit aller Gewalt in den Aschenbecher, und brummelte etwas wie `scheisndrecknsonmist´ in ihren nicht vorhandene Bart. Die Zigarette brach ca. 5mm über dem Filter ab, baumelte aber noch an einem dünnen Tabakfaden. Während B. weiter versuchte das immer noch brennende Scheißding auszudrücken, merkte sie nicht, dass sie nur an dem kleinen, abgebrochen Ende rumquetschte. Mein dezenter Hinweis auf diese Situation wurde mit einem „Ich seh es selber!“ abgeschmettert.
Aber Halt! Es geht ja um uns beide. Auch mich hat Gollum im Würgegriff. Auf der männertypischen Ursachensuche spreche ich meinen leidenden Schatz an: „Du bist ja betrunken“. Sensibel wie ein Presslufthammer, obwohl es lieb gemeint war, quasi als „Du kannst ja nix dafür.“ Dann ein verbaler Schlagabtausch:
Sie: „Ich hab ja auch 5 Gläser Wein getrunken“
Ich: „Soviel gehen da gar nicht raus“
Danach ein Beweis wie in Joachim Bublath von der Knoff-Hoff-Show nicht besser erbringen hätte können: Ich die Flasche mit Wasser gefüllt, in die Gläser geschüttet, diskutiert, wie viel Wein wirklich drin war. Ich erspar Euch den Rest.

Wir haben uns versöhnt und den Abend überlebt, ohne Zigarette.

Gestern:
Den ganzen Tag haben wir beide nicht geraucht. Es war kein Problem und das meine ich ehrlich. Darüber gibt´s nicht mehr zu sagen.
Abends waren wir noch einkaufen, wollten danach essen gehen, dann doch nicht und da saßen wir wieder. Gollum war erwacht und kroch in unser Großhirn…

Um sich abzulenken ging B. baden. Ich las wieder Focus. In meinem Hirn formte sich ein Plan. Besser: Gollum formte einen Plan. Ich nahm ein Feuerzeug aus dem Schrank in dem ich es für immer verstecken wollte. Ich steckte es ein.
Der Vorschlag ein wenig Electronic Black Jack zu spielen wurde angenommen und so fuhren wir in die Spielothek. B. wartete am Black-Jack-Automaten, ich bestellte 2 Desperados und ging zum Z-Automaten.
Sorry, Leute, das ist wirklich wahr. Diese Geschichte nimmt nicht das Happy End auf das ihr gewartet habt, aber ich bitte Euch, lest weiter.

Ich hab meine Philosophie geändert.
Ich weiß nicht, wen ich vor was schützen will,
B. vor mir,
Mich vor B,
wir beide voreinander,
uns vor allen anderen.
Ich weiß nur eines: Die Gedanken sind frei und wenn ich abends ein paar Bier trinke oder nen leckeren Caipi schlürfe, dann wird ich deswegen nicht zum Alki. Selbst wenn das kleine Biest schreit: Trink noch einen, siegt immer die Vernunft: Nein, ich muss noch fahren, nein ich werd schon betrunken. Und manchmal schaff ich es nicht und mein Sprachzentrum verschwindet. Na und! Ich bin Mensch und mache Fehler. Rauchen ist einer, trinken auch. Ich habe es in der Hand.

Ich sitze heute hier im Büro, ohne Zigaretten und es fällt mir leicht, denn meine Gedanken sind frei und ich lasse mich weder von der Zigarettenindustrie noch von Allen Carr in ein Schema pressen.

Ich werde weiter berichten

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2004-04-08 08:12