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2015-11-01 18:05
Viele Köche verderben den Brei

Wenn ich auf die letzten Tage zurück blicke, habe ich damit gar nicht mal so unrecht. In der Firma ist man sich sicher, daß wir schon verkauft sind, doch auf der anderen Seite ist das dann doch noch nicht so sicher, weil noch andere Interessenten im Gespräch sind. Was am Ende dabei raus kommt, steht in den Sternen. Wenn es der Käufer ist, von dem meine Kollegin mir erzählt hat, geht richtig die Post ab. Wenn das stimmt, müssen wir 42 Stunden arbeiten und nicht wie gewohnt 35 Stunden. Es scheint an der Tagesordnung zu sein, daß man länger als 42 Stunden arbeitet. Mit den Gleittagen sähe es auch nicht mehr so rosig aus. Wo wir aktuell jeden Monat zwei Gleittage nehmen können, bekämen wir vier Gleittage im Jahr. Wie soll man die Stunden denn zusammen kriegen? Keine Ahnung. Die Gleitzeit beginnt nicht mehr wie gewohnt um 6.00 Uhr, sondern erst um 7.00 Uhr. Und was den Urlaub angeht - ganz schlimm. Es gibt wohl auch 30 Tage Urlaub, aber es ist normal, daß man 24 Tage Urlaub nimmt und sich die restlichen sechs Tage auszahlen läßt. Geht das überhaupt so einfach? Ich kann mir das nicht vorstellen. Ein anderer Kollege  sieht das ganz locker. Er meinte, daß man das nicht von jetzt auf gleich ändern kann, weil das tariflich geregelt ist. Gut möglich, daß man solche Sachen schrittweise ändert. Ich mache mir zwar Gedanken, aber es ist blöd, wenn ich mir jetzt schon den Kopf darüber zerbreche. Ich lasse mich überraschen und fertig ist die Laube. Was aber natürlich auch sein kann, ist die Tatsache, daß man jeden Samstag arbeiten muß und daß sämtliche Brückentage gestrichen sind. Es kann sein, daß man zwischen den Jahren arbeiten muß. Das sind alles Dinge, die eintreten können und die man dann nicht ändern kann.

Auch wenn ich gesagt habe, daß ich mir keine Gedanken mache, stellt sich mir die Frage, was man in der Situation machen soll. Ich würde schon gerne in der Firma bleiben, das ist so sicher wie das Amen in der Kirche. Wenn ich jeden Tag bis 17 Uhr arbeiten müßte, dann ist das eben so. Gut, mein Tag wäre dann noch länger, aber was für eine Wahl habe ich denn? Da bin ich lieber lange unterwegs, als eine Bewerbung nach der anderen zu schreiben. Ich weiß aus eigener Erfahrung, daß der Schuß nach hinten los geht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß ich mit Zusagen überhäuft werde. Die Jobs liegen nun mal nicht auf der Straße und die Jüngste bin ich auch nicht mehr. So alt bin ich zwar noch nicht, aber auch an mir nagt der Zahn der Zeit. Man muß sich das mal zu Gemüte führen: von den Leuten, die man in diesem Jahr entlassen hat, hat kaum einer einen neuen Job. Das sagt doch echt alles. Man war man aber ganz optimistisch, daß man ganz schnell was neues findet. Ein Witz, über den man nicht lachen kann. Ich will nicht noch länger darüber nachdenken, denn sonst komme ich gar nicht mehr zur Ruhe. Es war schon genug, daß ich an den letzten beiden Sonntagen mit Magenschmerzen zu kämpfen hatte. So was ist nun echt nicht der Hit. Doch so einfach ist das nicht. Ich habe nämlich die Befürchtung, daß es mich dann erwischt, wenn ich später schlafen gehe. Dann habe ich wieder eine bescheidene Nacht, aber das ist ja normal. Vielleicht sollte ich mich daran gewöhnen, daß meine Nächte in naher Zukunft noch kürzer sind. Es dauert nicht mehr lange, dann bin ich endgültig am Ende und komme wieder im Krankenhaus aus. Was das angeht, ist es im nächsten Jahr eh wieder so weit. Das muß zwar nicht sein, aber aussuchen kann ich mir das auch nicht. Man kann sich aber auch aufregen.

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2015-11-01 18:05