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2007-01-11 14:24
unwirklich
Erstmal möchte ich allen danken, die so lieb geschrieben haben.

Also.
Der Anruf kam um 7.04 Uhr am Dienstagmorgen. mein Freund ging ans Telefon. Das Klingeln hat mich geweckt und mir war sofort klar, dass was schlimmes passiert sein muss. Als ich meinen Freund sagen hörte: Oh Gott, wir kommen sofort. Ist der Arzt noch da? - war mir klar das mein Vater entweder im Sterben liegen oder schon gestorben sein muss.
Mit einem Satz war ich aus dem Bett, riss die Schlafzimmertür auf und fragte nur atemlos was mit meinem Vater sei. Mein Freund antwortete nur: Dein Vater ist gestorben. Dann weinte er, nahm mich in dem Arm. Innerhalb kurzer Zeit warenwir fertig undauf dem Weg zu meiner Mutter. Es war so unwirklich. Fast wie im Traum, nur bewusster.
Um kurz vor 8 Uhr kamen wir an. Mein Vater war noch da. Ich wolte ihn sehen. Allein. Doch erst als ich fast schreien musste um allein gelassen zu werden gingen alle vor die Tür.
Dann bin ich ins Wohnzimmer gegangen. Dort lag er als wenn er schliefe. Wie immer in letzter Zeit. Mit leicht geöffnetem Mund, zugedeckt und mit Pantoffeln an den Füßen. Seine Füße kamen mir dadurch so groß vor.
Da lag er, mein toter Vater. Es war so unwirklich. Alles war wie immer, nur er atmete nicht.
ich hab mich auf das sofa neben ihn gestzt und mit ihm gesprochen. Und geweint.
Ich habe sein Gesicht gestreichelt, seinen Schnäuzbart und die Wangen. Er war nur leicht kühl. Er war ja auch nocht nichtmal eine Stunde tot.
Wie komischw ar das, da bei meinem toten Vater zu sitzen und zu wissen das er tot ist. Tot.
Alle war wie immer, nur er atmete nicht mehr. In meinem Kopf sagte es: Auch das Herz schlägt nicht mehr. Wie komsich das ist.
Nach einer Zeit binich kurück in die Küche geganegn, meine Mutter, Simon und der Pfarrer waren auch wieder im Haus. Er wüschte uns eine gute Trauerzeit, worauf ich sarkatisch antwortete, dass wr die beste und coolste Trauerzeit haben werden die jemals jemand hatte. Er meinte es nur gut und ist der deutschen Sprache auch nicht ganz mächtig gewesen, ich meinte es nicht böse.

Da waren wir also allein. Mein Freund, meine Mutter und ich. Und Papa.

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leben 

Kommentare

09:38 12.01.2007
Finde deinen Text auch ziemlich bewegend. Und man fragt sich automatisch was wäre wenn..... Irgendwie will man es immer nicht wahr haben, daß die eigenen Eltern auch mal irgendwann sterben...
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unbekannt
15:02 11.01.2007
mir kamen grad die tränen beim lesen...wünsch dir mein beileid und ganz viel kraft.


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unbekannt
14:55 11.01.2007
Es hat mich tief bewegt das zu lesen. Aber es war gut das du nochmal zu deinem Papa gegangen bist. Vielleicht hast du ihm ja auch noch was gesagt was dir auf dem Herzen lag. Der Tod eines geliebten Menschen weckt doch die tiefsten Gefühle in uns. Ich wünsche dir für die nächste Zeit genug Kraft und alles alles gute.

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14:34 11.01.2007
Ach Seltsam, es tut mir so leid. Ich bewundere deinen Mut ein wenig, dass du nochmal zu deinem Vater gegangen bist. Ich weiß dir nichts zu sagen, was nicht total abgedroschen klingt. Meine Oma ist ja auch im Dezember verstorben und anfangs war es so schlimm, immer wenn ich allein war, musste ich an sie denken und weinen. Auf dem Weg zur Arbeit, zurück, abends im Bett, beim bügeln. Aber es wird besser. Meistens kann ich jetzt an sie denken ohne gleich loszuheulen. Ich versuche oft an sie zu denken, denn tot ist nur, wer vergissen wird.
Mein Beileid wünsch ich dir.
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2007-01-11 14:24