Auf so einen Gedanken kommt man nur dann, wenn sich die freie Zeit in schnellen Schritten dem Ende entgegen neigt. Ich muß aber auch dazu sagen, daß drei Wochen Urlaub um einiges besser sind und man sich in der Zeit besser erholen kann als nur bei zwei Wochen. Da war man schneller wieder in der Firma als einem lieb war. Wenn ich ehrlich bin, kann ich mir im Moment nicht vorstellen, ab Montag um 4.30 Uhr aufzustehen. Wie oft wird es passieren, daß die Nacht wieder zu kurz war, obwohl ich den Abend zuvor schon im Sessel geschlafen habe. Ich werde mir wünschen, noch liegen zu bleiben zu können und etwas später in den Tag zu starten. Aber da das Leben kein Ponyhof ist, werde ich mich daran gewöhnen müssen, ob mir das nun paßt oder nicht. Irgendwann geht das in Fleisch und Blut über und ich werde mich fragen, ob ich überhaupt Urlaub gehabt habe. Das hört sich blöd an, entspricht aber den Tatsachen. Es gibt wirklich schlimmers. Und so lange ich noch aufstehen kann, werde ich mich meinem Schicksal fügen. In den nächsten zwei Tagen nutze ich die Gelegenheit und werde noch mal richtig lange schlafen. Das nächste Wochenende kommt bestimmt.

Ich bin gespannt, was meine Kollegin am Montag erzählt. In dieser Woche muß es so ruhig gewesen sein, daß sich meine Kollegin die Arbeit suchen mußte. Ob das nun an der aktuellen Situation liegt oder daran, daß noch Ferien sind, entzieht sich meiner Kenntnis. Ich lasse mich echt überraschen. Ich bekam es schon fast mit der Angst zu tun, wenn ein Kollege per SMS Andeutungen gemacht hat. Es sieht wirklich nicht gut aus. Und wie der Zufall es will, rechne ich damit, daß es auch in unserer Abteilung zu Kündigungen kommt. Wenn das wirklich so weit kommt, packe ich meine Klamotten und mache die Biege. Noch mal halte ich das nicht aus. Man muß ja schon Angst haben, krank zu werden. Wenn man an die richtigen Leute kommt, dann kontrollieren die ganz genau, wie oft krank war. Was macht man dann? Da klemmt man sich den Kopf unter den Arm und macht das, was man sonst auch immer macht: man macht seinen Job. Wie soll ich machen, wenn ich in zwei Jahren wieder eine Gesichtsnervenlähmung habe? Gehe ich zum Arzt oder riskiere ich es, für immer mit einem schiefen Gesicht durch die Gegend zu laufen? Ich habe keinen blassen Schimmer, aber das macht nichts.