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Saturday, 20. April 2024
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 1982-07-07 hh:mm
Sorgen mit den Müttern

 


Jetzt gingen schwere Zeiten für die Mutter los. Lotti, die als wesentlich jüngere Ehefrau, von ihrem Mann ziemlich verwöhnt worden war, hatte sich nie um organisatorische Dinge kümmern müssen.

Sie war ziemlich hilflos und ihr Vatel fehlte ihr überall. Nach seinem Tod nahm Elvira sie erst mal mit in ihre Familie. Doch nach einiger Zeit wollte Lotti wieder nach Hause. Helmut und Elvira besuchten sie öfters und schauten nach dem rechten. Einmal wollte Dirk seine Oma besuchen und traf sie in einem fürchterlichen Zustand an. Sie war total betrunken und Dirk holte die Nachbarn zum Helfen. Das hat den Zwölfjährigen natürlich sehr schockiert.

Lotti musste ihrer Tochter versprechen, den Alkohol zu lassen. Aber wenn sie mal ein einziges Wochenende allein war, ging es wieder los. So verlebte sie von nun an jedes Wochenende in der Familie Scheffler. Dadurch war diese allerdings ziemlich angebunden. Oma Lotti musste nun überall mit hin, zum Motorradcross, in den Winterurlaub nach Thüringen. Sie war ja eine ganz Liebe und half bei der Hausarbeit, oft hatten sie auch Spaß miteinander. Trotzdem war es manchmal ganz schön belastend, die Mutter ständig zu überwachen. Für die Woche bekam sie gute Ratschläge und Ermahnungen von ihrer Tochter mit. „Ich werde Dir, wenn Du wieder trinkst, die Miete nicht weiter bezahlen!“ Das half wohl ganz gut.

Im Juli 1982 musste Oma Lotti wegen Gallensteinen ins Krankenhaus. Eine OP konnte aber noch nicht durchgeführt werden, da Oma eine starke Entzündung hatte. Nun kein Dringlichkeitsfall mehr, betrug die Wartezeit drei Jahre.

Da Elvira und Helmut nun öfters ihre Mütter mit dem Auto mitnehmen wollten, liebäugelten sie mit einem größeren Auto. Im Nachbarblock wollte jemand seinen Skoda S 100 für 11.000 Mark verkaufen. Würden sie den Trabi noch gut verkaufen können und den Rest von der sparsamen Schwiegermutter leihen, dann ginge es vielleicht. Es ging, sie waren glücklich! Helmut allerdings nicht sehr lange. Er schaute sich nach dem Kauf den Wagen genauer an und meinte: „Ist eben doch eine böhmische Rostlaube!“ In mühevoller Kleinarbeit unter Verwendung von Jeansstoff und viel Farbe, besserte er wochenlang den Skoda nach Feierabend aus, lackierte und machte aus dem Auto einen schmucken Wagen.

 

 

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