Willkommen auf Tagtt!
Friday, 26. April 2024
Alle » News, Bilder, Videos - Online
2016-09-19 02:33
So. 18. Sept. 2016
Der Sonntag war im ganzen ruhig und schön. Also ruhig abgesehen vom Training, aber zumindest völlig ohne Stress.

Ich fand es schön,

- dass ich Nachmittags noch Training hatte.

- dass wir gemeinsam im Haushalt einiges geschafft haben.

- dass ich kurz (für etwa 5 Minuten) bei unserer Nachbarin war, ihr helfen kann (für sie morgen einen wichtigen Brief einwerfen werde, da sie es zur Zeit auf Krücken nicht bis zum Briefkasten schafft). Ich finde es schön, dass sie uns angesprochen hat und dass ich ihr helfen kann.

- dass ich unser heutiges Abendessen vertragen habe.

Heute gab es Rouladen, gefüllt mit Gehacktes und Möhren. Mein Freund macht immer etwas Senf da rein. Gegen Senf habe ich eine Allergie. Also es kommt darauf an, welche Sorte, wie scharf er ist. Häufig habe ich damit Probleme, bekomme davon heftigen Durchfall. Er hat letztens (im Urlaub) neuen Senf, also eine andere Sorte geholt. Nicht ganz so scharf wie sonst. Und was soll ich sagen, ich habe ihn vertragen. Bis jetzt geht es mir gut, ich habe noch keine Bauchschmerzen. Ja, darüber, dass ich sie vertragen habe, freue ich mich wirklich so richtig.

Ja, das Training war heute wirklich wieder so richtig gut.

In den nächsten Wochen verschiebt sich unser Mittwochs-Training (aus Termingründen) auf den Dienstag, was ich aber in Ordnung finde. Lieber Dienstags das Training durchziehen, als es nur noch Sonntags, also einmal in der Woche gemeinsam durchzuziehen. Es vorübergehend um einen Tag zu verschieben, das ist kein Problem.

Ganz im Gegenteil, das ist für mich sogar Motivation, es in dieser Zeit auch Montags alleine durchzuziehen (sonst ist Montags ja immer mein sportlicher Ruhetag). Er fragt mich anfangs halt immer, ob ich zwischenzeitlich alleine was gemacht habe. Ja, und wenn ich es Montags dann durchziehe, dann kann ich mit ruhigem Gewissen Ja sagen.

Schon das Aufwärmtraining war sehr intensiv, mein Puls ging wieder mächtig hoch. Wir haben es mit den mit Sand gefüllten Hanteln durchgeführt. Dabei aber auch so einige Kniebeugen usw. Von Frieren konnte danach keine Rede mehr sein.

Dann folgte ein sehr intensiver Block. Angefangen mit Laufen durch den Raum, also durchs Wohnzimmer, bei jedem Schritt einen tiefen Ausfallschritt (also weite Schritte), dabei die 5 kg Hanteln mit Spannung etwas nach hinten halten (die Arme nicht locker schwingen, sondern mit Spannung gestreckt halten). Im Wechsel, also mal mit dem rechten Bein vorne, mal mit links vorne.

Vor diesem Block haben wir noch kurz über die Schwing-Übung sowie über die Liegestütz-Rücklings gesprochen (sie auch kurz durchgeführt), weil mir beim Training dazu Fragen eingefallen sind, worauf ich bei der richtigen Ausführung im einzelnen achten soll (Beinhaltung, Rückenhaltung usw.). Auf solche Fragen geht er ja immer sofort ein und gibt mir gute Tipps, worauf ich dabei zukünftig mehr achten soll.

Dann ging es zunächst "harmlos" weiter. Mit den 3 kg Hanteln Kniebeugen und die Arme nach oben strecken. Also im Grunde meine "Standard-Übung", die ich hier ja regelmäßig durchführe. Ja, aber nicht nur 10 x, wie ich es hier immer mache, damit habe ich gar keine Probleme mehr, sondern einige Male mehr. Mit jeder weiteren Wiederholung fiel es mir dann schwerer. Meine Arme wollten dann nicht mehr so richtig nach oben. Ich musste dann immer mehr kämpfen. Aber trotzdem habe ich es geschafft.

Dann ging es mit den 5 kg Hanteln weiter. Zuerst ebenfalls "harmloses" Kreuzheben, was auch gut geklappt hat.

Dann wurde es schon etwas schwerer, schon alleine, weil die Kraft in meinen Händen, in den Fingern (nach dem Kreuzheben) langsam nachließ. Ich konnte die Hanteln nicht mehr richtig halten.

Es folgte dann das Rudern, also gerade nach vorne beugen, dreimal mit den Ellenbogen nach hinten ziehen (also rudern) und wieder hinstellen, im Stehen die Schultern hochziehen und nach hinten kreisen (was schwer ist, wenn die 5 kg Hanteln die Arme nach unten ziehen, gar kein Vergleich zu meinem sonstigen Armkreisen). So einige Wiederholungen, immer wieder 3 x Rudern, hoch gehen und die Schultern nach hinten kreisen. Von Wiederholung zu Wiederholung fiel es mir schwerer.

Das war für mich heute auch mit die schwerste Übung. Zum einen für die Hände, also für die Finger (die Hanteln dabei fest zu halten) und im Stehen die Schultern hochziehen und zu kreisen, wobei die Hanteln die Arme halt mächtig nach unten gezogen haben.

Dann folgte noch eine ziemlich schwere Übung (im Grunde waren diese beiden Übungen gleich schwer).

Gerade Stehen bleiben, wieder mit den 5 kg Hanteln, runter zum Kreuzheben und beim Hochkommen die Hanteln seitlich am Körper hochziehen, also die Hanteln bis in Brusthöhe, die Ellenbogen dabei seitlich halten.

Also so ähnlich, wie ich es hier immer mit dem Body-Trimmer durchführe, nur dass er dabei auf viel mehr Feinheiten geachtet hat. Die Schulterblätter dabei nach hinten ziehen, die richtige Höhe der Ellenbogen sowie die Hanteln halt bis in Brusthöhe (nicht höher, aber auch nicht tiefer). Dabei kamen heute auch die meisten Korrekturen.

Danach ging es auf dem Boden (auf der Matte) weiter. Zuerst zwei mal die Unterarm-Stütze. Wie immer will ich dabei "perfekt" sein, strenge mich total an, alles total anspannen, Bauch fest anspannen, mit dem Körper möglichst weit nach vorne, bis ich totale Schweißausbrüche bekomme (Grins). Viele führen es für eine Minute durch. Ich bin stolz, dass ich es inzwischen 30 Sek. ziemlich stabil halten kann. Ja, aber da ich es früher gar nicht konnte, bin ich wirklich stolz, dass ich diese Spannung inzwischen 30 Sek. stabil halten kann. Aber daran werde ich auch weiterhin noch arbeiten.

Dann ging es noch mit verschiedenen Crunches (gerade sowie seitliche) weiter sowie weiteren Bauchmuskelübung (Beine/Knie anziehen, Hüfte etwas anheben und Beine dann zu 3/4 strecken).

An dem Tag, wenn ich bei den Crunches zum ersten Mal hoch komme, werde ich 3 rote Kreuze im Kalender machen (Grins), aber bis dahin wird es noch etwas dauern (bis dahin brauche ich noch einiges an Training, aber daran werde ich arbeiten).

Die statischen Übungen fallen mir immer wieder schwer. Zuerst haben wir die geraden Crunches mit "Schwung" durchgeführt, also etwas zu den Knien wippen. Aber dann oben halten, möglichst hoch und ruhig halten. Das finde ich viel schwerer, das geht mächtig in den Bauch.

Alles in allem war es wieder ein super gutes Training. Dank interessanter Gespräche war ich dabei auch wieder gut abgelenkt, so dass ich die Übungen, die ich hier halt oft nur 10 x durchführe, "nebenbei" mit mehr Wiederholungen durchgeführt bzw. geschafft habe.

Unter anderem drehten sich unsere Gespräche auch rund um seine Klassenfahrt, weswegen das Training am letzten Mittwoch ja ausgefallen ist. Es ging in Richtung Amsterdam.

Das weckte bei mir auch Erinnerungen. Im Jahr 1986/1987 war ich ja in der Höheren Handelsschule, weil ich nach Abschluss der 10. Klasse in der Gesamtschule keinen Ausbildungsplatz gefunden habe. Nach vielen Absagen (rund 100 Absagen) habe ich mich dazu entschlossen, noch auf die kaufmännische Höhere Handelsschule zu gehen. Es war zwar die zweijährige Handelsschule, aber ich habe mich immer weiter beworben. Im Grunde war diese Schule für mich positiv, da ich dort so ziemlich die gleichen Fächer hatte, wie später auch in der Berufsschule. So konnte ich "vorarbeiten", mich in einiges schon mal reindenken, so dass mir die Berufsschule anfangs dann relativ leicht fiel (da für mich halt einiges nur noch Wiederholung war).

Nach etwa einem halben Jahr (ich schrieb ständig weitere Bewerbungen) fand ich dann meinen Ausbildungsplatz, der ja am 01. September startete. Dieses eine Jahr, das erste Jahr von der zweijährigen Handelsschule zog ich dann noch durch.

Allerdings war ich dann mächtig "Zielorientiert". In den Fächern, die ich später auf jeden Fall in der Berufsschule haben würde, legte ich mich total ins Zeug, habe gelernt ohne Ende (wie gesagt, so dass mir das erste Ausbildungsjahr dann ziemlich leicht fiel). Aber in den Fächern, die ich später nicht mehr brauchen würde, da habe ich total abgeblockt, die interessierten mich dann gar nicht mehr. Ich habe mich nur noch auf die Zukunft konzentriert.

Wir hatten ja z. B. Maschinenschreiben. Damit habe ich mich ja eh immer schon gerne beschäftigt. Auch in Buchhaltung, Organisationslehre (Computer) und BWL, die Grundlagen für die spätere Berufsschule, habe ich weiterhin gelernt.

Steno fand ich anfangs interessant, habe es im ersten Halbjahr intensiv gelernt, kam damit zunächst auch sehr gut klar. Aber nachdem ich den Ausbildungsvertrag unterschrieben habe, habe ich darin nicht mehr allzu viel getan. Das braucht man heutzutage ja eh kaum noch. Anstelle von Sport hatten wir (aus Lehrer-Gründen) dort Spanisch. Das hat mich absolut nicht interessiert. Dafür habe ich nie gelernt. In Englisch bin ich ja eh nie so richtig mitgekommen. Auch in VWL, Politik und Geschichte habe ich dann so richtig abgeblockt. Was sollte ich später mit Geschichte im Büro? Allgemeinwissen hat mich damals absolut nicht interessiert.

Ja, und mit dieser Klasse haben wir zum Schuljahresende eine kleine Abschlussfahrt gemacht, da ich nicht die einzigste war, die die Klasse verlassen hat, die dann einen Ausbildungsplatz gefunden hat. Diese Klassenfahrt ging für einen Tag nach Amsterdam. Es war ein sehr schöner Tag. Wir hatten so richtig schönes Wetter. Ich hatte in der Klasse ein paar kleine Freundschaften gebildet und mit diesen Mädchen war ich auch den ganzen Tag zusammen. Eine Grachtenrundfahrt, ein Bummel durch Amsterdam und auch das Wachsfigurenkabinett von Madame Tussaud stand auf dem Programm. Es war im ganzen ein sehr schöner Tag.

Bezüglich Schule im Allgemeinen muss ich gerade daran denken, dass meine Einschulung jetzt 40 Jahre her ist. Ich bin 1976 mit 7 Jahren eingeschult worden. Ab 6 Jahren war ich ein Jahr im Vorschulkindergarten, wo wir schon viel "Unterricht" hatten, noch mehr spielerisch, aber dennoch schon mit kleinem Unterricht.

Im Kindergarten bin ich nie gewesen. Mit 3 Jahren sollte ich eigentlich in den Kindergarten kommen. Kurz zuvor war mein Unfall (auf dem Spielplatz), bei dem ich mir den Armbruch zugezogen habe. Danach sollte ich in den Kindergarten kommen. Von außen war das Gebäude ganz weiß (das weiß ich nur aus vielen Erzählungen von meiner Mutter). Sie bekam mich nicht in dieses Haus. Jedes Mal setzte ich mich davor auf die Straße und weinte ohne Ende. Die Kindergärtnerinnen versuchten alles, schafften es aber nie, mich dort rein zu bekommen. Ich muss immer wieder gesagt haben, dass ich nicht mehr ins Krankenhaus möchte. Für mich war ein weißes Gebäude gleichzeitig ein Krankenhaus.

Schließlich gab meine Mutter es auf. In unserer Umgebung wohnten ja viele Kinder in meinem Alter (wir wohnten ja in einer Hochhaus-Siedlung, dort wohnt meine Mutter ja heute noch) und sie sorgte dafür, dass ich nie alleine war. Egal ob auf der großen Wiese hinter dem Haus, auf dem Spielplatz oder sie nahm mich mit zum Sportverein, wo ebenfalls viele Kinder in meinem Alter waren.

Ich war eh eine "Stubenhockerin", saß am liebsten in meinem Zimmer, habe gelesen (also auch in meinen Bilderbüchern), Musik gehört oder gemalt (Malen nach Zahlen usw.). Für andere Kinder war es eine Strafe, wenn sie Hausarrest bekamen, für mich war es jedoch immer eine Strafe, wenn ich in Ruhe Malen wollte, sie mich aber unbedingt raus, auf die Wiese zu den anderen geschickt hat.

Trotzdem hatte ich immer mehrere gute Freundinnen, die auch gerne zu mir ins Zimmer kamen, mit denen ich dann in meinem Zimmer gespielt habe (auch mit einem großen "Puppenhaus", also Barbie-Puppen usw.).

Mit 6 Jahren musste ich dann zum Amtsarzt bzw. zum Gesundheitsamt, ob ich für die Schule geeignet bin. Abgesehen davon, dass bei dieser Untersuchung meine Muskelschwäche und der verbogene Rücken festgestellt worden ist (ich dann ab sofort regelmäßig zur KG musste), wurde ich von der Schule zurück gestellt. Ich sei noch viel zu verspielt, könne mich ganz bestimmt noch nicht richtig konzentrieren. Dafür sei ich noch nicht geeignet.

Ja, und dann kam ich halt in den Vorschul-Kindergarten. Das war zwar auch etwas spielerisch, aber auch schon mit kleinen Schul-Einheiten. An ein paar kleine Situationen von damals kann ich mich sogar noch erinnern. Zu dieser Zeit fing mein "fotografisches Gedächtnis" an. Ein paar Situationen haben sich in meinem Kopf festgebrannt.

Unter anderem haben wir dort schon Verkehrsschilder kennen gelernt, damit wir draußen sicher mit dem Fahrrad fahren konnten (an so eine Situation, auch bezüglich Ampeln usw., kann ich mich noch so richtig erinnern). Diese "kleine Schule" fand ich damals schon richtig toll. Fühlte mich dort nicht mehr als "kleines Kind".

Ja, und ein Jahr später, im September 1976, kam ich dann halt in die Grundschule. Daran habe ich noch sehr viele, auch sehr intensive Erinnerungen (auch in meinem "Kopfkino").

Wir haben z. B. jedes Jahr einen "Tag der offenen Türe" durchgeführt, bei dem jede Klasse was gemacht hat, auch was vorgeführt hat. In einem Jahr haben alle Mädchen aus meiner Klasse einen "Schirmtanz" vorgeführt. Da ich bis kurz zuvor noch Ballett gemacht habe, kam ich dabei direkt in die erste Reihe. Meine Freundin stand dabei neben mir. Abgesehen davon, dass meine Mutter so einige Fotos von diesem Auftritt gemacht hat, kann ich mich noch sehr gut an mehrere Situationen von den Proben und auch vom Tag der offenen Türe (von dem Auftritt) erinnern.

Mit meiner damaligen Klassenlehrerin habe ich mich sehr gut verstanden, hatte zu ihr einen sehr guten Draht. Schon alleine, weil meine Mutter die Eltern-Sprecherin war und sich zusammen mit ihr um alle unsere Ausflüge (auch um den Tag der offenen Türe) gekümmert hat. Wir waren so einige Male bei ihr zu Hause, haben dort alles zusammen durchgesprochen. Sie haben mich immer bei allen Planungen intensiv mit eingebunden. Ich mochte meine Lehrerin sehr. Deswegen wollte ich in der ersten und zweiten Klasse ja auch Grundschul-Lehrerin werden. Ich wollte so werden wie sie.

Aber schon ab der dritten Klasse wurde ich immer stiller, bekam den Mund im Unterricht kaum noch auf, habe mich nur selten am Unterricht beteiligt. Als Lehrerin wäre ich gänzlich ungeeignet gewesen. Da ich zu dieser Zeit zu Hause schon regelmäßig auf der alten mechanischen Schreibmaschine meiner Mutter geschrieben bzw. getippt habe, nahm mein Vater mich dann mehrmals mit zur Arbeit, so dass ich seiner Sekretärin über die Schulter gucken konnte. Ja, und dann stand mein Entschluss fest, dass auch ich ins Büro gehen wollte. Diesen Entschluss habe ich bis heute nicht bereut, ich bin froh, dass ich es, trotz der vielen Absagen damals, so durchgezogen habe.

Für mich war der Übergang von der Grundschule zur Realschule damals sehr schwer. In der Grundschule hatte ich halt eine Lehrerin, die für mich halt auch eine totale "Bezugsperson" war. Ich verstand mich halt gut mit ihr, sie kannte mich ziemlich gut (weil wir halt auch einige Male bei ihr waren) und sie zog mich auch immer gut mit.

Ja, und damit hatte ich anfangs in der Realschule dann so meine Probleme. In jedem Fach einen anderen Lehrer. Jeder Lehrer war charakterlich anders. Unsere Klassenlehrerin sahen wir nur 2 mal in der Woche (für eine Stunde). Meine Klasse war dort zwar echt gut, ich hatte dort mehrere richtig gute Freundschaften, alle waren total lieb, nett und hilfsbereit (in der Zeit, als ich dort in der Schule bzw. in der Klasse war, hatte ich ja auch für ein Jahr das Gipskorsett, alle haben mir geholfen, weil ich mich damit ja nicht so richtig bewegen konnte), aber zu den Lehrern hatte ich kaum Kontakt. Ich kann mich zwar an die Mitschüler erinnern, aber an keinen einzigen Lehrer von damals (von der Gesamtschule, auf die ich dann gewechselt bin, kann ich mich an einige Lehrer noch sehr gut erinnern).

Ich wollte (bzw. sollte) ursprünglich auf die Gesamtschule gehen, wo jedoch alle Plätze belegt waren (viel zu viele Anmeldungen). In meinem Zeugnis von der 4. Klasse steht dann drin, dass ich "vielleicht" geeignet für die Realschule bin.

Nun gut, das war dann ein Ansporn für mich. Genauso wie heute beim Sport, bei verschiedenen Übungen. Mein Schwager hat vor einiger Zeit mal zu mir gesagt, dass ich für richtige Liegestütze viel zu schwach bin, die würde ich niemals schaffen. Wirklich niemals?? Ja, das war Ansporn für mich. Inzwischen, mit richtiger Konzentration, bekomme ich immer 4 gute hin. Komme dabei mit den Armen sogar immer tiefer.

Ja, und mit der Realschule war es bei mir halt ähnlich. Vielleicht geeignet? Von einem späteren Wechsel auf die Gesamtschule war anfangs ja gar keine Rede (das hat das Gesundheitsamt später dann wegen meinem Rücken für uns geregelt). Ich wollte die Realschule schaffen und habe mich dort schriftlich sehr ins Zeug gelegt (mündlich war ich ja immer sehr still). Ich hatte dort alles gut im Griff, schrieb auch gute Noten. Ich behaupte wirklich, dass ich die Realschule auch im ganzen (also bis zur 10. Klasse) geschafft hätte.

Aber mitten in der 6. Klasse (im Februar, zu den Halbjahreszeugnissen) kam dann halt der Wechsel zur Gesamtschule. Darüber habe ich ja schon öfters geschrieben (weil sie dort in einigen Fächern, Englisch, Mathe usw., schon viel weiter waren, kam ich dann mit dem Lernen, mit dem Nachholen nicht mehr mit, so dass ich von da an dann mit der regelmäßigen Nachhilfe begonnen habe, die ich dann bis zum Ende meiner Schulzeit behalten habe).

Lesen und Schreiben waren immer meine Lieblingsfächer, vom ersten Tag an. Rechnen habe ich immer gehasst. Deswegen habe ich schon in der zweiten Klasse einen kleinen Taschenrechner von meinem Vater geschenkt bekommen. So einen ganz kleinen, den ich gut in meinem Ärmel verstecken konnte. Der hat mich dann meine ganze Schulzeit über begleitet.

Ich kann einfach kein Kopfrechnen. Mein Vater hat mit mir immer und immer wieder das kleine 1 x 1 gelernt. An einem Tag konnte ich es, aber wenn er mich zwei Tage später wieder abgehört hat, dann war es schon wieder weg aus meinem Kopf und ich musste wieder alles "mit den Fingern" abzählen. Er hat es immer und immer wieder versucht, es mir einzuprägen, gab es dann aber auf. Ich kann Zahlen im Kopf absolut nicht verarbeiten. Schriftlich und mit Taschenrechner ist es kein Problem, aber im Kopf "verschwimmen" die Zahlen und ich kann sie nicht "greifen", nicht verarbeiten.

Stattdessen hat er dann mit mir geübt, wie ich mit diesem kleinen Taschenrechner am besten "schummeln" kann, ihn so verstecken kann, dass er nicht auffällt. Ja, und das habe ich dann auch bis zum Ende meiner Schulzeit so durchgezogen. Ich bin nur froh, dass meine Lehrer das niemals mitbekommen haben, das hätte mit Sicherheit Ärger gegeben. Aber so still wie ich immer war, so versteckt wie ich immer gesessen habe (niemals im Mittelpunkt), da bin ich halt nie aufgefallen. Sie haben immer nur auf die lauten Störenfriede geachtet, ich Stille bin ihr nie aufgefallen.

Wenn ich mir heute Zahlen merken möchte (z. B. Telefon-Nummern, Fax-Nummern usw.), dann verbinde ich sie mit "Begriffen", mit Situationen. Eins ist halt die erste Zahl, 5 die goldene Mitte, 0 (also 10) ist die höchste Zahl. Bei der 60 muss ich an die Rente denken, weil früher alle mit 60 in Rente gegangen sind. Bei 2 an Hände, weil ich halt zwei Hände habe, mit denen ich hier schreibe. Bei 3 an "aller guten Dinge sind 3" usw. So habe ich mir halt für die wichtigsten Telefon-Nummern usw. verschiedene Esels-Brücken gebaut. Anders könnte ich mir die meisten Nummern ansonsten nicht merken.

So, Schluss für heute. Morgen ist auch noch ein Tag.

Kommentare

Noch keine Kommentare!
Kommentieren


Nur für registrierte User.

2016-09-19 02:33