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2016-02-08 04:22
So. 07.02.2016
Der Sonntag war im großen und ganzen schön.

Wir waren beide schon um 8 Uhr wach, was für uns beide am Wochenende (wenn wir ohne Wecker ausschlafen können) eigentlich total untypisch ist.

Aber wenn wir schon mal beide wach sind, dann haben wir direkt Frühstück gemacht, Brötchen in den Backofen und eine Kanne Kaffee.

Gegen Mittag wollten wir dann zu meiner Mutter fahren (zu deren Geburtstag). Bis dahin waren wir beide hier dann sehr fleißig, haben uns um den Haushalt gekümmert, aufgeräumt, gesaugt, geputzt, Wäsche aufgehangen usw. Wir kamen sehr gut voran.

Am späten Vormittag haben wir es uns, nach getaner Arbeit, dann nochmals ein bisschen bequem gemacht. Bevor wir dann (gegen 13 Uhr) zu meiner Mutter gefahren sind, habe ich eben noch einen Apfel gegessen.

Bei meiner Mutter waren wir dann etwa 1,5 Stunden. Wir saßen nur zu viert im Wohnzimmer. Allen anderen hatte sie abgesagt. Offiziell hat sie heute nicht gefeiert.

Ihrem Freund geht es (mit der Chemo) nicht so gut. Er fühlt sich im Moment mächtig schlapp. Und meine Mutter hat ja den hohen Puls, nimmt zur Zeit ja täglich 5 Beta-Blocker, muss deswegen in Kürze ja erstmal zum Kardiologen. Wenn sie heute den Anderen nicht abgesagt hätte (Familie, also ihrer Schwester, Bekannten, Freunden, Nachbarn, Turnverein, Kegelclub usw.), dann wäre die Wohnung, so wie in jedem Jahr, schnell voll gewesen. Das wäre für ihren hohen Puls heute zuviel geworden, ebenso für ihren Freund, der die ganze Zeit ruhig auf der Couch lag (sich von der Chemo mächtig matt und schlapp fühlt).

Im großen und ganzen waren diese 1,5 Stunden schön, sie gingen auch sehr schnell um. Es ist halt immer nur sehr schwer, ein gemeinsames Thema zu finden, da unsere Interessen total weit auseinander gehen. Zuerst hatten wir ein paar "Sackgassen", die Gespräche kamen nicht so richtig ins Rollen, aber schließlich klappte es zum Glück dann doch.

Meine Mutter tut mir so leid. Ihr Freund steuert auf Alzheimer zu. Zeitweise ist er klar im Kopf, aber zeitweise vergisst er wichtige Sachen (den Schlüssel, Ofen auszumachen usw.), fragt mindestens 3 x hinter einander, welcher Tag heute ist usw. (Man sagt es ihm und 5 Minuten später fragt er das Gleiche dann wieder, hat die Antwort schon wieder vergessen.) Laut Ärzten ist das der Anfang von Alzheimer. Mit viel Glück sind das die Nebenwirkungen der Chemo, der ganzen Medikamente (dass das wieder besser wird), aber die Ärzte gehen eher von Alzheimer aus.

Die Beiden (sie sind seit etwa 25 Jahren zusammen) sind jedes Jahr zusammen 3 Wochen in Urlaub gefahren, hin und wieder geflogen, aber meistens (so wie wir) mit dem Auto irgendwo hin gefahren (auch Nordsee, Ostsee usw.). Letzten Sommer waren 3 Wochen in Flensburg geplant, in diesem oberen Bereich waren sie noch nicht. Dann kam der Umzug in die kleinere Wohnung (aus Kostengründen) dazwischen, deswegen musste dieser Urlaub abgesagt werden. Die ganze Zeit hieß es Aufgeschoben ist nicht Aufgehoben. Während des Umzuges gingen bei ihm dann ja die großen gesundheitlichen Probleme los, dass er ständig Blut im Stuhl hatte, woraufhin dann der Darmkrebs diagnostiziert worden ist.

Als er heute Mittag dann mal kurz auf dem Klo war, da meinte meine Mutter ganz traurig zu uns, dass sie sich von großen Urlauben, auch von Flensburg bereits verabschiedet hätte. Sie selber fährt seit vielen Jahren nur noch Kurzstrecken, hat die Fahrpraxis über längere Strecken (auch Autobahnen) längst völlig verloren. In den letzten Jahren (bis zum Sommer, bis zu seiner Krebs-OP) ist sie gar nicht mehr gefahren, er ist grundsätzlich immer gefahren.

Inzwischen fährt meine Mutter zwar wieder Kurzstrecken, aber so einen Urlaub, eine Fahrt bis zur Ostsee, das traut sie sich absolut nicht zu. Ja, und ihrem Freund traut sie es auch nicht mehr zu. Was ist, wenn er zwischendurch, während der Fahrt mal wieder völlig vergisst, wohin sie gerade fahren, wie man tankt und ähnliches. Das wird wohl nicht mehr funktionieren. Das tut mir für sie so richtig leid.

Als wir wieder zu Hause waren, da hatten wir beide schon so richtig Hunger. Gegen 16 Uhr haben wir dann bereits gegessen (Rinderbraten mit Soße, Rosenkohl und Kartoffeln bzw. Rösti-Taler).

Danach haben wir es uns vor dem Fernseher bequem gemacht.

Das Auto haben wir, insbesondere auch bei diesem Wetter, bei dem angesagten Sturm, in die Garage gestellt. Mir tun die ganzen Karnevalisten so leid. Auch wenn ich mir selber aus Karneval so gar nichts mache, trotzdem tun mir alle so leid, dass der Rosenmontagszug wegen dem Sturm in manchen Städten abgesagt wird (endgültig wird es zum Teil ja morgen früh oder auch kurz vorher noch entschieden, je nachdem, wie heftig dieser Sturm wird). In so einem Zug steckt so viel Vorbereitung, ich kann mir die Enttäuschung so richtig vorstellen.

Aber wenn ich an den Sturm vor zwei Jahren denke, als hier in der Region so viele Bäume umgekippt sind, der Zugverkehr tagelang eingestellt war und auch hier sogar monatelang Schienenersatzverkehr mittels Busse war (weil die Oberleitungen der Straßenbahn bei dem Sturm komplett runtergerissen war), man deswegen monatelang nicht in Parks durfte.... Ja, falls sich morgen so ein Sturm bilden sollte (Sturmböen sind ja angesagt), dann ist es sicherer, es ausfallen zu lassen. Mit dieser Verantwortung kann man bei solchen großen Umzügen einfach nicht Spaßen, das Risiko ist dann einfach zu groß.

Gegen Abend hat sich mein "innerer Schweinehund" dann immer mehr gemeldet. Den Sport hatte ich ja fest eingeplant, aber auf der Couch war es so schön warm und bequem, ich wäre am liebsten liegen geblieben. Aber von nichts kommt halt nichts und ich habe ja immer noch so einige Ziele vor mir (bezüglich des Abnehmens, aber auch bei einzelnen Übungen), die ich ohne regelmäßiges Training, ohne regelmäßigen Muskelaufbau nicht erreichen kann.

Ab etwa 20 Uhr habe ich dann mit dem Sport angefangen. Zuerst wieder Fahrradfahren, 10 Kilometer in genau 32 Minuten (normal mit etwa 18 km/h, in den Powerminuten mit etwa 21-23 km/h).

Anschließend wieder 14 Minuten auf dem Steppbrett, also wieder 7 Übungen für je 2 Minuten, Parallel dazu mit den 1 kg Hanteln (Biceps bzw. nach vorne boxen).

Danach habe ich noch mein ganzes Trainingsprogramm durchgezogen. Das hat so richtig gut getan. 40 Minuten Training und 10 Minuten Dehnen (Schultern/Nacken, Körper/Katzenbuckel, Beine/Fersen).

30 Sek. Wandsitz (dabei 1 kg Hantel mit nach vorne gestreckten Armen halten), 20 Kniebeugen (dabei 3 kg Hanteln nach oben strecken), 20 Ausfallschritte (mit jeder Seite 10, dabei 1 kg Hanteln nach vorne strecken).

5 kg Hanteln 30 Sek. Biceps halten, 10 x Biceps, eine 5 kg Hantel mit nach vorne gestreckten Armen 30 Sek. halten.

10 x Kreuzheben, 10 x (mit gerade nach vorne gebeugtem Oberkörper) rudern/Ellenbogen nach hinten (jeweils mit 5 kg Hanteln).

Nach vorne gebeugt mit 1 kg Hanteln 10 x Butterfly - Arme seitlich gestreckt nach hinten hoch.

Auf Steppbrett legen, 20 x Hantelbank, 10 x über Kopf (mit 5 kg Hanteln).

30 Sek. Untarmstütze, 4 richtige Liegestütze (3 gute und einen "halben" ), 20 Liegestütze auf Knien, nochmal 30 Sek. Unterarmstütze.

Auf Bauch liegend, Arme in U-Haltung, 10 x Oberkörper hoch. Nochmals 10 x Oberkörper hoch und Arme nach vorne strecken.

Auf Rücken legen, Fersen auf großen Ball, 10 x hoch zur Brücke, Körper gerade Linie, unten nicht ablegen.

Füße aufstellen, hoch zur Brücke und 20 x laufen (dabei Beine 10 x strecken, dann 10 x Knie Richtung Brust ziehen, was schwerer/intensiver ist, als die Beine dabei zu strecken).

Füße aufstellen, 10 x Crunches (Hände Richtung Knie). 20 x seitliche Crunches (zu jeder Seite 10), Hände dabei Richtung Ferse.

20 x Bicycle Crunches. Flach liegen und 10 x beide Beine anziehen und strecken.

30 Sek. diagonaler Sitz (das finde ich zur Zeit noch am schwersten, kann die letzten Sekunden die Spannung kaum noch halten).

Auf Seite liegend (im Wechsel), erst das untere Bein 10 x gestreckt hoch. Dann das obere Bein 10 x gestreckt hoch. Danach das obere Bein 10 x anziehen (Knie Richtung obere Schulter) und wieder strecken. 5 x seitliche Stütze (den Körper gerade hochdrücken), obere Hand dabei auf Hüfte legen, oben etwa 2-3 Sekunden halten.

Danach, so gegen 23 Uhr, bekam ich dann nochmals so richtig Hunger, habe dann nochmals einen Apfel sowie einen Vanille-Quark gegessen.

Aber essens- bzw. auch sportmäßig bin ich wirklich stolz, wie dieser Tag im ganzen gelaufen ist.

Als Foto hänge ich ein Bild aus dem Jahr 2008 an. Da waren wir eine Woche in Berlin. Unter anderem waren wir auch im Zoo, wo dieses Foto entstanden ist. An diesen Berlin-Urlaub haben wir allerdings nur negative Erinnerungen. Dort war es für uns alles viel zu groß (wir mögen halt lieber die kleinen Städtchen an Nordsee und Ostsee, wie Neuharlingersiel usw.), außerdem kamen wir mit der U-Bahn usw. nicht klar, so dass wir dort vieles mit dem Taxi gemacht haben, ansonsten auch so einige Kilometermärsche (zur Siegessäule usw.). Aber trotzdem war dieser Urlaub auch interessant, das musste man halt einfach mal gesehen haben (uns war dort alles zu groß und unübersichtlich, auch das KaDeWe usw.).

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