schwarze löcher und kein schnee
draußen grau, aber heute ein etwas helleres grau. war eben mit kollegen j. beim mittagessen und es war wie immer ein beispiel für nicht kommunizieren und trotzdem reden. er bla-t und bla-t und bla-t und mich interessierts überhaupt nicht, weils halt immer der gleiche scheiß ist von wegen die welt ist so schlecht und die bürokratie ist so schlimm, und die politiker sind alle dumm und alle sind gegen ihn, und das was er macht, freut ihn nicht, aber alles andere freut ihn auch nicht.
und ich werfe einen mühsam erdachten konstruktiven satz ein, aber der verschwindet, als wäre kollege j. ein schwamm aus lauter kleinen schwarzen löchern, die alles positive absorbieren und verschwinden lassen, und die ihn schwer machen, so schwer wie sonst nichts auf der welt. und so kreist er im universum und um ihn ist nur dunkelheit und ein gewisser negativer sog.
m. meint, ich soll mich von ihm fernhalten, wenn er mich so aufregt, aber das ist gar nicht so leicht bei dem einzigen kollegen. außerdem hat er auch seine netten seiten, aber traurig genug, daß man das dazusagen muß.
heute gehts zum shoppen, mit m. in die stadt, und ich freu mich, weil zeit mit m. das ist, was mich glücklich macht. gestern hat er beim abendessen ein bißchen viel wein getrunken, und danach hat er beim fernsehen die irrsten übungen mit seinen beinen und armen gemacht, nur um mich zu necken, und immer war irgendwas von ihm im bild. ich hab mich dann necken lassen.
sonst passiert nicht viel, aber zum beispiel liegt kein schnee in der schweiz und ich muß ein bißchen in mich reingrinsen wegen unserem schi-kurzurlaub und den ganzen querelen davor. es braucht nur einen kleinen wink aus den wolken, und alles, worüber man sich gestritten hat, hat plötzlich keine grundlage mehr. wie kann man sich über einen schiurlaub streiten, wenn kein schnee liegt?
Jetzt arbeite ich noch kurz und alibimäßig bis zum heimgehen.