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Friday, 26. April 2024
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2006-02-13 16:43
Schwarze Flecken
hat der weiße Ritter auf seiner Rüstung.

Wie blamabel.
Er hat seine Büttenrede zu Teilen abgekupfert aus einem Online Satiremagazin namens Zyn.de.

Aber trotzdem war sie genial,
genau wie die von Kardinal Lehmann.
Habe mal alle drei gesucht, gefunden und für euch hier eingestellt.



Kardinal Lehman

Ihr Narrenschwestern, Narrenbrüder!
Ich steh' mit Freude hier jetzt wieder
und hab' als Knappe anzumelden
euch einen klugen, tapfren Helden,
der hier, so will's das Protokoll,
den Ritterschlag erhalten soll.

Ich hab gedient ihm viele Jahr,
obwohl's für mich nicht einfach war,
wenn er trotz guter Worte Macht
manch neuen Streit hat angefacht.

Doch will ich hier vor allen Dingen
ein Lob auf meinen Herren singen.
Er ist, ihr seht es nach 'ner Weil,
rein körperlich mein Gegenteil.
Und dennoch, da gibt's keine Frag',
geeignet für den Ritterschlag.

Das zeigt schon - Leute merket auf -
das Zahlenspiel im Lebenslauf.
Am 11. 11. war er da,
dazu im 5 mal 11. Jahr.
Mit 4 mal 11 hat unvermessen
er der Fraktion schon vorgesessen

Mit diesen Elfern, dass ihr's wisst,
obwohl er Sauerländer ist,
wär' er in Mainz mit Sicherheit
Prinz Carneval auf Lebenszeit.

Die Disziplin als höchste Tugend
erlernt er schon in früher Jugend,
wobei auch er, wie ich entdeckt,
so manchen Streich hat ausgeheckt.

Mit Vollgas auf des Mopeds Rücken
wusst' er die Damen zu entzücken,
fand sich in Nietenhosen chic,
die Haare lang bis in's Genick.
Und in der Schule, voller Witz,
saß er schon auf dem Schleudersitz.

Jedoch am End' hat er beherzt
die eignen Fehler ausgemerzt.
Nicht jeder, der auf Mopeds düst,
hat den Verstand schon eingebüßt.

Betrachtet man ihn heutzutage,
sieht man empor ganz ohne Frage
erstaunt zu einem Großen, Langen,
der auch mal klein hat angefangen,
und der trotz mancher schnöden List
noch lang nicht ausgemerkelt ist.

Sehr oft erfuhr er auch die schwere
und hinterrücks kreierte Lehre:
Stellt dir der Gegner mal ein Bein,
dann kann's auch ein Parteifreund sein"

Er galt auch in der Jugend schon
in seiner christlichen Union
als Spitzenmann, höchst eloquent,
wie kaum man einen zweiten kennt.

In seiner Mannschaft wie ein Turm!
Der beste Mann im schwarzen Sturm!
Beim Kopfball zählt er zur Elite!
Angreifer-Typ von höchster Güte!

Ich nenne ihn ganz legitim:
"Podolsky in dem Merkel-Team",
und frag', warum er abgeblitzt
dort nur auf der Ersatzbank sitzt?

Ich denk', dass Friedrich unbeirrt
in Zukunft Angies Joker wird,
der in der zweiten Halbzeit prompt
noch garantiert zum Einsatz kommt.

Man weiß: Er ging auch dann und wann
scharfzüngig seine Gegner an.
Hat die Blockierer ungeniert
mit bess'rem Wissen attackiert,
hat Zauderer und Kritiker
als kluger Analytiker
selbst in den eig'nen Reih'n zerpflückt,
gesenkelt und zurechtgerückt.

Kein Wunder, Freunde, denn ein jeder
weiß längst schon aus dem Struwwelpeter:
"Der Friederich, der Friederich,
das ist ein arger Wüterich".

Als er die Leitkultur erwähnte,
als Deutschtümler man ihn verhöhnte.
Doch wollt' er zu bedenken geben:
wo viele miteinander leben,
braucht's eine Richtschnur, die allein
kann allen Bürgern nützlich sein.

Denn die zitierte Leitkultur
meint doch am Ende eines nur:
dass Toleranz nur existiert,
wenn man das Grundrecht akzeptiert!

Von Recht versteht mein Ritter viel.
Da bringt man auch den Spruch in's Spiel:
"Ein Rechtsanwalt ist hochverehrlich,
obwohl die Kosten oft beschwerlich".
Als Wilhelm Busch den Vers gemacht,
hat er wohl kaum an Merz gedacht.

Mein Ritter, wie ihr alle wisst,
im Christentum verwurzelt ist.
Und deshalb bin ich unumwunden
im Herzen tief mit ihm verbunden.

Vor jeglichem Polit-Theater
ist Friedrich Merz Familienvater.
Was ich gar nicht verschweigen könnt,
drei Kinder er sein eigen nennt.

Man sieht, es geht der gute Mann
mit gutem Beispiel hier voran.
Er ist, so wird von ihm erzählt,
in erster Ehe noch vermählt
und lebt nach Treue und Gebot.
Kurzum mein Herr ist ein Exot;
weil dies bisweilen, wie ihr wisst,
in seinen Kreisen selten ist.

Man fragt sich oft, wie er das schafft
und strahlend glänzt in Manneskraft.
Ein schöner Kopf, so wie bekannt.
Sind die Dragees nach ihm benannt?

Dazu ist auch noch zu betonen:
Mein Herr zählt zu den Sportskanonen.
Er reitet Kür und reitet Pflicht,
auf hohem Rosse aber nicht;
er jagt - und tut das unverdrossen,
schießt auch dabei nach manchen Bossen;
bringt seine Gegner oft in Trab,
rennt sich dabei die Hacken ab;

Er ringt für Mann und Frau und Kind
und segelt auch im Gegenwind;
stemmt die Gewichte gleich zuhauf
und boxt auch noch beim Hürdenlauf;
doch niemals fährt er, weil's ihm graut,
bei Ungemach aus seiner Haut.
Ab heute trägt der Ruhm ihn fort
als Friedrich - unser "Ritter Sport".

Die Merz'sche Freude an Reformen
weit über hergebrachte Normen,
die zeigt auch dann sich, wenn er schlicht
von Dienstpflicht für die Frauen spricht.

Das Echo war zunächst verhalten.
Manch zarte Stirn legt sich in Falten,
weil man dahinter starr und still
an Pflichten gar nicht denken will.

Doch folgten Frauen ohne Grollen,
die ihm sonst gar nicht folgen wollen:
die Dienstpflicht war noch gar nicht "in",
schon war Frau Merkel Kanzlerin.

Es kündigt unser Rittersmann
nun auch des Wohlstands Ende an,
sperrt in Gedanken Saus und Braus
allmählich 'raus aus unserm Haus.

Die Knappen schließt er sicher aus,
denn die sind eh der Zeit voraus
und arm wie eine Kirchenmaus.

Er weiß als Fachmann für Bilanzen,
für Marktverlauf und Staatsfinanzen,
dass Misskredit ein arger Fluch.
Liest man davon in seinem Buch,
so kann man mit ihm einig gehen:
"Nur wer sich ändert, wird bestehen".

Ich hoff, ihr alle applaudiert,
wenn er zum Ritter wird gekürt,
und komm' zum Schluss mit dem Laudieren.

Mein Herr, er mög' hereinmarschieren,
wenn Ordensträger ihn begleiten,
Fanfaren ihm den Weg bereiten!

Ich trete ab als Knappe brav
und grüß mit dreifachem "Alaaf"!

Friedrich Merz

Liebe Ordensbrüder, liebe Ordensschwester,
hoher Präsident und Elferrat,
Liebe Närrinen und Narren,
und da wir in Berlin jetzt alle Freundinnen und Freunde sind:

Liebe Genossinnen und Genossen!

Lassen sie uns aus Aachen zunächst einen herzlichen Gruß nach Berlin schicken, Ich weiß von meinen letzten Besuch bei ihr, dass sie uns heute Abend am Fernseher zuschaut, niemand nennt sie mehr späte Rache der DDR an der CDU, heute ist sie unsere Bundeskanzlerin.

Wir haben sie nach Aachen eingeladen, lieber Joachim und liebe Angela, wir grüßen Dich aus Aachen.

Ich weiß, als du die Einladung bekommen hast, wolltest Du schon zusagen. Aber gegen Ende des Programms hat sie dann gelesen: Gregor Gysi und Friedrich Merz. Da dachte sie:
Von hier nach Aachen, das ist nicht zu weit,
aber da kommen die schlimmsten, und gleich zu zweit!

Leider hat auch Edmund Stoiber abgesagt. Wir hätten ihn mit seinem großartigen Humor so gern wieder bei uns gehabt. Alle haben wir noch gut und dankbar in Erinnerung, wie er von dieser Stelle vor sechs Jahren aus Deutschland, den kranken Mann Europas, wieder gesund machen wollte. Der AKV und die Bundesrepublik tobten vor Begeisterung. Stattdessen kümmert es sich jetzt ganz liebevoll wieder um Bayern, und das hört sich dann so an:

„Wenn Sie vom Hauptbahnhof in München im Grunde genommen mit zehn Minuten, ohne dass sie am Flughaben noch einchecken müssen, dann starten sie im Grunde genommen am Flughafen …. am …. am …. Hauptbahnhof in München starten sie ihren Flug. Zehn Minuten. Schauen sie sich mal die großen Flughäfen an, wenn sie in Hetero in London oder sonst wo, meine sehr ähh ... Charles de Gaulle in Frankreich in ... in Rom. Wenn sie sich mal die Entfernungen ansehen, wenn Sie sich Frankfurt ansehen, dann werden sie feststellen, dass zehn Minuten Sie jederzeit locker in Frankfurt brauchen, um Ihr Gate zu finden. Wenn sie vom Flug vom ... vom Hauptbahnhof starten - Sie steigen in den Hauptbahnhof ein, Sie fahren mit dem Transrapid in zehn Minuten an den Flughafen in ... an den Flughafen Franz-Josef Strauß. Dann starten sie praktisch hier am Hauptbahnhof in München.“

Ja. Meine Damen und Herren, das ist Politik in ganz großen Linien, das ist klares Denken das ist Satzaufbau. Wenn wir beide, lieber Ritter Theo immer so klar gedacht hätten und so überzeugend gesprochen hätten, dann wäre in der deutschen Politik niemand an uns vorbeigekommen.

Lieber Ritter Guido, ich sehe Dich lachen und spotten über die CSU. Du solltest dabei nicht vergessen, dass gerade die FDP der CSU sehr viel zu verdanken hat.

Als wir beide noch in Bonn Studenten waren, da hat nämlich Franz-Josef Strauß Deiner FDP damals ein großzügiges Angebot gemacht. Einer Deiner Vorgänger im Amt des Fraktionsvorsitzenden machte sich seinerzeit - wie Du heute - lustig über die CSU, und sagte dann zu Strauß: „Und im übrigen, Herr Strauß, mit Ihrem Bayernkurier gehe ich höchstens auf ein gewisses Örtchen.“

Darauf sprang Strauß hoch und rief laut in den Plenarsaal des Deutschen Bundestages: „Wenn´s dös machen, Herr Mischnick, dann hams bald mehr Verstand im Arsch als im Kopf!"

Seitdem bekommt die FDP-Fraktion im Deutschen Bundestag sowieso mehr kostenlose Abos des Bayernkurier wie sie braucht!

Überhaupt die Bayern in Berlin. Wir haben jetzt endlich wieder einen würdigen Nachfolger für Ludwig Erhard im Amt des Bundeswirtschaftsministers. Er muss von uns allen noch ein wenig unterstützt werden in seinem schweren Amt. Aber er ist persönlich ein anständiger Kerl, der alle Voraussetzungen mitbringt, dass in Deutschland endlich wieder gute Wirtschaftspolitik gemacht wird.

Ich sehe meine Aufgabe darin, dem Michel Glos noch das Zigarrerauchen beizubringen. Wir haben letzte Woche schon einmal drei hintereinander geraucht, er war dann etwas blass um die Nase, hat aber trotzdem noch eine Presseerklärung abgegeben und zu hohen Lohnabschlüssen aufgefordert, damit die Volkswirtschaft wieder in Gang kommt.

Meine Damen und Herren, nun lachen Sie nicht darüber, erstens hat er Recht damit, die Löhne müssen kräftig nach oben, damit wir uns endlich wieder etwas leisten können, und schließlich kann sich der Michel auch auf höchsten Beistand berufen. Ritter Karl, Du weißt es, es steht schon in der Bibel geschrieben: „Man muss Gott für alles danken, selbst für einen Unterfranken!“

Die Bundesregierung könnte es übrigens noch ein bisschen leichter haben. Sie hätte nur meinen Bierdeckel in den Koalitionsvertrag einbauen müssen.

Ich habe heute abend noch einmal das Original dieses Bierdeckels mitgebracht. Sie sehen: er ist klein und übersichtlich. Eine leicht verständliche Dreisatz-Aufgabe.

So könnte es sein: Jeder kann seine Steuerklärung auf einem Bierdeckel abgeben.

Aber jetzt zeige ich Ihnen, was meine politischen Freunde in allen Parteien daraus gemacht haben: Sie haben gesagt, Ja der Merz hat Recht, eine Steuererklärung muss auf einen Bierdeckel passen, aber der Bierdeckel einer großen Koalition - wie sich das für eine große Koalition gehört - muss etwas grösser sein. Und so sieht er jetzt aus, der Bierdeckel der grossen Koalition:

Sie sehen, meine Damen und Herren, so wird das nichts mit dieser großen Koalition. Bis heute habe ich zu all dem eisern geschwiegen, was da seit Mitte des letzten Jahres in Berlin geschieht. Heute aber breche ich mein Schweigen. Ich stelle Ihnen mein 11-Punkte Programm für Deutschland vor. Und so kommen wir mit streng marktwirtschaftlichen Lösungen aus der Krise:

1. Wir fangen mit dem größten Problem an, nämlich mit Ostdeutschland. Wir lösen zuerst die Konten der PDS auf. Die Gelder werden natürlich in Euro an die Bürgerinnern und Bürger, die vor 1989 in der DDR gelebt haben, zurückgezahlt. Thüringen und Sachsen haben sich als sanierungsfähig erwiesen, die werden wir behalten. Für Mecklenburg-Vorpommern ist die Lage komplizierter. Wir werden das Land bilanziell als Totalverlust abschreiben, und die Fläche werden wir dann in einem zweiten Schritt im Verfahren „sell and buy back“ mit den verdienten Euros aus dem Gasgeschäft Mecklenburg-Vorpommern schuldenfrei zurückerobern und werden Gysi und die PDS den Russen überlassen.

2. Berlin erklären wir zum polnischen Hoheitsgebiet. Nur so werden wir die Kaufkraft der Rentner signifikant erhöhen. Die polnische Regierung verpflichtet sich im Gegenzug, in diesem Gebiet bis zu einer Million bisher deutscher Rentner anzusiedeln. Von 300 Euro Rente kann in Deutschland schließlich keiner mehr leben, in Polen aber schon, allein wegen der wesentlich geringeren Lebensunterhaltungskosten.

3. Der Bundeshaushalt wird saniert durch einen Verkauf der deutschen Schulden an einen großen amerikanischen Pensionsfond, im Volksmund: an eine Heuschrecke. Als Sicherheiten werden wir übertragen: die Alpen, den Schwarzwald, den Kölner Dom, die Rüdesheimer Drosselgasse sowie Rothenburg o.d. Tauber und das Münchender Oktoberfest. Der Erwerber kann die Objekte nach zwei Jahren freihändig verwerten, wir haben ihm bereits den Verkauf an italienische Hedgefonds empfohlen. Lachen Sie nicht! Italien ist schließlich der Beweis dafür, dass es ein Leben nach dem Tod gibt.

4. Bei den Arbeitslosen gehen wir ebenfalls einen ganz neuen Weg. Wir sind bereits dabei, einen großen Teil der uns bekannten Dauerarbeitslosen zu entlassen. Das hat anfangs natürlich wieder keiner verstanden, aber das macht schließlich jeder erfolgreiche Manager, er entlässt Leute, die zuviel an Bord sind. Wir haben bereits drei Millionen Arbeitslose aus der deutschen Staatsbürgerschaft entlassen und aus Deutschland ausgewiesen. Die restlichen zwei Millionen, überwiegend jugendliche Arbeitslose werden wir voraussichtlich an asiatische Länder abgeben. Jürgen Rüttgers verhandelt derzeit in meinem Auftrag über die Einführung einer sogenannten „Blond Card“ mit Indien. Wir nennen das Programm: „Kinder für Inder.“

5. Auch bei der Landesverteidigung werden wir massiv sparen. Als Privatmann halten sie sich ja schließlich auch keinen persönlichen Polizisten. Warum sollten wir das als Staat also tun? Die Bundeswehr wird abgeschafft und für feierliche wie für traurige Anlässe - Zapfenstreich, Beerdigungen, Entlassungen von Bundesministern und zu ähnlichen Benefiz-Veranstaltungen - durch eine Trachtengruppe unter der Führung von Karl Moik ersetzt. Zu Sondereinsätzen kann nach wie vor Johannes Heesters hinzugezogen werden.

6. Die größte Einsparung und Effizienssteigerung ergibt sich durch die vollständige Abschaffung des Berufsbeamtentums. Wir gehen hier allerdings nicht ganz so weit wie die Schweiz, es wird ein kleiner persönlicher Service-Stab für die Mitglieder der Bundesregierung weiter vorgehalten, damit der Eindruck von Geschäftsmäßigkeit wenigstens auf den Fluren der Ministerien weiter aufrechterhalten werden kann.

8. Auch die Politiker selbst leisten ihren Beitrag zugunsten der Staatskasse. Es ist überhaupt nicht einzusehen, dass solche hochkarätigen Entertainer kostenlos bei Vereinsfesten und Einweihungen auftreten. Wir werden deshalb ab sofort Gebühren für die Anwesenheit von Politikern erheben, so kommt Geld in die Staatskasse und die Terminflut der Betroffenen reißt ab.

Ich weiß, dass diese Maßnahme bei den Politikern selbst extrem unpopulär ist, zumal einige der Betroffenen sogar bereit waren, die Gebühren aus eigener Tasche zu zahlen, damit sie nur weiter reden dürfen. Aber die Deutschen müssen sich daran gewöhnen, dass es nichts kostenlos gibt, auch nicht Grußworte von Politikern. Roberto Blanco singt bei einer Einweihung eines Baumarktes ja auch nicht umsonst.

9. Die territoriale Bereinigung unseres Portfolios im Osten werden wir durch spektakuläre Zukäufe im Westen ergänzen. Wir wollen durch Zukäufe in den emerging markets wachsen. Wir befinden uns seit einigen Wochen in Verhandlungen mit Frankreich, wir wollen das Elsass zurückkaufen. Die Franzosen sträuben sich noch, sind aber in einer extrem schlechten Verhandlungsposition, seitdem Paris von marodierenden Afrikanern aus den ehemaligen Kolonien zur Hälfte besetzt wurde und in Marseile jetzt ein islamischer Kalif regiert. Frankreich braucht das Geld, es wird uns das Elsass günstig überlassen.

Berlusconi hat uns darüber hinaus Südtirol zum Kauf angeboten. Südtirol würde durchaus in unser Produkt-Portfolio passen. Dort gibt es noch eine ausgeprägte Landwirtschaft und Landwirtschaft gehört nach wie vor zu den deutschen Kernkompetenzen.

Ich kann schließlich bestätigen, dass wir Großbritannien eine Vollfusion angeboten haben. Das könnte die Phantasie der Anleger in die Aktien der Hersteller von Regenmänteln, Schirmen und musealen Kopfbedeckungen beflügeln. Wir rechnen hier mit einem lang haltenden Aufschwung.

10. Die Bekämpfung der Vogelgrippe wird uns ganz unerwartet helfen, einige kulturelle Probleme unseres Landes im Zusammenleben mit Mitbürgern islamischen Glaubens zu lösen, insbesondere die Vielweiberei einzudämmen. Wir werden die nötigen Kontrollen bei den türkischen Geflügelzüchtern massiv verschärfen, nachdem uns dort bereits vor einiger Zeit das Angebot gemacht wurde: „Nehmt meine Frauen, aber lasst mir die Hühner!“

11. Dieses Sanierungsprogramm für Deutschland dauert maximal 18 Monate. Spätestens Ende 2007 werden wir in den verbleibenden öffentlichen Haushalten Überschüsse produzieren, so dass wir zum 01.01.2008 auch eine echte Steuerreform verabschieden können.

Wir brauchen als Staat dann überhaupt kein Geld mehr, deswegen werden alle Steuergesetze Ende nächsten Jahres einfach abgeschafft.
Das ist mein Programm für Deutschland, liebe Närrinnen und Narren !

Es wird und muss nicht jedermann gefallen,
doch gleich wofür Ihr hebet jetzt die Hand,
zum Beifall oder zum Proteste:
Ihr hattet mich erwählt zu diesem Feste.
Und nur zu dieser Jahreszeit
ist uns erlaubt so richtig breit
zu reimen und zu lästern,
auf rote Brüder, schwarze Schwestern,
auf Gelbe, Grüne und die Dunkelroten.
Sehn wir trotzdem selbst als Boten
der Zuversicht, der Freud´am Leben.
Mit aller Kraft woll'n wir das geben,
was Deutschland immer noch am besten kann,
nach langen Streit ein Schwung nach oben.
Wir packen jetzt den Aufschwung an
und woll'n fortan uns selbst nur loben.
Lasst mit der Zeit, die uns gegeben
uns um die Wette vorwärtsstreben!

Aachens Fußball: Bundesliga!
Der AKV von Rom bis Riga
Fußball, Reiter und Olympia,
2006 – ein tolles Jahr !

Dem Ritter Karl sei viel gedankt,
für seine Worte, die er fand.
Und euch grüßt durch der Stäbe Gitter
Friedrich Merz der Weiße Ritter!

Das Original

Mecklenburg-Vorpommern als Atomtestgelände an die USA verkauft, Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt an Polen abgetreten, die Arbeitslosenzahl massiv gesenkt und die Staatsverschuldung radikal reduziert: Heinrich von Pierer, der ehemalige Siemens-Chef, hat in den vier Jahren seiner Kanzlerschaft viel erreicht. ZYN! sprach mit dem Bundeskanzler über seine Erfolge und künftigen Pläne.

ZYN!: Sehr geehrter Herr Bundeskanzler, Kritiker werfen Ihnen vor, sie seien bei der Sanierung Deutschlands übertrieben brutal vorgegangen.
v. Pierer: Das sehe ich nicht so. Als mich das überparteiliche Bündnis fragte, ob ich Kanzler werden möchte, um Deutschland vor dem Konkurs zu retten, habe ich gleich erklärt, dass ich das Land so sanieren werde wie ich Siemens saniert habe: streng marktwirtschaftlich. Siemens und Deutschland gleichen sich in gewisser Weise: zwei Gemischtwarenläden mit sehr unterschiedlichen Komponenten, die einen leistungsfähig, die anderen weniger. Ich habe nur das gemacht, was ich auch bei Siemens gemacht habe: unproduktive Unternehmensteile abgestoßen.
ZYN!: Sie sprechen von den neuen Bundesländern?!
v. Pierer: Nicht von allen. Thüringen und Sachsen haben sich ja als sanierungsfähig erwiesen, die haben wir behalten. Für Mecklenburg-Vorpommern konnten wir nichts mehr tun, Totalverlust. Da kam uns das Angebot der Bush-Administration ganz recht, gegen die Übernahme der Landesschulden und für den symbolischen Kaufpreis von 1 € das Land als Atomtestgelände zu kaufen.
ZYN!: Polen hat Berlin, Brandenburg und Sachsen-Anhalt sogar kostenlos bekommen.
v. Pierer: Richtig. Sie dürfen aber nicht vergessen, dass sich Polen im Gegenzug verpflichtete, drei Millionen der ärmsten deutschen Rentner dort anzusiedeln. Von 300 € Rente kann in Deutschland keiner leben, aber in Polen wegen der wesentlich geringeren Lebenshaltungskosten. Mit diesem Befreiungsschlag haben wir die Sozialhilfekosten massiv reduziert und den deutschen Kommunen wieder auf die Beine geholfen.
ZYN!: Den Bundeshaushalt haben Sie durch einen Verkauf der deutschen Schulden an US-Pensionsfonds saniert. Es gab durchaus Kritik daran, dass Sie als Sicherheit die Alpen, den Schwarzwald, den Kölner Dom, die Rüdesheimer Drosselgasse sowie Rothenburg o. d. Tauber und das Münchner Oktoberfest verpfändet haben.
v. Pierer: Verpfändet ist nicht verkauft. Die einheimische Bevölkerung kann diese Liegenschaften weiterhin ungehindert nutzen.
ZYN!: Bei den Arbeitslosen sind sie einen neuen Weg gegangen…
v. Pierer: …den am Anfang auch wieder keiner begriffen hat. Erst hieß es, es sei widersinnig, die Arbeitslosenzahl durch Entlassungen senken zu wollen. Aber das macht jeder Manager, der zu viele Leute hat, die zuviel Geld kosten. Er entlässt sie einfach! Wir haben zwei Millionen Arbeitslose aus der deutschen Staatsbürgerschaft entlassen und aus Deutschland ausgewiesen.
ZYN!: Wohin?
v. Pierer: Unterschiedlich. Nicht wenige sind mit einer "Blond Card" als Straßenkehrer in Indien untergekommen. Andere haben sich als Soldaten in diversen afrikanischen Bürgerkriegsländern verpflichtet.
ZYN!: Auch bei der Landesverteidigung konnten Sie massiv sparen.
v. Pierer: Das stimmt. Sie als Privatmann halten sich ja auch keinen persönlichen Polizisten. Warum sollten wir das als Staat tun?! Dem Trend zum Outsourcing können sich auch die öffentlichen Einrichtungen nicht entziehen. Also habe ich die Bundeswehr abgeschafft, die viel zu teuer ist. Im Bedarfsfall kaufen wir uns Sicherheitsleistungen zum Beispiel von US-Söldnerfirmen ein, die zudem auch noch das ganze Kriegsgerät vorrätig halten. So entfallen für uns Lager- und Wartungskosten. Just-in-time-Sicherheit sozusagen.
ZYN!: Sogar die Politiker haben Sie zu Gunsten der Staatskasse eingespannt.
v. Pierer: Es war schließlich einzusehen, dass solche hochkarätigen Entertainer kostenlos bei Vereinsfesten und Einweihungen auftreten. Seitdem wir Gebühren für die Anwesenheit von Politikern erheben, kommt Geld in die Staatskasse und die Terminflut für die Politiker nimmt ab, so dass sie endlich wieder in ihren Büros arbeiten können, statt bei irgendwelchen Karnickelzüchtern Grußworte zu sprechen. Die Deutschen müssen sich dran gewöhnen, dass es nichts kostenlos gibt, auch nicht Grußworte von Politikern. Roberto Blanco singt bei der Einweihung eines Baumarktes ja auch nicht kostenlos.
ZYN!: Aber ein Staatssekretär singt doch auch nicht.
v. Pierer: Gegen Aufpreis schon!
ZYN!: Was sind Ihre nächsten Pläne, Herr Bundeskanzler?
v. Pierer: Wir haben noch zirka 2,5 Millionen Arbeitslose in Deutschland. Ich beabsichtige, durch weitere Entlassungen endlich Vollbeschäftigung herzustellen. Außerdem müssen wir uns noch stärker auf unsere Kernkompetenzen konzentrieren. Ich habe an den Universitäten unsinnige Studienfächer wie Sozialpädagogik streichen und deutsche Kernfächer wie Ingenieurwissenschaften stark ausbauen lassen.
ZYN!: Durchaus mit Erfolg.
v. Pierer: Das kann man wohl sagen. Deutschland ist heute wieder Weltmarktführer im Maschinenbau, bei der Waffenproduktion sowie der Herstellung von Stacheldraht, Gas und Krematorien. Außerdem sind unsere Logistiker führend in der Welt, wenn es beispielsweise darum geht, große Menschenmassen in Zügen zu transportieren.
ZYN!: Wird Deutschland durch Zukäufe wachsen?
v. Pierer: Das halte ich nicht für ausgeschlossen. Wie Sie sicher wissen, befinden wir uns seit einigen Wochen in Verhandlungen mit Frankreich, weil wir das Elsass kaufen wollen. Obwohl wir den Franzosen einen fairen Preis gemacht haben, sträuben sie sich noch. Aber ich glaube nicht, dass sie diesen Kurs noch lange durchhalten können. Schließlich hat es Frankreich im Gegensatz zu Deutschland versäumt, 5 vor 12 mit einem streng marktwirtschaftlichen Kurs das Ruder doch noch herumzureißen. Das hat dazu geführt, dass Paris von marodierenden Afrikanern aus den ehemaligen Kolonien zur Hälfte niedergebrannt wurde und in Marseille jetzt ein islamischer Kalif regiert. Frankreich braucht Geld, es wird uns das Elsass verkaufen. Ich will nicht verhehlen, dass wir auch Interesse an der Champagne und dem Bordelais haben.
ZYN!: Duce Berlusconi, der Führer des weit gehend bankrotten Italiens, soll Deutschland Südtirol zum Kauf angeboten haben?
v. Pierer: Das stimmt. Südtirol würde durchaus in unser Produkt-Portfolio passen. Dort gibt es noch eine ausgeprägte Landwirtschaft und Landwirtschaft gehört zu den deutschen Kernkompetenzen: Der deutsche Bauer erzeugt auf deutscher Scholle deutsche Lebensmittel. Allerdings müssten die Italiener zunächst die Altlasten entsorgen.
ZYN!: Altlasten?
v. Pierer: Na, die in Südtirol lebenden Italiener. Die können wir natürlich nicht gebrauchen. Die müsste der Duce zurücknehmen.
ZYN!: Es gibt Gerüchte, Großbritannien habe Deutschland eine Fusion angeboten.
v. Pierer: Dazu möchte ich zum jetzigen Zeitpunkt nur sagen, dass Großbritannien wie wir gut am Markt positioniert ist. Eine Fusion könnte durchaus die Fantasie der Anleger wecken. Diese müsste allerdings auf gleicher Augenhöhe erfolgen. Eine feindliche Übernahme wird es nicht geben.
ZYN!: Herr Bundeskanzler, wir danken Ihnen für dieses Gespräch.
v. Pierer: Gern geschehen. Und vergessen Sie nicht, am Ausgang die Gebühren für das Interview in die Staatskasse einzuzahlen. Ach ja, bevor ich's vergesse: Dieses Interview was powered by Coca Cola.


Kommt mir doch glatt der gedanke, ob ihm sein Ghostwriter bewusst ein Ei gelegt hat, indem er die eine Passage einfügte?

Big sister is watching you

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2006-02-13 16:43