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2015-02-21 19:20
Schokolade löst keine Probleme...

...aber das tut ein Apfel ja auch nicht. Ein Satz, den ich mir jeden Tag vor Augen führen sollte, wenn ich auf der Arbeit jede Menge Schokolade zu mir nehme. Ich kann nicht dafür, etwas für meinen Zuckerhaushalt tun zu müssen. Es ist aber auch nicht leicht sich zu beherrschen, wenn man von gewissen Dingen gnadenlos genervt ist. Man könnte sich auch einen anderen Ausgleich suchen, abe ich kann es mir nicht leisten, den ganzen Tag durch die Gegend zu laufen. Wenn das jeder aus unserer Abteilung machen würde, kann man den Laden gleich schließen. Und einer muß ja dafür sorgen, daß es irgendwie weiter geht. Was man in letzter Zeit hört, ist nicht mehr feierlich. Gestern kam eine Schnellinfo vom Betriebsrat. Durch die neuen Forderungen des Arbeitgebers sind die ursprünglichen Pläne über den Haufen geworfen worden. Der Stellenabbau soll nicht wie vorgesehen bis Ende 2017, sondern der größte Teile bereits in diesem Jahr vollzogen werden. Wenn man das liest, wird einem direkt anders. Ich kann mir nicht vorstellen, irgendwann zum Amt gehen zu müssen und wenn ich ehrlich bin, dann will ich das auch gar nicht. Aber fragt mich einer danach, was ich will? Natürlich nicht. Viellicht sollte ich mich nicht verrückt machen und alles auf mich zukommen lassen. Sollte ich mir was neues suchen müssen, mache ich das eben. Ich habe ja auch schon lange keine Bewerbung mehr geschrieben. Ein bißchen Übung kann nicht schaden. Kleiner Scherz am Rande. Vielleicht muß man ja so reagieren, um nicht ganz am Rad zu drehen.

Wenn ich mir das durch den Kopf gehen lasse, dann geht seit letztes Jahr alles drunter und drüber. Seit fast einem Jahr ist man nicht in der Lage, die Leute vernünftig zu informieren. Statt dessen nimmt man es hin, daß Gerüchte die Runde machen. Den hohen Herren ist das doch so was von egal, was man sich so erzählt. Man will uns so schnell wie möglich los werden und somit ist das für die Schlipsträger gegessen. Es kann nicht sein, daß der Typ aus Kiel damit prahlt, daß er weiß, wie das ist, wenn eine man eine Firma vor die Wand fährt. Und was in Kiel geklappt hat, klappt in Düsseldorf auch. Was wir alle unfair finden, ist die Tatsache, daß unser bester Mann gehen muß. Dabei hat man ihm erzählt, daß er sich keine Gedanken machen braucht. Und was hat er jetzt davon? Wenn es bei der Entscheidung bleibt, ist er seinen Job los und wir haben ein Problem. Ein Kollege hört Ende September auf und den anderen Kollegen sieht man kaum, weil er nur fährt. Jetzt könnte man darüber spekulieren, wie es weiter gehen soll, aber das liegt nun mal nicht in unserer Macht. Diese Ungewißheit zerrt an meinen Nerven und je mehr man hört, desto ungeduldiger wird man. Ich bin da keine Ausnahme. Vielleicht sollte ich das auch ganz locker sehen. Ob es mir damit besser geht, steht auf einem anderen Blatt Papier. Mehr wie arbeiten kann ich nicht. Ich lasse mich überraschen.

Ich mag mir nicht vorstellen, mir einen neuen Job suchen zu müssen. Daß die Stimmung im Keller ist, muß ich an der Stelle nicht erwähnen. Mein Vater kann mir nicht erzählen, daß er das alles locker sieht. Er ist der erste, der mir seine Vorwürfe an den Kopf knallt. Ich weiß jetzt schon, wie das hier abgeht: ich habe zu viel mit den Jungs gequatscht, ich war zu oft im Internet und ich habe während der Arbeitszeit nur an andere Dinge gedacht. Und selbst wenn das so ist, dann ist das ganz alleine meine Sache. Was geht meinen Vater das an? Ein weiterer Punkt ist die Tatsache, daß ich immer auf meinem Chef geschimpft habe, weil er den ganzen Tag durch die Gegend läuft. Warum soll ich das unter den Teppich kehren? Es ist so und fertig. Es kann nicht sein, daß einer den lieben langen Tag durch die Gegend läuft und sich um seinen privaten Kram kümmert, während der Rest arbeitet. Ist es noch normal, daß mein Chef mir alles auf den Tisch legt, obwohl er wußte, daß meine Kollegin und ich zwei Stunden außer Haus waren? Er springt nicht über seinen eigenen Schatten und nimmt mir mal was ab. Auf die  Idee kommt er gar nicht erst. Ich mache schon so viel, von daher sehe ich nicht ein, daß ich mich auch noch um seine Sachen kümmere. Irgendwann muß auch mal gut sein. Ich kann mir nicht vorstellen, daß meinem Vater das gefallen würde, wenn man ihm alles aufs Auge drückt.

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