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2009-03-31 22:17
Routeburntrack 1ter Tag
12.02.2009 Auf zur Flat Hut

Die Nacht über hatte es ununterbrochen geregnet. Ich machte mir Gedanken, wie wird nun das Wetter wohl werden. Obwohl ich relativ zeitig ins Bett ging, schlafen konnte ich kaum. Zum Einen, weil ich doch etwas aufgeregt war, aber auch weil meine Mitbewohner so bis morgens um 3 Uhr nach eintrudelten. Zum Anderen saßen zwei auf der Terrasse und tranken fleißig ihre Bierkiste, das Zimmer war ein Durchgangszimmer zu weiteren Zimmern, Licht war auch ständig an … eben ein Hostel mit Mehrbettzimmer. Ich wollte es ja so, also … Egal. Ich ging die Tour in Gedanken durch, und mir viel wieder ein, der zweite Tag mit den gefühlten 50 km (laut Prospekt des DOC). Ich schaffe das schon! Also jetzt erst einmal schlafen.

7.00 Uhr habe ich mich wieder von meinem Wecker wecken lassen, da ich bekanntlich erst 7.30 Uhr in die Küche komme und ganz ohne etwas im Magen, wollte ich auch nicht los. Kurz vor 8.00 Uhr wartete ich dann auf meinen Shuttlebus. Ich spähte nach jedem Kleinbus, der die Straße entlang kam. Ich hatte keine Ahnung, wer mich nach Routeburn Shelter bringen wird. Und endlich bog ein kleiner Bus in die Einfahrt zum Hostel, nur ich wartete auf der gegenüberliegenden Seite. So lief ich wieder hinüber und tatsächlich, es war mein Fahrer. Zu meinem Erstaunen, ich war der einzige Fahrgast, sozusagen eine Privatfahrt. Der Fahrer, ein älterer Herr, half mir mein Rucksack zu verstauen und er meinte, ich kann gern vorn sitzen. Privattaxi, auch nicht schlecht. Gut eine Stunde ging es in nördliche Richtung in die Berge. Die Fahrt führte die ganze Zeit durch Regen und ich dachte mir, das kann noch heiter werden für mich. Der Fahrer meinte auch, das Wetter soll die nächsten Tage so bleiben, tolle Nachricht für mich. Das erinnerte mich an meine Zugspitztour, vom Dauerregen in starken Schneefall und ich hinterher völlig fertig. Dennoch blieb ich optimistisch. Warum soll sich das Wetter nicht ändern? Ich denke hier im Fjordland ändert sich das Wetter eh ständig, also warum nicht mal zum Guten. Wir fuhren über Glenchory, am Lake Wakatipu vorbei und der Track war tatsächlich ausgeschildert unterwegs.



Als wir ankamen in Routeburn Shelter hatte es sogar aufgehört zu nieseln. Ich machte mit dem Fahrer nur noch meine Abholzeit in Devide aus und … es ging los. Ich verpackte meine Sachen regensicher, in dem ich meine Schutzhülle über den Rucksack zog, meine Winterjacke packte ich in einen Müllsack, damit die Jacke im Falle dessen, das mich Regenfluten überraschen, wenigstens trocken bleibt. Trotz der Kälte ging ich nur mit meiner Sommerwanderhose und einem T-Shirt bekleidet los. Die Anderen waren meist eingepackt wie im Winter. Aber ich sagte mir, wenn es wirklich regnet, diese wenigen Sachen die ich trug, trocknen wenigstens. Die Erfahrung damit hatte ich ja schon und ein zweites Mal wollte ich mir ersparen. Außerdem werde ich genug schwitzen, wenn ich erst einmal los bin. Und so war es dann auch. Ich konnte mich nicht beklagen, dass es mir kalt war.







Der Weg begann ziemlich sacht, erst einmal über die Hängebrücke. Gar nicht so einfach auf diesem wackeligen Ding mit den 25 kg auf dem Rücken. Weiter führte mich ein gut befestigter Weg mitten durch den Wald. Mal gab es einen kleinen Aufstieg, den ich merklich auf meinen Schultern spürte. Das erinnerte mich an die armen Armisten, die 50 km mit Marschgepäck bewältigen müssen. Bis zur Hütte begegnete ich tatsächlich keinen Menschen.





Ich lief etwas 2 Stunden für die 6,5 km. 2 ½ Stunden war die offizielle Zeitangabe für diese Strecke. Für den ersten Tag sehr human. Das war für mich auch eine gute zeitliche Orientierung, wie hier in etwas mit der Wanderzeit gerechnet wird.









Die Hütte selbst besteht aus einem großen Aufenthaltsraum mit einem kleinen Ofen, zwei Schlafräumen mit je 10 Betten und einer Küche. Waschgelegenheit und Toilette befanden sich außerhalb in einem anderen kleineren Gebäude. Als ich ankam, wurde mir dann doch kalt, so dass ich nicht nur meine Winterjacke anzog, auch die Handschuhe dazu. Na, da kann sich jeder vorstellen, wie kalt es gewesen sein muss. Nachdem mir wieder mir einigermaßen warm war, suchte ich mir ein Bett und legte mich auf dieses mit meinem Schlafsack. Ich schlief über eine Stunde, was mir sagt, auch wenn es nur 6,5 km waren, es war anstrengend. Als ich aufwachte, war die Hütte mit neuen Wanderern belegt, einem älteren Pärchen. Wie ich später erfuhr, waren sie aus Australien. Kurz darauf kam noch ein älteres Pärchen. Wir versuchten dann gemeinsam dem Ofen mit feuchtem Holz dennoch Wärme zu entlocken. Bis zum Abend wurden es immer mehr Wanderer, selbst drei junge Mädels, um die 20 trudelten ein. Da dachte ich an meine Große, für die so eine Neuseelandtour auch etwas wäre, aber sie hat Flugangst.








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