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2010-08-02 11:04
Roll a dice

Witzig, wie viel schlimmer es plötzlich von Tag zu Tag wird. Wir hatten gestern einen schlimmen Streit. Angefangen mit seiner Nörgelei, dass ich so launisch wäre. Ich bin gar nicht mehr grossartign darauf eingegangen und habe ihm nur gesagt, dass wenn ich reden will, ich es auch tue und er das doch bitte akzeptieren soll. Das ging gut für 3-4 Stunden, komplettes Ignorieren auf beiden Seiten. Ich habe TV geschaut, den Haushalt geschmissen.. er war an der Playstation.

Gegen frühen Abend dann ist er runtergekommen und wir haben angefangen zu reden. Und allmählich fiel die Mauer, ich habe ihm gesagt, was wirklich hinter den Stimmungsschwankungen steckt. Die ganzen Zweifel, die Angst. Und er hat wie ein Penner reagiert. Hat sich ständig angegriffen gefühlt, hat rumgebrüllt, mich als dumm bezeichnet. Dabei wollte ich ihm wirklich nur zu verstehen geben, was in mir vorgeht. Er dachte, ich würde ihm Vorwürfe machen und ihm für alles die Schuld geben. Davon war doch nie die Rede! Und ich wurde plötzlich auch wütend und wir haben uns hochgeputscht. Sehr hoch. Zu hoch. Es kam alles herausgesprudelt bei mir, alles, was in dem letzten Jahr passiert ist und mich verletzt hat. Und wieder Beschimpfungen. Weil das ja schliesslich Vergangenheit wäre und nichts mit der Gegenwart zu tun hat. Und ich musste fast lächeln, weil er so dumm ist. Weil er keinen blassen Schimmer hat, dass er im Endeffekt einen grossen Teil Schuld trägt. Weil er mich eingeschüchtert hat mit Worten, mich wie eine hässliche Pute hat fühlen lassen und jetzt denkt, es würde mich nicht mehr in der Gegenwart beeinflussen?! Es war also wie ein schlechtes Pingpong-Spiel. Ich warf ihm was rüber, er warf mir etwas zurück. Völliger Nonsense. Dann wurde es immer dreckiger, kindischer.. Er war sich sicher, ich habe ihn die ganze Zeit nur belogen. Und ja sowieso nie geliebt. Und ich fragte mich, was denn Liebe überhaupt sei. Ob man eine Person in seiner Phantasie, zusammengebaut und wie von Knete geformt, wirklich richtig lieben kann? Er hat mich Hure genannt. Weil ich den Sex immer wollte. Und DAS hat wehgetan. Und die Tränen konnte ich nicht mehr zurückhalten. Dann ist er gegangen..Und ich dachte nur.. ruhig bleiben. Und das war ich auch. Erstaunlich ruhig.Irgendwann kam er wieder runter, warf den Wäscheständer um, den Ventilator gleich mit. Und die Haustür raus.Wieder diese Stille, so ruhig, so beruhigt. Aber er kam wieder. Und ich schrie ihn an. Ich nannte ihn einen Versager. Er sagte, ich würde wie ein Kerl aussehen und keinen anderen ausser ihn kriegen. Aaaaaaha. Nice one. Und wieder Dinge umgeworfen, sein Handy zu Splittern zerschlagen. Die Faust gefährlich nahe an meinem Gesicht. Und ich verlor Kontrolle.. wie ein Deja vue, zu oft habe ich das mitbekommen. Dieser Hass in den Augen, diese Gewalt.. als würde mein Vater vor mir stehen. Ich warf ihn raus. Machte die Tür zu. Rief Mari an. Es dauerte aber nicht lange, da war er wieder da. Und fing an sich zu entschuldigen. Lief mir nach von Raum zu Raum. Immer nur meinen Namen rufend. Er habe es nicht so gemeint, alles nicht, er war einfach zu wütend gewesen. Ich antwortete nicht. Die anfängliche Wut verblich. Ich war noch nicht mal böse. Ich fühlte einfach nur nichts. Er wurde panischer, entschuldigte sich gefühlte hundert Mal. Und dann fiel es ihm wie Schuppen vor die Augen: Er hat es vermasselt. Er hat es verkackt. Und von dem Zeitpunkt an gab es nur Tränen, von seiner Seite aus. Er war völlig aufgelöst, will das alles nicht, will nur mich. Und ich.. ich war so ruhig. Komplett unvorstellbar. Ich habe Pizza bestellt, während er von Raum zu Raum lief, ständig meinen Namen sagte, sich entschuldigte und dann fragte, ob ich etwas brauchen würde, was er tun könnte, was er sagen solle. Er sagte, er würde nicht versuchen, die Beziehung wiederzubekommen. Er will, dass ich glücklich bin. Und das kann ich nur ohne ihn. Da war ein grosses Stück Drama in seinem Verhalten und ich konnte nicht umhin, zu lachen. Zu lächeln. So absurd es klingen mag.. Was eine Show das war! Nach dem Essen setzten wir uns in Wohnzimmer, redeten wieder. Diesmal waren wir beide ruhig und meine Worte hatten so viel mehr Wirkung. Warum müssen wir erst durch so eine schmerzvolle Scheisse gehen, um dann normal miteinander reden zu können? Diesmal wurde ich ein bisschen emotionaler, deckte all die "Lügen" auf, all die Sachen, die mir in der Vergangenheit so zu schaffen gemacht haben. Und es schien mir fast, als würde er realisieren, was er mir angetan hat. Ouch, komische Formulierung. Ich bin ja ein Fan von Verantwortung übernehmen. Und ich habe mit Sicherheit auch Fehler gemacht und meine Unsicherheit hat bestimmt dazu beigetragen, dass ich mich so auf ihn fixierte. Aber vieles war einfach nicht okay. Und das sagte ich ihm. Und er weinte mehr als ich und ja, realisierte. Ich sagte nicht viel dazu, denn es wird Zeit brauchen, bis er darüber nachdenkt und bis er sich entschliesst, es anders zu machen.

Und jetzt sitze ich hier am Küchentisch. Er schläft. Und ich höre Musik und denke nach. Schon gestern Abend war ich so von Verwirrung gequält..  Denn: Das wollte ich doch. Ich wollte es doch beenden, nicht wahr? Nur wusste ich nicht, was dann auf mich zukommen würde, wie ich es überhaupt ansprechen solle. Jetzt sitze ich zwischen den Stühlen. Auf der einen Seite wartet Dan, er liebt mich und will mich nicht verlieren, will sich ändern, is trying to make a better man out of himself, für mich und ihn. Und die andere Seite stellt eine Tür dar, ich weisst nicht, was mich erwartet. Ist es Freiheit? Ist es Glück? Oder ein Spiegel, der nur mich zeigt?

Es fühlt sich an, als würde es in meiner Hand liegen. Als würde ich diejenige sein, die entscheiden muss. Laut Dan ist es auch so. Und so viel Verantwortung.. überrumpelt mich. Ich sollte doch viel erleichterter sein, alles ist geklärt, alles wurde gesagt.

Was mache ich nur?

Kommentare

11:42 02.08.2010
Der Eintrag könnte von mir sein. Na ja fast. hatte gestern auch einen schlimmen Streit mit meinem Vater. Aus nonsense kommt alles aufgestaute hoch. Ich konnte natürlich einfach wieder nach Hause in meine Wohnung fahren und somit ist das vom Tisch. Ich muss ihn nicht wieder sehen, muss mir nicht überlegen wie weiter. Dir kann ich auch nicht helfen, aber etwas gutes kann ich dir mit auf den Weg geben, das dir evtl. helfen kann: Wir haben die Augen aus einem Grund vorne am Kopf: Damit wir in die Zukunft schauen und die Vergangenheit ruhen lassen
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11:17 02.08.2010
In Deiner Haut möchte ich nicht stecken.
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2010-08-02 11:04