Nachdem das erste Lehrjahr vorbei war, fuhren die meisten der Lehrlinge ins Zeltlager auf die Insel Rügen. Elvira wäre schrecklich gern mitgefahren, aber ihr Vater hatte wohl Angst um sein pubertierendes Töchterchen und so musste sie brav mit den Eltern nach Thüringen fahren. Spazieren gehen, die Natur ansehen, auf der Bank hocken und beim Erzählen mit anderen Leuten dabeisitzen. Das war nun wirklich nichts für eine fast Sechzehnjährige. In einem der Cafes, in das sie eingekehrt waren, fand eine Tanzveranstaltung für Jugendliche statt. Sie wäre so gern noch ein bisschen ohne die Eltern geblieben, aber nichts gab es, sie musste mit zurück ins Ferienappartement.

In diesem Urlaub wollte der Vater Elvi darüber aufklären, dass er vor seiner Ehe mit Lotti schon einmal verheiratet gewesen war. Aber Elvira hatte das schon mit sieben Jahren bei einem Gespräch von Verwandten mitbekommen, auch, dass sie eine Halbschwester hatte, die Ilse hieß. Nie hatte sie ihren Eltern dazu Fragen gestellt, weil sie genau wusste, sie würden nicht die Wahrheit sagen. Mutter Lotti blockte die „heikle“ Sache auch diesmal ab.