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2014-04-19 19:00
Ostern kann kommen

Der Kuchen ist gebacken, die Eier sind gefärbt und das Wetter war heute ein Traum. Wenn ich morgen noch den Ostersegen gucken kann, dann bin ich wunschlos glücklich. Okay, ich bin zwar nicht katholisch, aber das gehört für mich ganz einfach dazu. Was wäre das für ein Osterfest, wenn es keine gefärbten Eier gäbe und ich den Ostersegen nicht gucken kann? Das wäre genau so langweilig wie Weihnachten ohne Weihnachtsbaum. So hat eben jeder seine Macken. Bis jetzt habe ich mich gut erholt und es macht mich froh, daß ich noch zwei Tage frei habe. Man kann sich ans Nichtstun gewöhnen. Ich weiß aber, daß ich mich ab Dienstag schwer tun werde, wieder früh aufstehen zu müssen. Der einzige Trost, der mir an der Stelle bleibt, sind zwei kurze Wochen. Ich mag meinen Job und ich bin wirklich froh, daß ich seit letztes Jahr einen Festvertrag habe. Es kommt aber auch vor, daß mir alles zu viel wird und ich alles an die Wand schmeißen könnte. Ich glaube, so was kennt jeder von sich. Etwas anderes wäre sicher nicht normal. Mein Vater würde das nicht verstehen. Er würde mir sagen, daß ich froh sein soll, einen Job zu haben und daß ich mit dem Festvertrag unglaubliches Glück gehabt habe. Ich bin ja auch froh, das streite ich auch gar nicht ab. Aber wenn sich die Kollegen wegen irgendeiner Kleinigkeit beschweren oder man von den Leuten in die Pfanne gehauen wird dann hat man schon mal leicht den Kaffee auf.

Obwohl ich momentan keinen Grund zur Klage habe, könnte ich mich so in eine Ecke setzen und heulen. Ich weiß noch nicht mal, was das ist. Natürlich weiß ich das, aber an dieser Stelle möchte ich lieber nicht sagen, warum mir zum heulen ist. Nur so viel: ich komme mir vor wie ein verliebter Teenie. Das sage ausgerechnet ich, die aus dem Alter längst raus ist und die damit eigentlich nichts am Hut hat. Ich glaube, für so was ist man nie zu alt. Spätestens am Dienstag komme ich auf andere Gedanken, wenn ich im Büro bin. Da habe ich dann keine Zeit, daran zu denken. Ich kann mir jetzt schon vorstellen, wie ich drauf sein werden, wenn ich erst im Urlaub bin. Dann drehe ich vermutlich ganz am Rad. Da bleibt mir nur die Hoffnung, daß sich meine Brücke entscheidet, eine Mahlzeit nicht zu überstehen. Diesen Wink mit dem Zaunpfahl verstehe an der Stelle nur ich und das ist auch ganz gut so. Von daher soll sich jetzt bitte keiner wundern, wenn ich in Rätseln rede. Auch wenn mein Tagebuch für alle sichtbar ist und ich mich über den ein oder anderen Kommentar freue, fällt es mir schwer, gewisse Dinge in der Öffentlichkeit preis zu geben.

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2014-04-19 19:00