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2012-04-11 09:32
Organspendenproblematik
Gestern bin ich mit starken Halsschmerzen aufgewacht. Weiß gar nicht mehr genau, wann ich das das letzte mal hatte. Jetzt trink und gurgel ich einfach viel Tee und hoffe, dass sich die Schluckbeschwerden bald verabschieden werden. Hab mich aber deswegen gestern nicht davon abhalten lassen, mein Klamottenzimmer endlich mal ansatzweise in Schuss zu bringen. Aber ein Ende ist noch nicht in Sicht. Muss heute dringend weiterackern. Ausmisten und Umsortieren stehet auf dem Programm.

Meine Tochter war gestern mehr als einmal sauer auf mich. Sie hatte die bittere Auflage, all ihre alten Sachen die sie in ihr neues Zimmer (jetzt im Erdgeschoss) nehmen will endlich aus ihrem Zimmer zu räumen. Wir möchten endlich ihr altes Zimmer für Ryan und Killian umgestalten. Die Jungs sollen das Zimmer jetzt erst mal gemeinsam beziehen. Der Raum ist riesig, ist der größte im ganzen Haus und für die Racker dann wie geschaffen. Nun, Sophia hatte halt keine rechte Lust. Getreu dem Motto: Nach mir die Sinflut hatt sie die Räumlichkeiten verlassen und alles absolut chaotisch hinterlassen. SO JA NICHT. Dann hatten sie und ihr bester Freund die wunderbare Idee aufs Volksfest zu gehen. Sie wollten noch 2 weitere Freunde mitnehmen. Das ist mir aber zu gefährlich. Das Volksfest ist zur Zeit in Nürnberg, also in der angrenzenden Stadt. Da ist sie ca. ne Stunde mit den öffentlichen unterwegs. Und letztlich ist sie eben erst 11. Das ist mir zu gefährlich. Braucht es nur nen Streit zwischen den ganzen Kids geben und sie steht allein auf dem Festplatz. Klar, dass ich dann wieder die Böse war.
Ich muss da derzeit eh recht aufpassen, dass sie nicht zu arg durchstartet. Die Hälfte ihrer Klasse hat skype und auch facebook ist Thema. Das sie noch Barbie spielt (Hin und Wieder) wird verheimlicht. Schlimmes Alter. Da war es ohne Internet für meine Eltern schon ein wenig leicht die Kontrolle zu behalten.

Oh ja, gestern hab ich einen interessanten Artikel über die bevorstehende Gesetzesänderung bzgl. der Organspende gelesen. Ich weiß ja immer gar nicht wo das Problem liegt. Ich renn seit ich 18 Jahre alt bin mit meinem Organspendeausweis rum. Nun kommt also die Widerspruchsregelung auf uns zu. Ähnlich wie auch z.B. in Österreich ist also jeder Organspender, es sei denn er widerspricht oder einer der Angehörigen tut das. Ist doch eigentlich eine gute Sache. Auch sehr treffend fand ich, dass die Menschen, die sich nicht als Organspender bereit erklären auf den Wartelisten (sollten sie selbst ein Organ benötigen) hinter den Menschen kommen, die bereit gewesen wären ihre Organe zu spenden. Das ändert sich leider nicht. Wäre aber - wie ich finde - nur fair. Ich hab da vor nen halben Jahr ein Radiogespräch gehört (ich liebe den BR2 -und seine Radiosendungen) und da war eine wahnsinnig verknöcherte, ältere Dame. Sehr gläubig war sie, die auf die unversehrtheit des Körpers beharrte. Nur so, und nicht anders kommt man ins Himmelsreich. Es war damals zeitgleich ein anderer Hörer und Sprecher zugeschaltet, der dank Organspende überhaupt am Leben war. Sie schimpfte und zeterte über seine Entscheidung so etwas überhaupt getan zu haben. Ich möchte ja nicht wissen wie es der Dame ergangen wäre, wenn sie selbst, ihr Mann oder eines ihrer Kinder ein Organ gebraucht hätte. Sie verkündete jedenfalls ständig, das sie das Schicksal dann so annehmen würde. Sehr schwer vorzustellen. Ich bin mir sicher, dass noch sehr viele Gesprächsrunden zu sehen seien werden, was die Gesetzesänderung angeht.

Eher unverständlich, denn immerhin hat ja jeder die Möglichkeit zu wiedersprechen. Allerdings wäre dann ein zentrales Register schon sinnvoll. Denn nicht jeder hat ständig seinen Wiederspruch einstecken, bzw. mit seinen Angehörigen darüber gesprochen.

Auch bein anderen Religionen gibt es ja die Regelung der Unversehrtheit. Ich kann mir schon vorstellen dass man da einen Gewissenskonflikt durchstehen muss...! Allerdings bin ich mir sicher, dass der Schöpfer das Retten eines Menschenlebens höher bewertet als die eigene Vollständigkeit der Organe.

Kommentare

11:04 11.04.2012
@sun.shine
Es ist tatsächlich sehr wichtig, dass jetzt endlich mal Bewegung in die Sache kommt. Was die religiösen Menschen angeht, ist ihre Angst da etwas verkehrt zu machen schon verständlich. Ich weiß jetzt aber gar nicht genau, wie das ist, wenn man z.B. ein Bein amputiert bekommt, oder den Blindarm entfernt bekommt, ob einen die Himmelstür dann auch verschlossen bleibt.Würde mich ja schon mal interessieren. Es gilt für diese Menschen dann auch zu bedenken, dass es dann auch nicht vertretbar wäre ein anderes Organ anzunehmen. Aber ich bin mir ziemlich sicher, dass in dem Fall bei den Meisten die religiösen Grundsätze hinter dem Überlebenstrieb liegen bleiben...! Und dann wäre mit zweierlei Maß gemessen.

Aber letztlich ist vor allem wichtig, dass vielen Menschen die auf den Wartelisten sind jetzt vielleicht doch schneller geholfen werden kann.
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10:35 11.04.2012
Ich habe auch einen Organspendeausweis.
Mir ist es völlig egal, ob mir Organe vor dem Bestatten entnommen werden oder sie später von Maden gefressen werden.

Allerdings kann ich mir bei religiösen Menschen schon vorstellen, dass sie Ängste haben nur unversehrt ins Himmelreich zu kommen oder so.
Trotzdem schade, dass es bei einem so wichtigen Thema noch so viele Zweifler gibt.

Die Gesetzesänderung finde ich wichtig und nötig. Meine Eltern z.B. haben sich erst einen Ausweis zugelegt, als ich ihnen einen besorgte. Wenn man nicht "drauf gestoßen wird", kümmern sich einfach zu wenig Menschen darum, selbst wenn sie im Grunde kein Problem damit haben.
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2012-04-11 09:32