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2016-02-13 17:40
Nicht gut Kirschen essen

So und nicht anders läßt sich meine restliche Woche beschreiben. Obwohl ich nur drei Tage ins Büro mußte, hatte ich das Gefühl, als wollte die Zeit gar nicht vergehen. Ganz besonders schlimm ist es, wenn die Arbeit nur stoßweise kommt und wenn es was zu tun gibt, weiß man gar nicht, mit was man zuerst anfangen soll. So ist es mir am Donnerstag ergangen. Da habe ich gedacht, daß ich mich beim Sport so richtig auspowern kann. Daß ich mich nicht heulend in eine Ecke gesetzt habe, war alles. Ich weiß bis heute nicht, wie ich das ausgehalten habe. Eigentlich ist das egal. Dafür habe ich den heutigen Sporttag ganz gut überstanden und es gibt einen kleinen Erfolg zu vermelden: ich habe 900 Gramm abgenommen. Gut, das ist jetzt nicht viel, aber für mich ist das schon mal ein Anfang. Jetzt kann ich mich bis Montag erholen und dann geht es locker flockig weiter. Eigentlich hatte ich vor, pünktlich Feierabend zu machen, wenn ich zum Sport gehe, aber irgendwie scheint man in der Familie ein Problem damit zu haben. Man macht sich nämlich neuerdings Gedanken darüber, ob ich denn genügend Stunden habe. Und wenn nicht? Komme ich dann in die Hölle? Ich habe keine Ahnung. Falls es noch keinem aufgefallen ist: ich habe rein zufällig ein Privatleben, auch wenn das nicht ganz so prickelnd ist wie bei anderen Leuten. Doch das tut an der Stelle nichts zur Sache. Es fällt mir schon schwer genug, von Montag bis Freitag um 4.30 Uhr aufzustehen, da kann man nicht ernsthaft von mir erwarten, daß ich von 19.00 bis 21.00 Uhr ins Fitneßstudio renne. Aber genau das erwartet man von mir. Wenn dem so ist, muß man es eben hin nehmen, daß ich am Morgen danach halbtot bin. So was kriege ich auch noch hin. Man will es ja nicht anders. Ich sage jetzt nichts mehr, denn sonst ist meine Laune noch mehr im Keller und genau darauf habe ich so keine Lust. Irgendwann muß auch mal gut sein.

Ich kann nicht behaupten, daß es mir gut geht und ich lächelnd durch die Gegend laufe. Mir geht momentan alles auf die Nerven und es wird auch in Zukunft so weiter gehen. Es müßte mich nicht stören, weil den Kollegen alles egal ist, aber es stört mich nun mal. Wenn das so ist, ist mir auch alles egal. Doch genau da liegt der Hund begraben: mir darf eben nichts egal sein, weil man sich sonst beim Betriebsrat beschwert. Selbst das stört mich nicht. Dann beschweren sich die Leute eben. Ich habe schon so viele Sachen erlebt, da kann mich der Rest auch nicht mehr schocken. Und wenn doch, dann schlucke ich eben alles runter. Das kriege ich auch hin. Doch jetzt mal ehrlich: wir müssen alle froh sein, daß wir noch einen Job haben. Im Moment ist alles ruhig und es machen keine neuen Gerüchte die Runde. Wenn dem so ist, muß sich jeder Gedanken machen, ob er nicht der Nächste ist, der seinen Kram nehmen muß. Am Ende ist das Geheule groß und ich kann mir nicht vorstellen, daß den Leuten das dann noch egal ist. Sollte sich dann jemand bei mir ausheulen, der dürfte sich nicht wundern, wenn er von mir einen dummen Kommentar zu hören bekommt. Man hätte es auch anders haben können. Warum rege ich mich darüber eigentlich auf? Es hat eh keinen Sinn und so lange ich meinen Job mache, hat mich der Rest nicht zu interessieren. Sollte ich die Person sein, die gehen müßte, weint mir auch keiner eine Träne nach. Am Ende ist man sogar froh, daß man mich los ist. Doch darüber mache ich mir keinen Kopf mehr. Ich lasse alles auf mich zukommen und wenn ich gehen müßte, dann sollte das so sein. Ich werde mir auf jeden Fall keine Vorwürfe mehr anhören, denn die wären nämlich total unberechtigt. So viel zu diesem Thema, denn sonst drehe ich ganz am Rad. Damit ist keinem geholfen, mir schon gar nicht.

Daß meine Mutter in einem halben Jahr wieder ins Krankenhaus muß, war zu befürchten. Am Mittwoch war sie bei der Hausärztin und die kam zu der tollen Erkenntnis, daß man dann die Polypen entfernt. Das konnte man nicht machen, als meine Muter jetzt im Krankenhaus lag. Nein, konnte man nicht, das war zu anstrengend. Für wen? Für den Arzt oder für meine Mutter? Das entzieht sich leider meiner Kenntnis. Die Kapsel kann sie noch mal schlucken, aber das geht nur nach einer Darmspiegelung. Sehr schön. Es ist ja gut, wenn man so was macht, aber was soll das bringen? In meinen Augen ist das verbrauchte Zeit. Da muß sie zur Darmspiegelung und am Ende kommt dabei raus, daß man nichts gefunden hat. Im gleichen Atemzug bekommt sie erklärt, daß es eine Stelle geben muß, die blutet. Und warum findet man dann nichts? Dann ist die ganze Untersuchung wirklich für die Rundablage. Sie kann jeden Tag zwei Eisentabletten nehmen, damit der HB-Wert nicht mehr in den Keller geht und der Rest ist dann latte. Irgendwann muß doch auch mal gut sein. Ich weiß schon jetzt, wie das abgeht: die Ärztin im Krankenhaus erzählt, was alles passieren kann und macht Gott und die Welt verrückt. Daß meine Mutter eine Herzschwäche hat, ist bekannt, aber man braucht sich keine Sorgen zu machen. Es ist ja jemand da, der im Notfall eingreift. Und was ist, wenn dieser Eingriff umsonst war? Müssen mein Vater und ich froh sein, daß meine Mutter dann das Zeitliche gesegnet hat? Ist doch wahr. Da macht man einen Aufwand für nichts, nur damit man mit meiner Mutter noch richtig viel Geld macht. Was anderes ist das in meinen Augen nicht.

Kommentare

02:21 14.02.2016
Schon schlimm mit Deiner Mutter. Daumendrück, dass alles gut wird, im Rahmen des möglichen
Good luck !
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2016-02-13 17:40