Neuanfang - nur noch Privat
Lange habe ich nicht mehr geschrieben und wenn, dann nur, um über die aktuellen Ereignisse zu berichten. Doch was wirklich in mir vorgeht wagte ich gar nicht in Worte zu fassen. Vielleicht auch weil ich es nicht in Worte fassen wollte.
Mein Leben ist geprägt von Ängsten und von Trieben, Freud hätte seine Freude daran.
Die Uni setzt mir sehr zu, ich finde mich irgendwie (noch) nicht zurecht und mache mir auch keine Illusionen, dass sich da bald etwas ändern wird. Einige Vorlesungen schaffe ich nur, wenn ich Betablocker nehme, so Angst habe ich mit vielen Leuten in den Vorlesungen zu sein.
Und wieso habe ich so Angst? Schwierig, vielleicht weil die Anderen in mein Inneres sehen könnten. Ja, wäre dies so schlimm? In einer toleranten Gesellschaft sicher nicht, aber wir sind nicht tollerant.
Mein Fetisch bestimmt mein Leben ebenso wie die anderen genannten Dinge. Ich meine, was kann ich dafür dass ich auf Windeln stehe? Andere stehen auf SM, oder auf Gruppensex. Jeder hat seine Vorlieben, doch das eine ist halt normaler als das Andere. Und mein Fetisch ist sicher nicht normal. Ich versuche ihn zu verdrängen und damit zu leben. Doch habe ich Angst wegen einer Beziehung, einfach Sex sagt mir nicht soviel, aber Sex in Zusammenhang mit meinem Fetisch bringt mich oder würde mich fast um den Verstand bringen. Niemandem ausser Sabine habe ich davon erzählt und wenn ich nur darüber schreibe, werde ich schon erregt. Anhand des Internets lebe ich meinen Fetisch aus, nur ist das nicht das wahre Leben und wieviele Frauen gibt es schon, die auf Windeln und in die Hose machen stehen? Wieso stehe ich drauf? Ich weiss es nicht einmal, nur seit ich denken kann, haben mich Windeln fasziniert und ich bin ganz sicher nicht der Einzige, es gibt tausende mit dieser Vorliebe und deren Facetten, nur redet niemand darüber öffentlich, weil sich jeder zu fest schämen würde.
Zudem habe ich im realen Leben eine riesen Angst, dass ich, wenn ich vor anderen Leuten stehe, in die Hosen machen würde, was völliger Blödsinn ist, denn ich habe meine Blase eigentlich im Griff. Doch die Angst bleibt, mich völlig zu blamieren. Ich versuche jetzt unter der Woche nicht mehr zu wichsen, doch es ist schwierig, denn es ist wie eine Sucht. Wichsen bedeutet für mich auch abschalten, doch macht es mir nur Spass, wenn es mit meinem Fetisch zu tun hat und dann fühlt es sich doch wieder falsch an.
Würde ich eine Frau mit denselben Vorlieben kennenlernen, gäbe es wahrscheinlich nichts mehr ausser der puren Lust. Aber um eine Frau kennenzulernen muss ich irgendwie mit mir selber ins reine kommen und deshalb versuche ich meine Hände hinter den Kopf zu halten. Denn attraktiv wirke ich eigentlich, nur riechen die Frauen förmlich, wenn einer mit sich selber am hadern ist. Von jetzt an, werde ich aber mein Sex bzw. Fetischleben schonungslos zu Wort bringen. Doch der Gedanke an eine Frau, die gerade ihr Geschäft in die Windel macht lässt mich schon wieder abschweifen.

Ganz ändern kann ich mich nicht, und dieser Fetisch wird immer ein Teil von mir sein, aber er sollte nicht mehr über mich bestimmen können.

[Bild nicht gefunden]