Morgens kauften wir Blumen auf...
Morgens kauften wir Blumen auf Helenes Grab es schneite sehr u. lag überall dichter Schnee. Dann eilten wir ins Hotel zum Packen, wollten wir doch heute unser liebes Montreux verlassen um nach der Riviera zu eilen. Dann holten wir unsere Billets per Bahn u. Schiff, tranken einen Abschiedstee im Cursaal u. gingen dann ins Hotel. Frau Geheimrat stellte uns Blumen auf den Tisch, es tat ihr leid daß wir reisten, wir hatten aber die Köpfe voll mit Plänen daß wir uns ganz leicht taten u. 5.21 Uhr entführte uns die Bahn. Schon stockdunkel war es, als wir in Lausanne auf den direkten Wagen nach Nizza warteten. Um uns die Zeit zu vertreiben, aßen wir im Bahnhof ein nettes Abendbrot mit Tee u. kletterten dann in unser Coupeè. Der Zug war sehr voll u. jeder Platz besetzt, neben uns saß ein Mädchen noch. Wir machten es uns bequem u. Fritzchen konnte gleich schlafen. Gegen Morgen passierten wir Marseille sahen aber nichts davon. Allmählich wurde es Tag, herrlich kam die Sonne, so vergaßen wir das miserable Frühstück, das uns der Schaffner für 2 frs. besorgte. Immer schöner wurde die Gegend die ein sehr abwechselnd Bild bot. Wir kamen durch niedliche Dörfer an kleinen Sommersitzen vorbei, überall blühte es, die Orangen= u. Zitronenbäume hingen schwer beladen u. Mimose wächst dort wild. –