Montag, 14. Dez. 2015
Der Montag war nicht so ganz mein Tag. Ich war seelisch nicht so gut drauf. Das heißt, eigentlich war ich schon gut drauf, aber ich hatte mal wieder mit Gruppen ganz große Probleme.

Ein Kollege hatte Geburtstag. Im Grunde verstehe ich mich gut mit ihm, kann auch gut mit ihm zusammen arbeiten. Ich hatte eigentlich fest eingeplant, bei seiner Geburtstagsrunde dabei zu sein. Aber das habe ich seelisch nicht geschafft.

Schon als ich morgens aufgewacht bin, musste ich daran denken, dass dieser Geburtstag ist. Also dass wir alle zu ihm hingehen werden. In dem Moment, bei dem Gedanken, mit allen zusammen zu sein, bekam ich schon Herzrasen. Mein Kreislauf spielte verrückt und ich kam kaum in die Gänge. Am liebsten hätte ich mich krank gemeldet, wäre hier in der Wohnung geblieben. Aber dieser Tag bestand ja nicht nur aus diesem Geburtstag. Ich habe mich ja schließlich auch um die Telefonzentrale gekümmert, um die Post usw. Also um Aufgaben, die ich gerne mache, die mir Spaß machen. Nein, ich wollte nicht zu Hause bleiben. Dann habe ich mich halt mit Verspätung (also später als geplant) auf den Weg gemacht.

Auf dem Weg zum Bahnhof habe ich dann noch eine Frau aus meiner Gruppe von der Wassergymnastik getroffen, mit der ich mit gut verstehe (in meinem Alter). Sie kaum sofort auf mich zu und wir haben uns kurz unterhalten. Wann ich denn endlich wieder kommen würde (das kann noch dauern....), sie würde mich vermissen. Grundsätzlich fand ich dieses Gespräch sehr positiv, habe mich darüber wirklich gefreut. Sie war jedoch sofort dran, dass wir uns dann doch wenigstens mal wieder privat zum Essen treffen sollten. Äh ja, das wollte ich eigentlich nicht mehr. Auch wenn sie sehr lieb und nett ist, wir haben halt nicht viele Gemeinsamkeiten. Beim letzten privaten Treffen fehlte uns dann ja schnell der Gesprächsstoff. Aber einfach so Nein zu sagen, das konnte ich dann auch nicht. Mal sehen, ich lasse das jetzt erstmal auf mich zu kommen. Absagen kann ich ansonsten ja immer noch.

Mein Zug hatte dann (mal wieder Verspätung), so dass ich noch später im Büro war. Ich war dann immer noch mit mir am kämpfen. Soll ich gleich mit zu der Geburtstagsrunde gehen oder nicht (zunächst hatte ich es noch eingeplant, wollte ich noch so mutig sein). Dann habe ich meinen Kollegen gesehen, dass er "natürlich" (so wie jeder von uns bei Geburtstagen) auch etwas dabei hatte, eine Runde geben würde (Kuchen). Ich hatte heute bezüglich Gruppen ja eh schon Probleme. Und dann noch die Gedanken, Nein zu sagen müssen. Nein danke, ich möchte nichts, Nein danke, ich möchte wirklich nichts. Nein, das konnte ich heute absolut nicht.

In dem Moment, als es dann hieß, dass wir jetzt gemeinsam zu ihm gehen würden, da war es bei mir dann aus. Ich weiß, dass das Außenstehende nicht oder nur schwer verstehen können, aber in dem Moment habe ich total abgebaut. Ich bekam wieder Herzrasen, fing an zu zittern und mein Kreislauf spielte wieder verrückt. Die Kollegen waren alle schon im Flur (vor den Büros). Dann hieß es, dass wir eben noch (vorher) ins Nebenbüro kommen sollten, die Geburtstagskarte (die letzten Vorbereitungen für seinen Geburtstag) unterschreiben sollten. In dem Moment war es bei mir aus. Bei dem Gedanken, im Flur alle gleichzeitig zu sehen, durch die Anderen durchgehen zu müssen, wurde es mir schlecht und mir kamen die Tränen. Ich hatte keine Chance, konnte sie nicht zurückhalten. Sie liefen einfach so.

Ich habe direkt abgeblockt, blieb alleine in meinem Büro und habe mich auf die Arbeit gestürzt (Post und Telefon). Die Anderen gingen dann gemeinsam zu unserem Kollegen. Die Stimmung dort war gut. Aber umso mehr ich sie dort Lachen gehört habe, umso heftiger wurde mein Herzrasen, mein Puls war total hoch. Ich habe mich total auf meine Arbeit konzentriert und habe mich dann nach und nach wieder beruhigt.

Als eine Kollegin mich später dann darauf ansprach, was denn losgewesen ist, da kamen mir wieder, wie auf "Knopfdruck" die Tränen geschossen, aber nach und nach, im Laufe des Tages, wurde ich dann wieder viel ruhiger (da war ich ja auch alleine im Büro, also mit meiner Kollegin, aber halt nicht mit allen zusammen). Meinem Kollegen habe ich später dann noch alleine zum Geburtstag gratuliert. Ich wollte mir diesbezüglich nichts nachsagen lassen, das ging ja schließlich nicht gegen ihn persönlich, aber wenn es einem seelisch nicht so gut geht, wenn man an einem Tag fast schon Panik bei dem Gedanken an Gruppen bekommt, dann kann man halt alles vergessen. An manchen Tagen klappt es, dann nehme ich an diesen Geburtstagsrunden teil (das hat inzwischen schon einige Male gut geklappt, es waren dann auch schöne, lockere, positive Runden), aber an anderen Tagen, so wie heute, wenn man morgens bei dem Gedanken an diese Runde schon Herzrasen bekommt, dann kann man alles vergessen.

Etwas später wurde ich dann noch verbindlich gefragt, ob ich am Freitag an der Weihnachtsfeier teilnehmen würde. Für das Essen (Vorbestellung) wurde die konkrete Teilnehmerzahl benötigt. Dabei habe ich dann sofort Nein gesagt. So wie ich heute drauf war, war daran gar nicht zu denken. Und sollte ich am Freitag Mittag gut drauf sein (und dabei sein möchten), dann gehe ich "nur so" dahin, werde dort dann auch ganz bestimmt nichts essen (in solchen Gruppen fällt mir das Essen eh immer schon total schwer, da kriege ich eh mit trockenem Mund nichts runter, deswegen habe ich in den drei Wochen in der Reha ja meistens auch nur Schokolade und Plätzchen in meinem Zimmer gegessen, weil ich das Essen in der großen Kantine absolut nicht runter bekommen habe). Aber es ist besser, wenn die Anderen mich zunächst nicht einplanen. Wenn ich gut drauf sein sollte, auch Spaß haben möchte, dann werde ich es am Freitag Mittag dann halt spontan entscheiden.

Ansonsten ist der Tag arbeitsmäßig dann noch normal und gut verlaufen. Auf dem Weg nach Hause (im Bus) habe ich dann ausgiebig (über eine Stunde) in meinem e-Book gelesen. Das war total super klasse. So kurz kam mir die Strecke noch nie vor. Und das Buch ist auch gut und interessant geschrieben. Ja, die Idee mit diesem e-Book für unterwegs war wirklich sehr gut.

Hier war ich erst noch Einkaufen (über eine Stunde lang). Im DM-Markt und im Lebensmittelgeschäft. Wie das immer so ist, die Einkaufswagen sind so groß, erst beim Einpacken merkt man, wie viel man gerade eigentlich gekauft hat. Es waren 4 Stoffbeutel voll. Aber ich bin stolz, dass ich mir nichts Süßes geholt habe. Dann hatte meine Straßenbahn Verspätung, so dass ich so vollbepackt etwa 15 Minuten gelaufen bin. Dann (an der nächsten Haltestelle) kam zufällig gerade die nächste (oder die verspätete) Bahn, so dass ich damit dann noch etwas schneller zu Hause war, als wenn ich komplett gelaufen wäre.

Ich war dann gegen 21 Uhr zu Hause. Nach diesem Tag (auch wegen der ganzen seelischen Anspannung) hatte ich eigentlich Heißhunger auf Süßes. Aber am Sonntag ist ja schließlich die Kontrolle. Ich will es bis dahin auch nicht übertreiben. Ich habe mir dann zumindest so einen LowCarb-Schokoriegel gegönnt. Der hatte ganz bestimmt weniger Kalorien, als wenn ich eine Tafel Schokolade (oder mehr) gegessen hätte. Danach dann noch einen Gurkensalat und einen Becher Vanille-Quark (noch etwas Süßes).

Bis ich alle Einkäufe ausgepackt hatte und meine Sachen für morgen sortiert hatte (auch meine Sportsachen, da wir in dieser Woche das Training bereits am Dienstag durchziehen), war es dann etwa 22 Uhr. Ich war total kaputt, konnte nicht mehr. Abgesehen davon, dass ich vom gestrigen Training ganz heftigen Muskelkater in den Oberarmen hatte, was ich den ganzen Tag heftig gemerkt habe. Aber immerhin weiß ich dadurch dann halt immer, dass ich was für mich, für meinen Körper, für meine Muskulatur gemacht habe. Heute Abend wollte ich dann nur noch meine Ruhe haben (wir haben ja eine 5 Tage Sportwoche vereinbart, mit Montag und Freitag als Ruhetage, so dass ich deswegen auch kein schlechtes Gewissen habe). Ich habe es mir dann bequem gemacht und bin dann schließlich eingeschlafen. Gegen 2 Uhr wurde ich wieder wach, dann begann mein nächster "Teilabschnitt" des heutigen Abends.

So, und jetzt bin ich "kaputt" und lege mich wieder hin (werde diesen Text jetzt auch nicht mehr Korrektur lesen, wenn Fehler drin sind, dann ist es halt Pech....).