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2017-04-24 23:20
Mo. 24. April 2017
Mir geht es nicht so gut, körperlich sowie seelisch. Wenn ich Tippfehler mache, dann bitte einfach "überlesen".

Ich stehe seelisch total neben mir, kann heute absolut nicht mehr klar denken.

Ich sehe immer wieder meine Mutter vor mir, dass sie mich ansah, aber nicht reagierte, mich (laut Ärztin) nicht registrierte. Gestern war sie zwar schon schwach, hat aber noch normal mit mir geredet. Und heute (über Nacht) erkennt sie mich nicht mehr. Das ist super hart für mich. Das muss ich seelisch jetzt wirklich erst mal verarbeiten.

Im Laufe des Nachmittages habe ich etwas im Haushalt gemacht. Aber im Grunde nur, um mal etwas Aufzustehen, um mal eine kleine Aufgabe zu haben, also damit mein Kreislauf nicht völlig zusammen klappt. Zwischendurch auch mal etwas gegessen und getrunken.

Ansonsten lag ich den ganzen Nachmittag (seit meinem letzten Eintrag) nur im Bett oder auf der Couch. Mein Freund hat den Fernseher an gemacht, aber ich bekam davon nur stückchenweise was mit.

Ich hatte auch noch kurzen Kontakt zur Arbeit (mit meiner Kollegin, die mich so lieb gefahren hat). Sie hatte auch mit meinem Chef gesprochen. Also für Morgen werde ich mich krank melden. Ich stehe ja eh völlig neben mir, könnte mich eh nicht auf die Arbeit konzentrieren.

Am Mittwoch habe ich dann ja eh einen Tag Urlaub.

Morgen Mittag fahren wir erst mal ins Krankenhaus. Ein paar Sachen abholen. Ich muss auch fragen, was ich schon mal mitnehmen soll oder was sie noch gebrauchen könnte (also z. B. Unterwäsche zum wechseln usw.).

Danach fahren wir zu meiner Mutter nach Hause. Wir wollen schon mal ihre Lebensversicherung raussuchen (müssen dafür mehrere Schränke/Schubladen durch suchen).

Ob die schon zahlen, wissen wir noch nicht. Sie hat die Versicherung ja zeitgleich mit ihrem Freund abgeschlossen. Als ihr Freund am 05. März gestorben ist, da haben sie noch gar nichts bezahlt, ihr nur die bisher eingezahlten 300 Euro zurück gegeben. Wir wollen morgen mal sehen, was für eine Versicherung sie dort abgeschlossen haben, also ab wann sie gültig wird (zumindest bekommen wir das eingezahlte Geld dann ja zurück).

Ja, und Nachmittags muss mein Freund dann ja mit dem Abführmittel (für die Darmspiegelung am Mittwoch) beginnen.

Ich hoffe, dass es mir dann seelisch etwas besser geht, so dass ich dann wieder Sport machen kann (ich kann mir jetzt auch keine Muskelschmerzen erlauben, das würde mir jetzt auch noch fehlen). Am Mittwoch habe ich dann ja auf jeden Fall wieder Training. Ich habe mir schon mit meinem Trainer geschrieben.

Ich wollte heute Abend noch Sport machen, war dazu körperlich aber nicht in der Lage. Ich habe heute sehr viel geweint. Davon habe ich heftige Kopfschmerzen. An der Lippe wächst eine Herpesblase (was natürlich nichts mit Sport zu tun hat, nur mit meiner seelischen Verfassung) und dank meines Reizdarmes habe ich von der ganzen Aufregung heftige Bauchschmerzen. Zu 90 % habe ich heute dementsprechend nur entspannt gelegen.

Zwischendurch war ich irritiert. Der Freund meiner Mutter lag ja auch 3 Wochen im Koma auf der Intensivstation. Meine Mutter hat mir immer gesagt, dass dort nur Familienmitglieder zutritt hätten.

Meine Mutter hat eine gute Bekannte, die ich auch schon seit meiner Kindheit kenne (sie war eine Nachbarin meiner Oma). Sie hat einen Sohn in meinem Alter, mit dem ich mich früher immer gut (freundschaftlich) verstanden habe. Mit ihm bin ich über Facebook in Kontakt.

Ich habe ihm heute von meiner Mutter erzählt. Daraufhin rief er bei seiner Mutter an, um ihr Bescheid zu sagen. Dann hat er mir geschrieben, dass seine Mutter heute eine Stunde im Krankenhaus bei meiner Mutter war, an ihrem Bett gesessen hätte. Ich muss dabei sagen, dass seine Mutter 82 Jahre ist und starkes Alzheimer hat.

Sofort ging es bei mir seelisch wieder total Hoch und Runter. Erstens, warum kam sie überhaupt auf die Intensivstation (wurden die Regeln vielleicht geändert/gelockert, darüber werde ich mich morgen mal erkundigen) und zweitens, wie ging es meiner Mutter heute Nachmittag? Ist sie vielleicht doch etwas zu sich gekommen?

Mein Freund war sofort dran, dass ich mir jetzt bloß nicht zu viel Hoffnung machen soll. Ich hatte doch das Gespräch mit der Ärztin. Wenn Leber und Nieren versagen, dann hat sie keine Chance mehr. Er fand es auch seltsam, dass sie überhaupt zu meiner Mutter gehen konnte.

Vor morgen bin ich jetzt mega nervös. Was erwartet mich morgen im Krankenhaus? Das gleiche Bild wie heute, eventuell eine kleine Verbesserung (ist sie wieder etwas zu sich gekommen) oder womöglich eine krasse Verschlechterung?

Ich kann überhaupt nicht mehr klar denken.

Zuerst hatte ich überlegt, ob ich mir die ganze Woche frei nehmen soll. Ich weiß es noch nicht. Dieser Zustand kann sich (laut Ärztin) ja auch noch über ein paar Wochen hinziehen. Ich möchte auch nicht über Wochen zu Hause bleiben. Erst mal ein paar Tage, um es etwas zu verarbeiten. Und dann brauche ich wieder Ablenkung, ein paar Aufgaben.

Und zur Zeit habe ich ja auch keinen Arzt. Bei dem Arzt, bei dem ich wegen der Depressionen war, bin ich ja schon seit über einem Jahr nicht mehr (dort hatte ich doch wegen der blöden Arzthelferinnen so große Probleme). Und meine neue Ärztin (sie ist schon älter) ist zur Zeit über einen unbestimmten Zeitraum erkrankt.

Ich kann ja nicht zu einem ganz fremden, ganz neuen Arzt gehen und sagen, ich hätte gerne einen Krankenschein, weil meine Mutter im Krankenhaus liegt....

Sollte ich am Donnerstag immer noch neben mir stehen (auch je nachdem, wie sich der Zustand meiner Mutter entwickelt), dann würde ich mir notfalls auch 2 Tage Urlaub nehmen (ich habe ja noch genug Urlaub über). Das werde ich dann noch entscheiden.

So, jetzt lege ich mich wieder hin. Der Fernseher läuft weiterhin im Hintergrund. Versuchen, etwas auf andere Gedanken zu kommen.

Kommentare

02:22 25.04.2017
Schlimme Stunden, es tut mir so leid für Dich. Trotzdem Kopf hoch, nicht verzweifeln, und vielleicht kannst Du Deiner Mutter mit Anwesenheit und Zuspruch ja doch noch Gutes tun?
Traurig, wenn man nur noch warten und nicht wirklich auf Besserung hoffen kann.
Dir alle notwendige Kraft!
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23:30 24.04.2017
Ich finde, dass du sehr wohl auch zu einem neuen Arzt gehen kannst, wenn du ihm deine Situation schilderst (samt vorangegangener Depression und Asperger) sollte es doch wohl kein Problem sein, dich akut mal einige Tage aus dem Verkehr zu ziehen. Wenn sich alles noch hinzieht, kannst du sicher mit etwas Zeit dich auch wieder finden und wieder arbeiten.du solltest ihm/ihr das auch genau so sagen.
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2017-04-24 23:20