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2017-07-18 03:32
Mo. 17. Juli 2017
Noch eben schnell einen Eintrag für den Montag.

Der Tag war eher "durchwachsen".

Heute morgen hatte ich zunächst mit dem Zug so ein Pech. Hier war er zwar ziemlich pünktlich, aber ab etwa der halben Strecke hatten wir eine defekte S-Bahn vor uns, so dass es nur noch im langsamen Stop and Go vorwärts ging. Letztendlich hatten wir rund 25 Minuten Verspätung, so dass ich heute (obwohl ich heute morgen eigentlich so früh dran war) etwas Minus gemacht habe.

Mein Freund war heute morgen ja beim Arzt. O man, er war heute morgen schon mega nervös.

Der Blutdruck ist so hoch, dass er auf jeden Fall behandelt werden muss. Noch nicht "zu" hoch, aber so hoch darf er trotzdem nicht bleiben.

Ja, und dann hat der Arzt gesagt, dass mein Freund auf jeden Fall dauerhaft dafür Tabletten nehmen muss.

Zunächst die niedrigste Dosis. Erst mal sehen, wie der Körper darauf reagiert. Er wurde bis Mittwoch krank geschrieben. Am Donnerstag muss er wieder hin.

Er sollte sich direkt in der Apotheke ein neues Blutdruck-Messgerät kaufen. Unser war schon ein paar Jahre alt, so ein einfaches Teil, das um das Handgelenk kommt. Davon hielt der Arzt aber nichts, das war ihm zu ungenau. Jetzt haben wir ein größeres Gerät, mit so einer Manschette um den Oberarm.

Die nächsten Tage soll er drei mal täglich messen und die Werte aufschreiben. Der Arzt wird dann am Donnerstag entscheiden, ob diese Dosierung reicht oder ob er stärkere Tabletten bekommt bzw. von den schwächeren Tabletten eventuell auch mehr einnehmen muss.

Mein Freund ist deswegen auf jeden Fall ziemlich geknickt. Für ihn ist es halt völlig neu, dass er eine chronische Erkrankung hat, für die er "lebenslänglich" Medikamente einnehmen muss (er will die Tablette jetzt täglich um 10 Uhr nehmen, immer alle 24 Stunden).

Ich habe versucht ihn aufzubauen, was aber nicht leicht gewesen ist. Was soll ich denn sagen? Ich muss zwar keine Medikamente einnehmen, dafür muss ich regelmäßig Sport machen. Eine Tablette schlucken dauert nur wenige Sekunden. Für meinen Sport geht dabei schon viel mehr Zeit drauf.

Mein Sport ist ja nicht nur mein Hobby, auch wenn es mir immer schon Spaß macht. Aber auch, wenn ich keine Lust habe, wenn ich total müde bin, trotzdem muss ich mich dazu immer wieder aufraffen (auch mein innerer Schweinehund ist an manchen Tagen verdammt groß und hartnäckig). Ich muss es nicht unbedingt täglich machen (obwohl es von den Ärzten so empfohlen wird), aber trotzdem mehrmals wöchentlich, so oft wie möglich halt.

Ansonsten (nach 3 bis 4 Tagen ohne Kraftübungen) kommen die Schmerzen ja immer wieder. Diese Erfahrung habe ich ja schon oft genug gemacht. Wie oft konnte ich (im Laufe der Jahre) vor Schmerzen kaum noch Laufen?

Deswegen hat sich meine Tante, die Schwester meines Vaters, die ja die gleiche Muskelschwäche hat (aber keine Lust zum Sport), für die täglichen Schmerztabletten entschieden. Lieber jeden Tag eine Tablette, als Krafttraining zu machen. Ja, aber wohin tägliche Schmerztabletten führen, das sieht man ja schließlich an meiner Mutter. Bis hin zum Leberversagen.

Nein Danke. Dann mache ich lieber Sport. Und wie gesagt, es macht mir ja auch Spaß. Insbesondere auch die Erfolge dabei. Gerade auch, weil bei mir (früher) immer wieder hieß, dass ich die meisten Übungen (Liegestütze usw.) niemals schaffen werde. Anfangs dachte ich, dass die Anderen damit recht hätten. Ich bin einfach zu schwach dafür. Von wegen!! Inzwischen bekomme ich sie so gut hin, werde immer besser dabei. Gestern beim Training habe ich ja noch (im Laufe der Stunde) 100 Stück gemacht. Davon so einige "richtige" (den Rest auf Knien). O.k., es kamen auch ein paar Korrekturen, dass ich dabei auf mehr Spannung in der Hüfte achten sollte, bloß nicht durchhängen sollte, aber mit Konzentration und Spannung bekomme ich es dann tatsächlich richtig hin. Ja, und diese Erfolge machen mir einfach Spaß, sie kommen halt nicht "von heute auf morgen", daran muss ich halt wirklich regelmäßig arbeiten.

Ja, wenn ich es schaffe, meine Krankheit im ganzen in den Griff zu bekommen (auch mit einer "lebenslänglichen" Therapie), dann wird mein Freund es ja wohl erst recht schaffen, lebenslänglich täglich eine Tablette zu nehmen.

Ja, ich habe den ganzen Abend über versucht, ihm Mut zu machen. So ganz habe ich es aber nicht geschafft, er war trotzdem ziemlich geknickt. Er dachte, er bekommt eine Packung (so wie beim Antibiotika) und dann sei er wieder ganz gesund. Das trifft in diesem Fall halt nicht zu.

Wir haben gemütlich zusammen auf der Couch, er hat mir alles von diesem Arzttermin in Ruhe erzählt, schließlich sind wir dann eingeschlafen. Sport habe ich heute Abend dann allerdings nicht mehr gemacht, das plane ich für morgen Abend dann wieder ein. Jetzt muss ich ja auch meinem Freund "mit gutem Beispiel" voran gehen, wenn ich meine regelmäßige Therapie schaffe, dann schafft er es auch. Wobei er eh weiß, dass ich es ja eh so oft wie möglich durchziehe.

Immerhin haben wir dadurch jetzt einen neuen Arzt kennengelernt. Mein Freund fand ihn ganz gut. Ein ruhiger, stiller Arzt, der aber trotzdem genau ist. Auch der Empfang macht einen guten Eindruck. Die Arzthelferinnen sind sehr nett, haben alles gut im Griff.

Wir waren seit Jahren bei dem anderen Arzt (der derzeit im Urlaub ist). Aber erstens hatten wir bei dem viele Probleme mit den Arzthelferinnen (die immer sehr frech und schnippig waren, über die haben wir uns sehr oft mächtig aufgeregt) und der Arzt denkt sozusagen nur ans Geld. Er schöpft alle "IGEL"-Leistungen aus, die möglich sind. Und wenn man dort mit einer starken Erkältung hin kommt, bekommt man sofort neue Termine (in wenigen Wochen, wenn die Erkältung weg ist), um mal wieder EKG zu machen, Ultraschall und was es sonst noch so gibt. So viele Untersuchungen wie möglich. Das hat mit der Zeit total genervt.

Ich habe schon vor etwa einem Jahr gewechselt, allerdings zu einer Ärztin (gleichzeitig Psychotherapeutin, von ihr habe ich ja die Diagnose/den Verdacht auf das Asperger-Syndrom bestätigt bekommen), die schon 73 Jahre alt ist. Sie ist noch fit und echt gut, aber wer weiß, wie lange sie noch tätig sein kann. Deswegen finde ich es gut, dass mein Freund heute bei diesem Vertretungsarzt gute Erfahrungen gemacht hat. Sowohl mit dem Arzt als auch mit den Arzthelferinnen, mit dem Empfang, mit den ganzen Abläufen dort an sich.

Kommentare

03:25 19.07.2017
Nein, ich bekomme keinen Zuschuss. Nur für die KG, also Krankengymnastik (was mir ja nichts bringt, zu schwach ist) würde ich etwas (einen Zuschuss) kriegen. Aber Personal-Training ist reine Privatsache. Aber es bringt mir halt viel (Schmerzfreiheit), deswegen zahle ich es wirklich gerne. Und außerdem macht es mir ja auch Spaß, ist ja zu meinem großen Hobby geworden. Andere geben ja auch einiges für ihre Hobbys aus.
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03:22 19.07.2017
Dann mal Daumendrück, dass die tägliche Einnahme einer Tablette wirklich schon alle Probleme beseitigt
Bekommst Du für Deinen Personal Trainer eigentlich Geld von der Krankenkasse oder musst Du das allein schultern?
Good luck !
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17:18 18.07.2017
Ja, davon gehe ich auch aus. Er muss sich halt mit dem Gedanken abfinden, dass es nicht nur eine "Therapie" über ein paar Wochen ist, sondern dass es ihn jetzt für immer begleiten wird. Im Moment ist er super vorsichtig, trinkt auch keinen Kaffee und nichts. Bloß nichts machen, was den Blutdruck ankurbeln könnte. Ich hoffe, dass sich das wieder normalisieren bzw. einpendeln wird (wenn er mit den Tabletten in der richtigen Dosierung eingestellt ist).
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09:48 18.07.2017
gut, dass der blutdruck nicht besorgniserregend hoch ist. dein freund wird sich sicher an die tägliche tablette gewöhnen und sobald er die besserung spürt, auch froh drum sein.
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2017-07-18 03:32