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2017-05-02 01:58
Mo. 01. Mai 2017 (Mai-Feiertag)
Ja, wie schon im letzten Eintrag geschrieben, der April ist jetzt zum Glück für dieses Jahr vorbei.

Den heutigen Tag, diesen Feiertag, haben wir ganz ruhig gehen lassen.

Heute morgen war ich (für einen freien Tag) ja schon wieder (dank des nächsten Traumes von meiner Mutter) früh wach.

Etwa 3/4 des Tages war ich relativ gut drauf. Ich habe heute einiges im Haushalt geschafft.

Unter anderem habe ich auch 2 Taschen aus dem Krankenhaus ausgepackt (wir haben von dort 5 große Taschen mitbekommen, 3 sind noch im Keller). Das meiste habe ich weg geschmissen. Also dreckige Unterwäsche und Schlafanzüge, alles mit Blut verschmiert. Das würde ich im Leben nicht mehr anziehen.

Meine Mutter hatte mich (als sie im Krankenhaus lag) gefragt, wie ich damals die Depressionen soweit in den Griff bekommen habe und ich habe ihr davon erzählt, dass ich alles (alle meine Gedanken) in so einem Tagebuch aufgeschrieben habe.

Ja, und zwischen ihren Sachen fand ich dann tatsächlich einen Block (Din-A-5 größe), auf dem sie bis zur Chemo (als es ihr so richtig schlecht wurde, danach nur noch am Tropfer lag) Tag für Tag die wichtigsten Sachen aufgeschrieben hat. Das war seelisch hart für mich. Dabei liefen dann natürlich ein paar Tränen. Aber trotzdem auch interessant, weil sie nicht nur die Diagnosen (Tag für Tag) reingeschrieben hat, sondern auch ihre Gedanken dabei. Also ähnlich (nur in kürzerer Form) wie ich es hier mache.

Zwischen positiv, dass sie an der Leber nur die Zyste gefunden haben, nach dem Motto "Danke lieber Gott, ich bin so glücklich, bald komme ich wieder gesund nach Hause"..... Bis negativ, als sie die Diagnose mit dem Bauchspeicheldrüsenkrebs erhielt (nach dem Motto "Ich bin am Boden zerstört, habe Angst vor der Chemo, wie ich sie vertragen werde......").

Dass an der Leber doch Metastasen waren, das hat sie nicht erfahren, die waren dort mehr "versteckt", das hat mir die Ärztin aber selber am Montag gesagt. Die Leber und der ganze Bauchraum waren ordentlich voll davon. Sie hatte im Grunde gar keine Chance mehr. Ohne Organversagen hätte sie mit Chemo vielleicht noch ein paar Monate gehabt (davon ging die Ärztin aus), aber länger ganz bestimmt nicht mehr. Die ersten Diagnosen seien so positiv gewesen (als die OP noch geplant war), aber bei jeder weiteren Untersuchung haben sie weitere Metastasen gefunden (dunkle Schatten an den Organen).

Zwischendurch habe ich mich schon gefragt, ob ich bzw. wir wirklich richtig gehandelt haben. Meine Mutter hatte durchaus ein bisschen gespart, eventuell so um die 500 Euro (wenn überhaupt).

Aber solche Gedanken blockt mein Freund immer sofort. Ganz oder gar nicht. Selbst wenn ich diese 500 Euro genommen hätte, sie hätten weder für die Beerdigung gereicht noch für alles weitere. Zum einen müsste ich dann die Nachbarin auszahlen, also das Geld für die Beerdigung ihres Freundes komplett übernehmen. Außerdem müsste ich mich dann um ihre ganze Wohnung, um die ganze Auflösung kümmern (einschließlich Renovieren für die Schlüsselübergabe).

Zwei Wochen bevor sie ins Krankenhaus kam waren ja noch 2 Männer dort, die sich den Keller angeguckt haben (die ihn entrümpeln wollten). Nur für den Keller (ein Raum) wollten sie ja schon 1.000 Euro haben. In der Wohnung, in den Schränken sieht es nicht viel besser aus. Das ist Arbeit ohne Ende.

Das hätte ich weder seelisch, noch körperlich, noch zeitlich, noch finanziell alles geschafft. Nein, diese ganze Verantwortung abzugeben, das war das einzige Richtige, was ich tun konnte.

Aber schön, dass ich mir noch ein paar Andenken geschnappt habe. Zum Beispiel die ganzen Fotos. Heute Nachmittag habe ich unter anderem alle Fotoalben, die ich mitgenommen habe, in einem Schrank einsortiert. Ich habe dabei in alle Alben kurz reingeguckt, mir also einen kleinen Überblick verschafft, welche Fotos da drin sind. Das war sehr schön.

Viele Fotos aus den 80er Jahren (Urlaub, Freizeit mit Freunden und Turnverein), als meine Eltern noch gesund waren und viel Spaß hatten. Auch so einige Fotos von mir (aus Urlauben), die ich schon gar nicht mehr kannte. Die ich selber seit vielen Jahren nicht mehr gesehen hatte.

Unter anderem auch aus dem Urlaub, in dem ich das Schwimmen gelernt habe. Also mit 6 Jahren. Davor war ich ja schon in der Schwimmgruppe. Im Urlaub war ich noch sehr unsicher, bin immer mit Schwimm-Flügelchen (an den Armen) geschwommen.

Die Anderen aus meiner Gruppe hatten alle ja schon längst das Seepferdchen, aber ich habe mich ja nie getraut, mit dem Kopf unter Wasser zu gehen. In diesem Urlaub gab es das flache Becken (Nichtschwimmer), in das regelmäßig für Kinder (in dem Hotel) Münzen geworfen sind. Diese Münzen konnten dann gegen Geschenke wie Eis usw. eingetauscht werden.

Wir waren dort ja (so wie jedes Jahr) 3 Wochen im Urlaub. Jedes Mal zog ich mich dabei zurück, wollte keinesfalls nach diesen Münzen tauchen. Meine Angst war einfach zu groß. Aber am Ende der 3. Woche wollte auch ich es endlich schaffen. Ich hatte dort eine Freundin (wir sind auf vielen Fotos zusammen zu sehen), gingen schließlich zusammen ins Wasser und ich habe dann zum ersten Mal im Leben sozusagen "freiwillig" getaucht. Ja, so etwas vergesse ich nie mehr.

Wieder zu Hause habe ich direkt meine Schwimmlehrerin angesprochen und habe dann kurz danach endlich (als letzte in dieser Gruppe) mein Seepferdchen gemacht (anschließend, Monate später, auch noch den "Freischwimmer").

Ja, es waren so einige schöne Fotos dabei, bei denen schöne Erinnerungen an meine Kindheit und Jugend wach geworden sind.

Auch ein Fotoalbum von meinen "richtigen Vorfahren" sozusagen. Von der Mutter meines Vaters und ihren Eltern. Die habe ich ja nie kennengelernt. Seine Mutter hat ja Selbstmord gemacht, als mein Vater 3 Jahre alt war. Warum genau weiß keiner so genau. Angeblich war sie krank (Krebs), hat es dewegen gemacht. Aber das war immer ein Tabu-Thema, über das nie so richtig gesprochen worden ist. Meine "Oma" war dann die 2. Frau meines Opas, die meinen Vater dann groß gezogen hat (und mit meinem Opa noch eine Tochter bekam, also meine Tante).

Also ich habe 2 Tanten. Die Schwester meines Vaters (zu der ich kaum Kontakt habe) und die Schwester meiner Mutter (zu der ich seit über 20 Jahren keinen Kontakt mehr hatte). Ich habe mein eigenes Leben. Deren Leben (und Familien) sind für mich "fremde Welten", mit denen ich nicht klar komme. Den letzten richtigen Kontakt hatte ich zu beiden, als ich noch jugendlich war, noch in der Schule war. Als ich erwachsen war, mit meinem Freund zusammen kam, habe ich den Kontakt zu Beiden so gut wie abgebrochen. Nur über meine Mutter hatte ich hin und wieder einen kleinen Kontakt. Aber ich vermisse es auch nicht, es sind für mich ganz fremde Menschen geworden.

Aber ich fand es schön, dass mir die Stationsschwester auf der Intensivstation erzählt hatte (als wir Dienstags die Sachen dort abgeholt haben), dass meine Tante, also ihre Schwester am Montag noch dort war, noch längere Zeit am Bett meiner Mutter gesessen hat (zusammen mit ihrer Tochter, also meiner Cousine, zu der ich ebenfalls seit über 20 Jahren keinerlei Kontakt mehr habe). So konnten sie auf diesem Wege schon mal Abschied nehmen. Und meine Mutter hatte, sofern sie es doch registriert hat, das Gefühl, dass jemand da war.

Ich hätte es seelisch wirklich nicht gekonnt (sie so liegen und leiden zu sehen). Das hätte ich seelisch wirklich nicht verkraftet. So stabil bin ich seelisch nicht. Solange sie (wie noch am Sonntag) wach war, ich mit ihr reden konnte, ihr Mut machen konnte, da war alles "gut", aber als sie im Wachkoma lag, mich nicht erkannt hat und die Ärztin sagte, dass es fraglich ist, ob sie die nächsten 24 Stunden überhaupt noch überleben wird (bis der Herzstillstand eintritt), da musste ich dort nur noch raus.

Ich konnte nicht mehr klar denken, konnte nicht mehr frei atmen, es hat mir alles zugeschnürrt. Das war seelisch zu viel für mich. Wenn ich länger dort geblieben wäre, womöglich noch ihren Tod mit erlebt hätte, das hätte ich niemals mehr vergessen, das hätte ich seelisch niemals verarbeiten können. Nein, es ist ja schön, dass es Menschen gibt, die das können, aber ich gehöre nun mal nicht dazu. Dafür bin ich im ganzen seelisch viel zu labil.

Heute Abend haben wir Nudeln mit frischer Bolognese-Soße gegessen. Das war mal wieder super lecker. Ein Lieblingsessen von mir, das ich mir gewünscht hatte.

Heute Nachmittag habe ich noch mein Training durchgezogen. Mein nächstes Training, also mit meinem Trainer, ist schon morgen Abend (haben wir in dieser Woche von Mittwoch auf Dienstag vorgezogen). Das finde ich im Grunde auch ganz gut, weil ich dadurch etwas früher Feierabend mache, meine Bus-Bekanntschaft erst am Mittwoch im Bus treffen werde.

Vor morgen ist es mir eh etwas mulmig. Ich will bzw. werde mich zwar "auf die Arbeit stürzen", mich damit ablenken (wieder in meinen normalen Alltagsrhythmus kommen), aber ganz kann ich die Gedanken natürlich nicht abstellen. Schon alleine, wenn ich meine gute Kollegin sehe, die mich am Montag (nach dem Anruf vom Krankenhaus) spontan gefahren hat, dann muss ich natürlich sofort wieder an alles denken. Es werden ganz bestimmt ein paar Tränen laufen, das ist jetzt schon "vorprogrammiert", dagegen komme ich noch nicht ganz an. Aber egal, wie lange ich jetzt zu Hause bleiben würde. Auch wenn ich erst in ein paar Wochen wieder gehen würde (wenn ich jetzt einen Krankenschein hätte), der erste Tag würde eh "blöd" werden und ein paar Tränen auf jeden Fall laufen. Aber diese Ablenkung bei der Arbeit, dort wieder gebraucht zu werden, das hilft mir jetzt mehr (das ist jetzt besser), als nur hier rumzuhängen, mich Tag für Tag nur mit Haushalt abzulenken (heute Nachmittag habe ich zum Beispiel noch rund 2 Stunden gespült und die Küche auf Vordermann gebracht, also Ablenkungstherapie sozusagen).

Ja, morgen gehe ich wieder arbeiten, also muss ich gleich ins Bett. Am liebsten möchte ich gar nicht mehr schlafen. Zuerst liege ich wieder wach, bin am grübeln (denke auch viel an die letzten Gespräche mit meiner Mutter, was sie mir so erzählt hat) und wenn ich dann schlafe, dann träume ich eh von ihr und bin froh, wenn ich dann endlich wieder wach werde. Ich schlafe ja eh immer schon sehr wenig, im Moment habe ich es wieder auf ein Minimum begrenzt.

Ja, aber vielleicht bin ich von meinem Sport vorhin gleich ja müde genug zum Schlafen. Der Sport hat wieder so richtig gut getan. Es war ja schon mal die 1. eigene Sporteinheit für den Mai (sportlich schon mal ein guter Start in den neuen Monat).

Zuerst wieder das Fahrradfahren, die 10 Kilometer (mit Powerminuten) in 32:20 Minuten. Das hat wirklich so richtig gut getan.

Nach dem Fahrradfahren noch 1 Stunde Sport (davon rund 5 Minuten dehnen).

15 Min. Steppbrett-Training, 40 Min. Krafttraining und etwa 5 Min. Dehnen (für Schultern, Nacken sowie Beine und Fersen).

15 Min. Steppbrett-Training (7 Übungen für je 2 Min.). Bei 3 Übungen mit den 1 kg Hanteln nach vorne boxen, bei 2 Übungen (seitlich und nach vorne Kicken) mit den 2 kg Hanteln Biceps und bei den seitlichen Übungen (Steps) mit den 3 kg Hanteln Biceps.

20 x Kettlebell Swing (6 kg).

Mit den 3 kg Hanteln Reverse Biceps-Curls (also Handinnenflächen nach unten halten), erst 30 Sek. in der Waagerechten halten, dann 10 x Biceps.

Mit den 5 kg Hanteln normale Biceps, also ebenfalls erst 30 Sek. in der Waagerechten halten, dann 10 x Biceps.

Dann auf dem Steppbrett 10 x Liegestütz rücklings.

30 Sek. Wandsitz, dabei die 1 kg Hantel (zwischen den Händen) mit nach vorne gestreckten Armen halten.

Mit 3 kg Hanteln 10 x Kniebeugen, Arme beim Hochgehen nach oben strecken.

Mit der Hantelstange und den 5 kg Gewichts-Scheiben 10 x Kreuzheben.

Dann vorbeugen und mit den 5 kg Hanteln 10 x Rudern (Ellenbogen nach hinten ziehen).

20 x Kettlebell Swing mit der 8 kg Kugelhantel.

Gerade Stehen und mit den 2 kg Hanteln seitliche Bewegungen, die Arme (fast) gestreckt seitlich 10 x hoch bis in Schulterhöhe, halb runter und nochmals hoch bis in Schulterhöhe, erst dann ganz runter.

Vorbeugen, mit gestreckten Armen mit den 2 kg Hanteln hinter/oberhalb vom Rücken 10 x hoch.

Wieder gerade Stehen, die Arme vorne hoch, also Oberarme in Schulterhöhe, Unterarme senkrecht hoch. Die Arme 10 x gerade nach oben strecken und nur bis Schulterhöhe runter kommen.

Eine Hantel weg legen (nur mit einer Hantel arbeiten), wieder Oberkörper gerade nach vorne beugen und die 2 kg Hantel mit gestreckten Armen in Schulterhöhe vor und zurück schieben (von Brusthöhe vor bis Arme gestreckt sind und wieder zurück).

Gerade hinstellen und mit der 3 kg Hantel 10 x hinter dem Kopf arbeiten, also runter bis zum Nacken und die Arme dann wieder nach oben strecken.

Wieder vorbeugen und mit den 1 kg Hanteln seitliche Butterfly-Bewegung (also mit fast gestreckten Armen).

Auf Steppbrett liegend die 5 kg Hanteln 15 x hochdrücken (Hantelbank), unten einmal nachwippen.

10 x mit einer über/oberhalb vom Kopf arbeiten.

Auf die Matte. 30 Sek. Unterarmstütze. 4 richtige Liegestütze. 10 Liegestütze auf Knien.

Danach die Liegestütz-Position (also mit gestreckten Armen) 30 Sek. stabil (also mit geradem Körper) halten.

Auf den Rücken, Beine aufstellen, hoch zur Brücke, 20 x Laufen, Bein strecken.

Flach liegen und Beine 10 x anziehen (Knie Richtung Brust) und strecken (flach über dem Boden).

Beine aufstellen, 10 x gerade Crunches, Hände Richtung Knie. Hände hinter den Kopf, 20 x Bicycle Crunches.

Auf die Seite legen und 5 x Seitstütz. Flach liegen und oberes Bein 10 x gestreckt hoch (dabei so ein Rubber-Band, geschlossenes Theraband, um die Fußgelenke).

(Weiter ohne Band) Flach liegen und unteres Bein 10 x gestreckt hoch. Oberes Bein 10 x Richtung Schulter ziehen und wieder strecken.

20 x Kettlebell Swing mit der 8 kg Kugelhantel.

Zum Abschluss dann die Dehnübungen und abschließend die Arme/Schultern vor und zurück kreisen.

Und mit jeder weiteren Sporteinheit (also Fahrradfahren, Steppbrett, Kniebeugen usw.) merke ich das rechte Knie weniger (hin und wieder nur noch ein Ziehen). Ich bin damit sportlich also auf dem richtigen Weg.

Kommentare

02:49 02.05.2017
Das Ausschlagen des Erbes war in dieser und Deiner Situation absolut richtig, da brauchst Du Dir wirklich keine Zweifelgedanken zu machen
Die Wohnung wird dann wohl kurzfristig versiegelt (falls nicht schon gemacht und/oder nicht doch schon -die- Nachbarn irgendwie drin waren ) und dann wird sich wohl ein Bevollmächtigter vom Amtsgericht um die Räumung und alles weiter Notwendige kümmern. Sicher wird dieser vorher noch eine Begehung machen. Ob dann noch auf private Fotos und ähnliches geachtet wird? Denke ja, aber vielleicht wäre doch ein Schreiben an das Amtsgericht sinnvoll, dass, falls noch Fotos, private Briefe und ähnliches Privates gefunden werden würde, Du natürlich Wert auf deren Übermittlung legst
Good luck!
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2017-05-02 01:58