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2017-07-20 02:36
Mi.19. Juli 2017
Eben noch einen Eintrag für den Mittwoch.

Auf der Arbeit fand ich es schön, dass mein Kollege wieder im Haus war (der sonst meistens von zu Hause aus arbeitet). Wir haben (im Laufe des Tages) mehrere sehr interessante Gespräche geführt. Mit ihm kann man halt einfach gut über alles mögliche Reden. Wir sind auch total auf einer Wellenlänge, bei ihm brauche ich kein Blatt vor den Mund zu nehmen, sondern kann locker und frei raus sagen, was ich über die verschiedenen Themen denke.

Solche Menschen finde ich halt immer toll (davon gibt es mehrere, aber dennoch nicht allzu viele), mit denen man so locker und ungezwungen reden kann. Bei denen man so sein kann, wie man ist. Sich nicht "verstellen" muss.

Heute Nachmittag habe ich sehr früh Feierabend gemacht. Hier war ein totales Wetter-Chaos. Ich arbeite ja im "Rheinland", wohne aber im Ruhrgebiet.

Zunächst war es im Rheinland total heftig. Der Sturm, das Gewitter wurde immer heftiger. Sogar die große Kirmes in Düsseldorf wurde über Stunden geschlossen, weil es dort zu gefährlich wurde.

Ich hatte Nachmittags ja noch Sport, musste also eh etwas früher gehen. Ich konnte nicht abschätzen, wie heftig es noch werden würde, habe deswegen lieber früher Feierabend gemacht. Auch im Ruhrgebiet war das Unwetter dann noch sehr heftig. Die Berichte darüber waren heute Abend schon im Fernsehen.

Außerdem wusste ich nicht, wie es mit dem Bus klappen würde. Meistens ist darauf ja Verlass. Heute war zusätzlich ein technisches Problem beim Hauptbahnhof in Düsseldorf, so dass sämtliche Züge Richtung Ruhrgebiet entweder ganz ausgefallen sind (die meisten) oder aber bis zu 2 Stunden zu spät gefahren sind.

Also hätte ich, wenn der Bus ausgefallen wäre, auch nicht mal eben auf einen Zug umsteigen können. Ganz abgesehen davon, dass viele Reisende deswegen auch mit dem Bus gefahren sind, der dementsprechend voll war (deutlich voller als sonst).

Zuerst wollte ich normal arbeiten (also normal Feierabend machen), aber ich hatte dann keine Ruhe mehr. Wie entwickelt sich das Wetter? Wie klappt es heute mit dem Bus? Ich konnte mich absolut nicht mehr auf meine Arbeit konzentrieren. Das hatte keinen Zweck mehr. Aber wofür haben wir schließlich Gleitzeit?

Und Tschüß, dann bin ich lieber schon etwas früher gegangen.

Auf der Autobahn Richtung Ruhrgebiet war ein heftiger Stau, so dass wir hier (im strömenden Regen) mit deutlicher Verspätung angekommen sind. Aber Hauptsache, ich bin hier gut und sicher angekommen.

Heute Abend hatte ich dann noch mein Training. Das war auch heute wieder super gut.

Es fing mit den mit Sand gefüllten Hanteln an. Verschiedene Bewegungsabläufe, mal Kniebeugen, mal Ausfallschritte, mal kleine seitliche Kicks und die Arme immer kräftig mitnehmen (so dass man den Sand in den Hanteln hören konnte).

Dann kam ein Block mit guten, aber auch schweren Übungen.

Die erste Übung war heute dann auch direkt die schwerste Übung.

Ausfallschritte am Steppbrett. Eine Übung gleichzeitig für das Gleichgewicht, womit ich halt immer so meine Probleme habe.

Mit einem Bein auf dem Steppbrett stehen bleiben. Das Gewicht sollte auch auf diesem oberen Bein bleiben. Mit dem anderen Fuß kurz nach oben kicken, diesen Fuß dann weit nach hinten, unten nur auf die Zehenspitze, mit dem Knie weit runter (Ausfallschritt), das Gewicht aber die ganze Zeit auf dem vorderen Bein (auf dem Brett) lassen, Oberkörper gerade halten, Kopf oben, also Blick nach vorne.

Ich habe mich dabei zwar schon sehr konzentriert, aber dennoch kamen so einige Korrekturen.

Zum einen war ich immer wieder am schwanken, konnte das Gleichgewicht nicht so richtig halten. Dann ging mein Gewicht immer wieder nach hinten, auf das hintere Bein. Mit dem hinteren Bein ging ich nicht tief genug runter. Oberkörper gerade halten. Kopf oben halten, Blick nach vorne.

Ja, das war heute mit Abstand die schwerste Übung.

Danach ging es mit Kniebeugen weiter (ohne Steppbrett). Dabei die 4 kg Hanteln neben dem Körper halten. Immer im Wechsel eine Kniebeuge und einen Ausfallschritt (einen Schritt nach vorn). Dabei kamen bei den Kniebeugen ein paar Korrekturen, weil ich die Füße dabei immer wieder falsch hatte (Fersen nach innen gedreht hatte) bzw. die Knie etwas nach innen gedreht habe (Beine gerade halten, Knie gerade nach vorne).

Anschließend Kniebeugen mit der 6 kg Kugelhantel. Die Kugelhantel beim Runtergehen nach unten strecken, beim Hochkommen mit gestreckten Armen nach oben. Das habe ich gut (ohne Probleme bzw. Fehler) hinbekommen.

Dann ging es auf dem Steppbrett bzw. auf dem Rücken liegend weiter.

Zuerst die Hantelbank mit der Hantelstange (normal, also mit den 5 kg Gewichtsscheiben). Das habe ich sehr gut hinbekommen.

Dann mit den 3 kg Hanteln mit seitlich gestreckten Armen arbeiten, unten mit nachwippen. Auch das hat sehr gut geklappt.

Danach mit den 5 kg Hanteln "Hantelbank", ohne nachwippen zügiges Arbeiten. Soweit kein Problem. Das Problem war, als die Arme schlapp wurden trotzdem die Bewegung weiterhin zügig durchzuziehen.

Danach ging es auf der Matte/auf dem Boden, auf dem Rücken liegend weiter.

Etwas für den Bauch, flach liegend und die Beine im Wechsel flach über dem Boden strecken. Das hat gut geklappt, den Bauch habe ich bei solchen Übungen immer besser im Griff, kann schon ganz gut die Spannung halten.

Auch ein paar Crunches, dabei die Beine im rechten Winkel entgegen ziehen, mit dem Oberkörper hoch, die Arme über dem Kopf halten, beim Hochkommen Richtung Knie drücken.

Dann die klassischen Bicycle Crunches.

Zum Abschluss noch ein paar ganze Sit-Ups, dabei am Theraband etwas hochziehen (die Enden vom Theraband halten, er hielt es mittig fest). Nach dem letzten Durchgang ohne Theraband ganz langsam runter gehen (Wirbel für Wirbel bis zum flachen Liegen).

Alles in allem war es wieder ein super gutes Training. Danach war ich völlig kaputt, habe erst mal ein Stündchen geschlafen.

Jetzt (ab Freitag) fährt mein Trainer in den Urlaub. Unser gemeinsames Training geht (wenn nichts dazwischen kommt) am Freitag, 04. August weiter. Spätestens sonst an dem Sonntag. Bis dahin muss ich jetzt alleine ran, mein Programm alleine durchziehen.

Aber ich finde es schön, dass es danach dann auf jeden Fall weitergeht. Dass ich mich dann weiterhin auf meinen Trainer verlassen kann.

Ja, alles in allem war es auch heute wieder ein super gutes Training. Ein paar schwere Übungen waren dabei (am schwersten war halt die Sache mit dem Gleichgewicht), aber ansonsten war alles im grünen Bereich.

Zum Schluss meinte er dann, Wir sehen uns. Ja, ich gehe davon aus, dass es nach seinem Urlaub dann wirklich normal weiter geht.

Ich bin diesbezüglich halt etwas "geschädigt". Ich muss im Moment an meine Mutter denken. Keiner wusste genau, wie krank sie wirklich ist, wie geschädigt ihre Organe schon waren. Selbst die Ärzte haben es falsch eingeschätzt, sonst hätten sie ihr keine Chemo mehr gegeben (das hat die Ärztin selber zu mir so gesagt).

Als wir uns am Sonntag verabschiedet haben, da sagten wir Tschüß bis Dienstag. Ich hatte geplant, sie am Dienstag wieder zu besuchen. Mittwoch sollte sie die nächste/zweite Chemo bekommen, am Donnerstag dann nach Hause kommen. So war es, laut Ärztin, halt geplant. Dass sie ein paar Stunden später ins Koma fallen würde (wegen dem Leberversagen) und am Dienstag morgen sterben würde, damit hat keiner gerechnet.

Ja, ich finde es wirklich schön, wenn das Training weiter geht, wenn mein Trainer nach dem Urlaub wieder kommt und unser Training dann normal weiter läuft.

Bis dahin muss ich jetzt alleine ran, alleine immer "mal wieder" mein Trainingsprogramm durchziehen (natürlich so oft bzw. regelmäßig wie möglich).

Beim heutigen Training habe ich das rechte Knie übrigens gar nicht gemerkt. Also hat mein gestriges Training wieder sehr gut geholfen. Augen zu, Zähne zusammen beißen und weiter gehts. Anders geht es bei meinem Körper halt nicht. Und bei jedem weiteren Training, bei dem ich dann (so wie heute) schmerzfrei bin, bin ich stolz, dass ich es immer und immer wieder durchziehe.

Heute Abend wollte ich noch Fahrrad fahren, aber dazu war ich viel zu müde. Das Training hat mich zusätzlich total geschlaucht. Nach dem Training bin ich nur noch zwischen Bett und Couch hin und her gewandert. Etwas schlafen, etwas Fernsehen, aber nur noch Ruhe pur.

So, Schluss für heute, sonst wird es mir zu spät.

In den nächsten Tagen will ich wieder etwas zeitiger aufstehen, etwas früher auf der Arbeit sein. Schließlich muss ich (gerade auch nach dem heutigen Tag) ein paar Minusstunden aufarbeiten. Und bis Anfang August, also bis zum nächsten Training, habe ich Nachmittags keine weiteren Termine mehr (zumindest nach dem aktuellen Stand, ich hoffe, dass nichts dazwischen kommt), so dass ich jeden Tag etwas Plus machen kann.

Kommentare

02:53 20.07.2017
Ja, das Wetter könnte schon wieder etwas angenehmer werden!
Good luck!
Soll der Kommentar wirklich gelöscht werden?
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2017-07-20 02:36