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2015-04-25 18:10
Mühsam ernährt sich das Eichhörnchen

Auf so was kann auch nur ich kommen, wenn ich mir die Einträge von diesem Monat so ansehe. Viel ist das ja nicht, was ich in der letzten Zeit zustande gebracht habe. Daß es auch einen Monat gab, in dem ich kaum was geschrieben habe, läßt sich nicht von der Hand weisen. Wenn ich mir das jetzt so angucke, dann bin ich noch recht gut dabei. Aber was soll der Geiz. So lange ich mir die Zeit nehme, meinen Gedanken freien Lauf zu lassen, ist alles im grünen Bereich. Meine Woche war eher langweilig. Wo sich meine Kollegin die Finger wund getippt hat, sah es im Export ein wenig mies aus. Die Sachen kamen immer nur kleckerweise. So kann ich mich um die Sachen kümmern, die liegen geblieben sind. Ich bin erst dann zufrieden, wenn die alle Rechungen im System eingetragen sind. Seit gestern herrscht im Büro herrliche Ruhe, denn mein Chef hat zwei Wochen Urlaub. Dafür mußten wir uns drei Tage hintereinander anhören,  daß er mit seiner Frau nach Amerika fliegt und da auf ein Schiff geht. Überhaupt ist die Reise total blöd: die Amis sind eh alle blöd, das Schiff ist zu groß, er fragt sich, was er mit einer Kletterwand soll. Er muß das ja nicht für sich in Anspruch nehmen, es zwingt ihn doch keiner dazu. Und wer braucht schon 30 Laufbänder? Kein Mensch. Was er denn mit einem Jacket soll, wo die Luftfeuchtigkeit bei 90% liegt. Wie gesagt, die Reise kann gar nicht gut werden, nicht unter den Umständen. Am Ende hat er sich gut amüsiert und es war alles perfekt.

Mir würde die ganze Situation nicht so auf die Nerven gehen, wenn ich zu Hause meine Ruhe hätte. Aber irgendwie gönnt man mir die Ruhe nicht. So wie am Donnerstag. Es hätte nicht mehr viel gefehlt und ich hätte meinen Vater erschossen. Ob ich das Pflaster abgemacht habe oder ob ich das Teil bis zum Abend drauf lasse? Was glaubt er wohl, wenn ich nicht in die Küche komme? Er hat nur gefragt, aber in was für einem Ton. Und ich habe nur geantwortet. Diese Logik kann doch nicht so schwer sein. Meinem Vater dürfte nicht entfallen sein, daß ich am frühen Morgen nicht so gesprächig bin und einfach nur meine Ruhe brauche. Da muß es doch reichen, wenn ich eine knappe Antwort gebe. Hat mein Vater deswegen Hautauschlag? Nein. Ist dadurch seine Brille zu Bruch gegangen? Ich glaube nicht. Die Welt ist auch nicht untergegangen, nur weil ich einen Ton gesagt habe. Was soll ich denn noch machen? Gute Frage, nächste Frage. Ich hätte da drei Dinge zur Auswahl: ich kann den Leuten vors Schienbein treten, ich kann den Leuten in den Schritt fassen oder ich kotze den Leute ganz dezent vor die Füße. Das darf man in der Situation doch wohl. Ich muß mir nicht immer alles gefallen lassen, auch von meinem Vater nicht. Und wenn ihm das nicht paßt, dann ist das nicht mein Problem. Mein Vater soll sich mal merken, daß ich kein kleines Kind mehr bin, dem man nach Lust und Laune über den Mund fahren kann. Die Zeiten sind vorbei. So sieht es aus.

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2015-04-25 18:10