Kurztrip
Nun hab ich ja doch ein bisschen gebraucht, um mich nach meinem unglaublich schlimmen Tag zurückzumelden. Nun ja.
Ich bin Freitag früh bis Samstag Mittag zu meiner Tante an den Bodensee gefahren. Die Kleine ist dort für sechs Wochen in Reha und meine Tante wohnt dort mit den Zwillingen in einer Wohnung.
Die Fahrt dorthin war - wie so vieles im Moment - der Horror.
Drei Staus insgesamt....Hölle.
Nun ja....die kleine Franzi, wie sie von einem Ohr zum anderen grinsend auf mich zu "gerannt" (oder wie man es nennen will, wenn ihr eines Bein halb taub ist) kam, entschädigte für die Strapazen.
Und die Zwillinge sind auch so gewachsen. Sie sprechen jetzt alles nach, was sie hören. Und die Locken der kleinen Stella reichen jetzt bis auf die Schultern. Meine Tante nennt sie jetzt "Stella Hexa Zicka". So allmählich zeigen sich die Charaktereigenschaften der beiden kleinen deutlich.
Unglaublich, dass zwei so verschiedene Kinder in einem einzigen Ei drin waren.
Meine Tante zeigte uns die Reha, in der mein Kusinchen jeden Tag einige Stunden verbringt. Man könnte meinen es sei ein großer Kindergarten. Alles voller Farben und Bilder und Kinder. Und es gibt eine Rutsche vom oberen Stockwerk ins untere. Sogar die kleinen Zwillinge können da schon alleine runterrutschen.
Und man sieht auch viele Kinder, denen es wirklich deutlich schlechter geht als meiner Kusine. Sie kann ja jetzt sogar Roller fahren. Ihre linke Hand kann sie richtig um den Lenker legen, ohne dass ihr jemand helfen muss. Und sie kann mit ihren zwei Füßchen Dreirad fahren wie andere Kinder auch.

Zum Abendessen gab es Hühnchen und Pommes. Und nachdem die Zwillinge ins Bettchen gebracht wurden, schauten wir "Mamma Mia".
Ein toller Film übrigens, keine Ahnung warum ich ihn noch nicht gesehen hab.
Meine Tante versprach mir, dass sie, meine Mom und meine andere Tante an meiner Hochzeit auch so eine Performance hinlegen würden wie "Donna and the Dynamos" . Ich bin gespannt.

Die Nacht war allerdings der Horror. Ich sollte mit Franzi auf der Ausziehcouch schlafen, mein Dad auf einem Klappbett, meine Tante mit den Zwillingen im Schlafzimmer.
Franzi fing jedoch im Schlaf dermaßen an zu rotieren, dass mir ganz schwindelig wurde, während mein Dad schnarchte als sei er ein leidvoll krepierendes Wildschwein.
Irgendwann jagte ich meinen Dad vom Klappbett, schob es in den Abstellraum und schloss die Tür hinter mir. Außerdem stopfte ich mir Papiertaschentücher in die Ohren. Half trotzdem alles nur schlecht als recht und ich schlief...très horrible.

Am nächsten Morgen ging die Abstellkammertür auf und der kleine Matthis weckte mich in entzückendem Babyjargon meinen Namen rufend.
Wer könnte sich da noch widersetzen.

Während dem Frühstück bemerkte ich, dass ich so allmählich abartige Bauchschmerzen bekomme...und übel wurde mir auch.
Später brachen wir in ein Kleinkinderspielland auf in der Schweiz. Ich musste im Auto hinten zwischen den beiden Zwillingen sitzen, während meine Kusine vorne sitzen durfte. Kindlicher Dickschädel...^^
Da hinten ging es mir dann immer elender. Die Kleinen warfen dauernd irgendwelche Bücher oder Schnuller auf den Boden und ich musste sie wieder aufheben, wenn ich nicht wollte, dass sie in herzzerreißendes Weinen ausbrachen. Bei jedem Bücken, fuhr mir ein ganz einzigartiger Schmerz in den Bauch.
Als wir am Bestimmungsort ankamen, war ich schon ganz zittrig auf den Beinen und ich bestellte mir erst mal ein Wasser.
Half aber alles nichts. Ich dachte, ich stünde kurz vorm Tod.
Ein paar Mal stürzte ich auf die Toilette und musste erstens feststellen, dass diese Toiletten winzig waren. Für Kinder eben. Und zweitens stellte ich fest, dass ich nicht kotzen wollte.
Ich habe eine Kotzphobie.
Nun ja.
Ab einem gewissen Punkt hat man keine Wahl.
Nun hab ich seit ich 13 war erfolgreich nicht gekotzt. Ob Alkohol oder was auch immer, ich habe nicht gekotzt.
Aber gestern war alles zu spät.

Nachdem ich...fertig war....fuhren Dad und ich früher nach Hause. Und es tat mir so unglaublich Leid. Ich wäre so gern mit den Knuffels und Franzi rumgetobt in diesem unglaublichen Abenteuerspielplatz. Ach wie war ich sauer. Ich hätte am liebsten geheult als der kleine Matthis uns zum Ausgang hinterherwatschelte und zum Abschied winkte.

Keine Ahnung was ich da falsches gegessen haben soll...was das war, was mir diesen Tag so unglaublich versaut hat. Aber ich hasse dieses Etwas aus tiefster Seele.