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2011-04-13 12:12
Kings Canyon

 

Kings Canyon

 

Zuerst musste jedoch ein langer,steiler Anstieg bewältigt werden, doch danach wurden wir mit einem grandiosen Ausblick über das Outback belohnt. Weiter ging es vorbei an großen Gesteinsbrocken, die sich wunderbar zum Klettern eigneten. An einer Stelle sind wir abseits des Weges auf 3-4 Meter hohe Felsen geklettert und konnten, oben angekommen, die endlose Weite der Landschaft sehen und vor allem spüren. Völlig entspannt durch diese tolle Atmosphäre verbrachten wir bestimmt 40 Minuten damit, auf den Felsen zu klettern und schöne Fotos zu machen.

Danach folgten wir wieder dem Weg, der uns nun zum "Garden Eden" führte. Zuerst blickten wir von oben in ein schmales Tal zwischen den Felsen, welches mit üppigem Grün bewachsen war (auch Palmen) und sahen zudem einen See. Der Anblick war wirklich magisch. Man muss sich das wirklich mal vor Augen vorstellen: Man ist mitten im Outback, wandert durch einen Canyon und plötzlich mitten drin siehst du tropische Pflanzen und einen See, wie eine Oase in der Wüste. Es war ein bisschen surreal aber sehr passend für das abwechslungsreiche Australien.

 

Zuletzt verlief der Weg nur noch auf den oberen Gesteinplatten, als würde man die Dächer des Kings Canyon besteigen und wir waren froh und ziemlich erschöpft, als wir wieder am Van ankamen.

 

 

 

 

Nach dem Kings Canyon machten wir uns auf dem Weg Richtung Alice Springs und übernachteten noch eine Nacht auf einem Campingplatz, wo uns immer ein kleiner Dingo besucht hat. Die Kleine sah schon niedlich aus, aber anfassen wollte ich sie eigentlich nicht so gerne, wer weiß, von wo sie kommt und sich herum treibt...

Sonntag Morgen erreichten wir also Outbacks berühmteste Stadt 'Alice Springs' und hier hat uns schon fast der Schlag getroffen. Man sah wirklich aus allen Ecken Aborigines kommen. Man schaut nach links, da sitzen Aborigines rum, man schaut nach rechts und da sitzen wieder Aborigines rum und vegetieren den ganzen Tag vor sich hin und versuchen im Park verzweifelt ein paar ihrer Gemälder zu verkaufen. Man hat wirklich den Eindruck bekommen, dass die Aborigines, ein sehr ärmliches Volk, wirklich immer noch abgestoßen werden von der westlichen Kultur und dass sie in ihrem eigenen Land nicht willkommen sind. Die westliche Kultur und vor allem Australien profitieren von ihrer Kunst und verkaufen originale Aborigine Gemälder wirklich sehr teuer (alles was original ist, bekommt man nicht unter 100$ und die Preise reichen bis zu 3000$ für ein großes Bild) - da mag man gar nicht wissen, wie viel der Künstler wirklich bekommen hat, dennoch werden sie ausgegrenzt, isoliert und von allen Seiten angestarrt.

Wir verbrachten unsere letzte Nacht unserer Tour etwas nördlich von Alice Springs und schliefen direkt am Wendekreis "Tropical of Capricorn" am Highway.

Und der allerletzte Tag verlief leider gar nicht so toll. Es gab ewiges Drama, weil jeder was anderes wollte und Sarah und mein Wunsch einfach war, den Van zu putzen und wegzubringen, damit danach jeder das machen kann was man möchte - Pflichten haben eben Vorrang! Letztendlich verlief es so, dass Mine und Arzu aus dem Van ausstiegen sind mit ihrem Gepäck, mich wegen meiner Hörschädigung angreifen und beleidigen mussten und sich ohne zu Verabschieden und Entschuldigen dann getrennte Wege gegangen sind.
Schade, dass man nach einer Woche zusammen reisen so auseinander gehen musste, aber wer mich wegen meiner Hörschädigung nieder macht und angreifen muss, der hat bei mir verschissen - und dazu auch nicht mal eine Entschuldigung. Naja, untolerante und sture Menschen gibt es überall auf der Welt und letztendlich wurde mir klar, dass ich für den Rest meines Lebens immer wieder damit konfrontiert werde, dennoch war es wie ein Faustschlag mitten ins Gesicht, denn es passierte jahrelang nichts und ich habe das eigentlich schon abgeschrieben, dass es Menschen gibt, die dafür kein Verständnis haben.

Aber ich lasse mir nicht im geringsten meine Erinnerungen wegen den beiden kaputt machen und bin einfach nur glücklich und froh, dass ich den Roadtrip ins Outback zum Schluss gemacht habe, denn das war bis jetzt der Höhepunkt. Anbei auch Danke an Sarah für die viele Singstunden im Van und die kleine Sticheleien, wer denn nun Recht hat, was Kartenlesen betrifft und wo es nun lang geht und das Wach halten. Und auch Danke an Michie und Saiki (auch wenn ihr beide das wohl nie lesen könnt) - der letzte Tag war wirklich doof, aber ich hoffe, ihr konnte es verstehen und habt nichts in den falschen Hals oder gar anders übersetzt bekommen - ich hatte eine tolle Zeit mit euch und ich werde nie unsere Gespräche über unsere unterschiedliche Kulturen, Traditionen und Religion & Glaube vergessen. Es war schön mit euch 3 Mädels

... Zusammenfassend möchte ich sagen, dass ich im Outback die schönsten Eindrucke der Postkartenlandschaft bekommen habe. Ich genoß diese Momente mit jeder Minute, jeder Sekunde und jedem Schritt. Es war so friedlich, magisch und unbeschreiblich, gleichzeitig aber auch nachdenklich machend. Man sieht das weite Nichts und die endlos lange Buschlandschaft und es erscheint fast so zu sein, als ob dir gerade das "Nichts" eine Antwort auf den Sinn des Lebens geben würde.

Nun...Ich nähere mich dem Ende meines Blogeintrages und meiner Australienreise. Rückblickend war es wirklich eine unvergessliche Zeit, verbunden mit vielen Höhen und Tiefen und hat mich um sovieles stärker gemacht und meinen Horizont um vielfaches erweitert. Ich bin überglücklich, dass mir meine Familie und Freunde diese Reise ermöglicht haben und dass ich hier die ganzen Erfahrungen sammeln durfte - das Großstadtleben sowie das Leben eines Fruitpickers, eine andere Kultur, andere Sitten, wundertolle und so unterschiedlich zugleich Landschaft und Strände - und ich kann mit Stolz sagen, dass ich mich auf mein Zuhause freue, denn ich habe hier meine Chancen genutzt und bereue nichts und hatte das Abenteuer meines Lebens.

Aber erst mal steht noch Neuseeland an! Morgen (Donnerstag) geht der Flieger um 12 Uhr nach Auckland. Und ja, ihr musstet lange warten mit dem Eintrag, dafür wurde er umso länger als alle anderen bisher.
Nur noch wenige Wochen! Let it rock!

14.102 km bis nach Berlin - 14.874 km bis nach Rio de Janeiro; und ich bin mittendrin!

Eine Spinne, die sich im Van hinter'm Vorhang versteckt hat - und keiner hat eine Ahnung, wie lange die schon da drin war!

Wieder alles supersauber!

Unsere "geile Kiste"

Time to say good bye ... Abschiedsfoto!

 

Und hier seht ihr den Endkilometerstand - ja, wir sind ganze 4201km durch Australien gefahren und ich davon ganz alleine 3600km innerhalb von 14 Tagen gefahren! Ja, da darf ich ein wenig stolz auf mich sein

... das war einmal!

 

 

 

Photos

Kommentare

02:19 14.04.2011
ein tolles abenteuer, und supertolle fotos
diese erinnerungen reichen für ein ganzes leben - aber ich denke, du wirst noch viele weitere reisen machen
und der van sieht ja wirklich wie neu aus
und auch meinerseits ein verständnisloses kopfschütteln für mine und arzu
Good luck!
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2011-04-13 12:12