Willkommen auf Tagtt!
Tuesday, 30. April 2024
Alle » News, Bilder, Videos - Online
2008-01-20 21:16
In der Oper
Der Samstag Morgen begann wie (fast) jeder Samstag Morgen, nämlich viel zu früh.
Sabine hielt gleich in der ersten Stunde ihren französisch Vortrag und zwar wirklich gut. Ich freute mich für sie, da ja französisch nicht unbedingt ihre Stärke ist.
Später, nach der Mathestunde sprach mich mein Mathelehrer, bzw. Klassenlehrer noch darauf an, dass er mit mir betreffend meiner Noten noch das Gespräch suchen möchte. Ich war von dieser Idee nicht sonderlich begeistert, habe ich doch zumindest 1 1/2 Pluspunkte, was für meine Verhältnisse eigentlich ganz konfortabel ist. Zudem hätte ich noch mehr Pluspunkte, wenn der eben genannte Lehrer nicht so verflucht schwierige Prüfungen machen würde und vielleicht etwas mehr Lösungen zu seinen Aufgaben liefern würde.
Natürlich sagte ich ihm dies nicht, das Gespräch wird also stattfinden. Jedoch fand auch er, dass es schon schlechter aussah mit meinen Noten als jetzt, aber es geht halt langsam auf die Matur zu und da werden alle etwas nervös.
Die Mittagspause und die beiden englisch Stunden am Nachmittag verliefen ohne besondere Ereignisse, jedoch stieg meine Vorfreude auf den Abend.
Nach der Schule folgte ich Sabi nach Turgi, wo wir uns umzogen, ja sie zog sich sogar etliche male um und so gegen halb fünf waren wir perfekt angezogen für die Oper. Sie im Kleid und ich im Anzug. Zuerst wollten wir aber noch Marc und seine Freundin treffen in Zürich und anschliessend gemeinsam Essen gehen. Sabi war die ganze Zeit besorgt, die Zeit reiche nicht, da die Oper um 19.30 begann und wir um 17.30 in Zürich ankamen. Es stellte sich heraus, sie hatte sich um eine Stunde verrechnet . Sabi und ich besorgten zuerst die Tickets und ich sah das erste Mal auf das imposante Opernhaus.
Wir liefen von dort wieder ein Stück Richtung Hauptbahnhof und trafen im Niederdörfli Marc und seine Freundin. Dort gingen wir auch gleich Nachtessen. Es schmeckte ausgzeichnet im "Santa Lucia" nur günstig wars nicht gerade - aber an solchen Abenden ist mir das ziemlich egal. Gegen sieben verliessen wir das Lokal und waren bald zurück bei der Oper. Wir liefen etliche Treppen, bis wir zuoberst unsere Plätze einnahmen. Die Sicht auf die Bühne war leider nicht so gut, aber bei 35 Franken darf man auch nicht allzuviel erwarten. Mir wurde anfangs schwindlig, ein Blick nach unten und ich musste feststellen: Die hatten aber hoch gebaut!
Wie die Anderen auch, war ich neugierig, da es meine erste Oper war. Das schlichte Bühnenbild gefiel mir nicht so besonders, die Kostüme fand ich interessant, wenn auch historisch nicht korrekt, aber die Sängerinnen und Sänger konnten mich wirklich überzeugen. Ein wunderbarer Chor sorgte immer wieder für Gänsehautstimmung und "Der Cid", obwohl er stumm war (der "echte" Hauptdarsteller konnte wegen eines Todesfalls innherhalb der Famile nicht auftreten und ein anderer Sänger vertrat ihn, der aber nicht auf der Bühne stand) konnte zumindendest als Schauspieler glänzen.
Viel trug auch die Athmosphäre des grossen Saales dazu bei, dass diese erste Opernerfahrung ein für uns alle unvergessliches Erlebnis wurde.
Sabi war emotional sogar so berührt worden, dass ihr zwei, drei Tränchen über die Wangen liefen
Die Protagonisten wurden mit überschwänglichem Applaus verabschiedet und wir verabschiedeten uns ebenfalls von der Oper, stimmten aber zu, bald wieder einmal eine Vorstellung schauen zu gehen.
Anschliessend wollten wir noch etwas trinken gehen, was am Samstag Abend in Zürich ein echtes Problem ist, da einfach alles überfüllt war. Wir irrten durch die halbe Stadt, bis wir in Bahnhofnähe eine Bar fanden, die ganz schön eingerichtet war und fast keine Leute drin hatten. Die Bedienung war sehr freundlich. Irgendwie hatte ich aber das Gefühl an diesem Laden stimmt was nicht ganz, denn an den Nachbartischen sassen vereinzelt Herren, die öfters von ziemlich hübschen, scharzen Mädchen begleitet wurden.
Wir würden doch nicht? Oder doch? Angeschrieben war ja nichts?
Die Rechnung kam und nun wurde alles klar, ja die Preise waren gesalzen hoch und beim hinauslaufen fielen auch die zumindest in einem Schaufenster sichtbaren, roten Lämpchen auf. Bingo, wir waren in einem Etablissement (Puff) gelandet, oder zumindest so ähnlich.
Natürlich mussten wir darüber lachen, waren aber auch etwas erstaunt, dass nicht direkt etwas angeschrieben war. Naja, egal, wir nahmen dann den letzten Zug nach Hause und ich fuhr Marc und seine Freundin noch nach Teufenthal (ein Kaff neben dem wo ich herkomme).

Und hier noch mein original Opernticket:

Tags

Kommentare

Noch keine Kommentare!
Kommentieren


Nur für registrierte User.

2008-01-20 21:16