...wir zieh'n, fallera. Ich bin in der Früh auch gezogen und zwar zum Bus. Den Tau habe ich allerdings nicht gesehen. Was um 4.40 Uhr auch etwas schwierig war, denn es war noch dunkel. Etwas anderes habe ich an der Stelle nicht erwartet, aber nun gut. Warum tut man sich so was freiwillig an? Ganz einfach: weil ich gestern so auf die Nase gefallen bin, habe ich mich dazu entschlossen, einen anderen Bus zu nehmen. Die Busse fahren ja neuerdings nach Samstagsfahrplan. So weit, so gut. Wenn der Bus dann nicht kommt und es für alles andere viel zu spät gewesen wäre, habe ich mir ein Taxi gerufen und habe mich zum Bahnhof bringen lassen. Billig war es nicht, aber was hätte ich machen sollen? Das Geld bekomme ich zurück erstattet, den entsprechenden Antrag fülle ich dann morgen im Büro. Den Antrag werde ich am Samstag weg bringen, wenn ich meinen Vater abhole. Das haben wir Anfang der Woche so vereinbart. Ich war so sauer, daß ich meinem Ärger Luft gemacht und mich beschwert habe. Ich weiß schon gar nicht mehr, wie oft ich mich beschwert habe, aber nun gut. Was sein muß, muß sein. Warum der Bus nicht kam, konnte mir die Dame auch nicht sagen. Ihre Logik: vielleicht kam der Bus ja fünf Minuten früher. Und für was gibt es dann Fahrpläne, wenn man sich nicht daran hält? Man weiß es nicht.

Ansonsten ist alles gut. Was man so als gut bezeichnen kann, wenn man das Gefühl hat, daß sich mit dem Virus nichts bessert. Ich kann mich an der Stelle auch täuschen, aber ich finde, es wird immer schlimmer. Mich würde es nicht wundern, wenn man bald gar nicht mehr in die Geschäfte kommt. Was soll man auch noch einkaufen? Die Leute haben genug Klopapier, Nudeln und Mehl. Das reicht doch vollkommen, wie ich finde. In der Drogerie am Bahnhof dürfen nur 34 Leute gleichzeitig sein. Und woher weiß man, wie viele Leute in der Drogerie sind, wenn man vor der Tür steht? Ich habe keine Ahnung. Bei Aldi kommt man nur noch rein, wenn man um so ein Absperrgitter läuft. Ich bin gespannt, was man sich da noch einfallen läßt. Irgendwie ist das alles nicht mehr wahr. Wenn ich ehrlich bin, möchte ich am liebsten auf eine einsame Insel flüchten. Aber das mit dem Reisen ist ja erst mal nicht drin. Mein Vater hat übrigens alles gut überstanden. Gott sei Dank. Wenigstens ein kleiner Lichtblick. Und vor allem hat man jetzt eine Sorge weniger. Er liegt momentan auf der Intensivstation, wird morgen aber wieder auf die Normalstation verlegt. Am Samstag darf er dann nach Hause. Da bin ich aber auch echt froh.