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Thursday, 28. March 2024
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 1914-08-01 hh:mm
Im August 1919 wars als Papa u...
Im August 1919 wars als Papa und ich nach Linz fuhren. Ich hatte die Matura glücklich hinter mir und nun war die Frage an der Tagesordnung ob gleich weiter studieren oder zu erst das Einjährigen Jahr [gestr. be] zu machen besser wäre. Die Meinungen waren sehr verschieden. Zum Schluß aber blieb es doch dabei gleich zum Militär zu gehen. – Wohin? Infanterie oder Artillerie? Papa, das weiß ich, hätte es nicht ungern gesehen wenn ich im selben Regiment wie er (Inf[anterie] Reg[imen]t N[umer]o 14) gedient hätte. Ich war aber damals noch recht schwach so, daß man nicht daran glauben konnte daß ich die Strapazen die der Infanterist zu überwinden und durchzu machen hat, ertragen könnte und reichte daher mein Gesuch beim damaligen F.[eld] H.[aubitzen] R.[egiment] N[umer]o 42 das in Steyr stationiert war und F[eld]. H[aubitzen]. D[ivision]. 1/14 die in Innsbruck war ein. Nun kam die Assentierung. Ich wurde vorher schon von mehreren Ärzten untersucht und jeder versicherte, daß ich eines Herzfehlers wegen bestimmt nicht behalten werde.

Ohne viel Untersuchung wurde ich für „tauglich ohne Gebrechen“ erklärt! Als ich den Arzt auf meinen Herzfehler aufmerksam machen wollte erklärte er mir: „das wird beim Militär schon gut werden!“. Ich wurde nun am 1 Oktober zur FeldHaubitzDivision 1/14 einberufen und von dort aus in die Einjährig freiwilligen Schule der k u. k 14 Feldart[illerie]Brig[ade] nach Steyr geschickt. – Das war der Anfang meiner militär dienstzeit. Von der division waren wir im ganzen 8 freiwillige und es ist daher klar daß wir uns am meisten befreundeten. Backman Valentin D[okto]r juris.

v.[on] Kramer Otto, Wilhelm Köhler, Alexander Fantel, Sigmund Falgutes, Eckehard Winkler, Paul Böhm.

Die Schule hatte 59 Frequentanten zu Beginn. Durch Krankheit gingen aber schon während der Ausbildungszeit ungefähr 10 zurück. Das Zusammenleben in der Schule selbst war nicht das beste. Die Kommandanten wechselten. H[au]pt[mann] Dibalu, O[ber]l[eutnan]t Kuh, unter dessen Kommando litten wir am meisten. Er war [gestrichen: klo] komplett verrückt verlangte dinge die nie ausgeführt werden konnten dem Einj.[ährigen] Maier der F.K.R. 41 war es zu verdanken, dass Kuh die Schule übergeben musste („Einj.[jährig] fr.[willige] es gibt für die feld... überhaupt keinen anderen Schuh als den Lackschuh“ und solche Aussprüche mehr) dann kam [verschrieben: kann] H[au]pt.[mann] Kauch und nach diesem Ob[er]l[eutnan]t Schniol des F.K.R. 41. Großer Freund des Alkohols sagt wohl alles. Das hinderte ihn aber nicht daß er mich bei der Off[iziers]Prüfung rasseln ließ. Als Ko[r]p[orä]le kamen die Einj.[ährigen] dann zu ihren Regimentern. Der Empfang den wir dort hatten war nicht gerade glänzend den gleich bei der Vorstellung beim Div.[isions] Kom[mandan]dt. bekamen wir eine „Nase“ weil unsere Stiefel nicht anständig geputzt waren.

Die Zeit verging schnell. Das ewige Einerlei mit Ausnahme von einigen Nachtübungen wo einmal Ob[er]l[eutnan]t. Okolicani die Fenster einer Villa in [Ortsname unleserlich] vernichtet hat weil er mit der Bat[terie] knapp hinter dem Haus aufgefahren ist.

Die erste kriegsmäßige Übung war dann vom Mateni aus verbunden mit Scharfschießen. So kam der Monat August und die Quartiermacher fuhren ab nach Schranz die erste Station vom Marsch zu den Manövern nach Hochfühen. Zu dieser Zeit aber brodelte es schon stark das VIII, II und I u[nd] XV. Korps war bereits mobilisiert und mit Ungeduld wartete man

auf den Augenblick wo die allgemeine Mobilisierung anbefohlen wird. Olga lag mit Lungenentzündung im Bett.

Allgemeine Mobilisierung. [doppelt unterstrichen]

Bin der Pferde Assentierungskommission zugeteilt M[a]j.[or] v.[on] Eichelberg. Pferde wurden verhältnismäßig gut verkauft. Eine Frau die ihr Pferd brachte und furchtbar weinte erkundigte sich bei mir ob sie nach dem Krieg doch bestimmt ihr Pferd wieder zurückbekommt. Hetmann mein Reitpferd wurde mir weggenommen und ich bekam ein Trabrennpferd eines .... Händlers. Hilda. Fuchs.

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