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2008-02-23 23:39
illusion
ich hab meine cajon heute fertig gebaut.... was heißt ich? den großteil hat doch mein paps gemacht, dem ich dafür auch unendlich dankbar bin, aber es man hat doch nen anderen bezug dazu, als wenn man so n teil bloß gekauft hat. dann ist es direkt was "eigenes"... viel schöner, auch wenn's vielleicht für andere beschissener aussieht als gekauft. meine ist jetzt die schönste cajon, die ich mir denken könnte, mag scheiße klingen oder noch beschissener aussehen, sie ist toll

ja, wieder mal einen schritt weiter auf dem weg zu meinem traum, meiner ideellen vorstellung davon, irgendwann nur noch musik machen zu müssen und damit über die runden zu kommen. nicht reich zu werden, nur so viel, dass es eben reicht... um zu essen, zu trinken, für ne anständige bleibe und um ab und zu n neues instrument zu kaufen^^
diesem traum rücke ich in letzter zeit immer ein bisschen näher... fortschritte am schlagzeug, die mich wirklich riesig freuen, eine art komischer formation, die sich momentan als ne "band" ausgibt, die jedoch noch nicht wirklich anstalten macht das ganze ernst genug zu nehmen. ich will hoffen, dass sich das bald ändert... ich will endlich meine band haben. soll man mir vorwerfen, dass ich ein träumer bin oder nicht realistisch denke, ein kindskopf, was auch immer ... ich will meine kleine heile welt behalten, in der die chance besteht, dass meine kleine band erfolg hat... dass wir touren, spaß und erfolg haben... hat jeder so eine illusion vom "perfekten leben"? das, was er machen würde, wenn er wirklich machen könnte, was er wollte? was man wählen würde, wenn man nicht seinen "lieblingsberuf" wählen würde, der eigentlich nur die lästige, jedoch unter allen immer noch angenehmste pflicht ist...
ich schreibe gerne und spiele gern schlagzeug... beides vermutlich nur durchschnittlich bis mäßig und akzeptabel... ich wage zu bezweifeln, dass ich mit schreiben geld verdienen könnte (in letzter zeit mache ich mir immer mehr gedanken darüber, was sein wird, wenn das studium vorbei ist, gerade weil es auf den bachelor zugeht und eigentlich keiner so recht weiß, ob er in den master kommt oder nicht, weil keiner die richtlinien kennt, nicht mal die, die dafür zuständig wären)... zum einen ist es einer der am schlechtesten bezahlten jobs, den es vermutlich gibt und zum anderen würde es wohl eine ewigkeit dauern, bis ich das gefunden habe, was ich wirklich schreiben will und bis ich dann damit auch noch geld verdient habe, ist noch mal eine ewigkeit rum und ich lieg in der kiste... schlagzeugspielen... wie gesagt, momentan mittelmäßig... steigend, aber mittelmäßig... soll sich ja bald ändern. aber werden wir wirklich bekannt? wage ich auch zu bezweifeln... womit soll ich also geld verdienen? in diesem beschissenen staat, der selbst professoren kellnern lässt... nein, hier will ich nicht alt werden und hier will ich kein geld verdienen, nicht in die kasse eines korrupten sogenannten "sozialstaates" einzahlen, so hab ich mir mein leben nicht vorgestellt. mein studium als sprungbrett nutzen und weg von hier. irgendwohin... einfach weg... viele sprachen beherrsche ich nicht, also hab ich keine große auswahl... englisch, meine paar fetzen italienisch und gälisch, da hört's auch schon auf... das beschränkt mich wohl auf englischsprachige länder, befürchte ich.... aber was mach ich da? schreibe ich? übersetze ich? wenn ja, was? und für wen? wird mein job etwas mit musik zu tun haben? ich hab jeden tag angst, eine falsche wahl zu treffen, schon bei der wahl des faches, in dem ich meine bachelorarbeit schreiben will... bestimmt das, wo ich später arbeiten werde? werde ich später überhaupt arbeiten? oder ende ich als langhaariger penner mit dreitagebart ein paar hundert meter von der uni, eine djembe oder zwei bongos auf dem schoß mit nem pappschild daneben auf dem steht "trotz studium will mich keiner. bitte um ihre hilfe!"...
was wird aus meinem leben? ich bin kein typ, der eine feste ausbildung geplant hat und weiß, dass er später dies oder jenes wird, wie die meisten meiner bekannten... "ich studier maschinenbau, ich werd ingenieur"... toll, das ist so nichtssagend, wie es nur sein könnte. "ich studier germanistik und werd bachelor, domass!"... ich hab ja absichtlich diese art der ausbildung gewählt, eben weil sie mir vieles offen lässt (jedenfalls hab ich das gedacht), allerdings bekomm ich immer mehr das gefühl, dass sich da ein großes tor, hinter dem alle möglichkeiten und jobs dieser welt liegen, immer weiter schließt, und dass es zu ist, wenn ich mit dem studium fertig bin und dann einer das pappschild unten drunter durchschiebt, damit ich betteln gehen kann.
ständig hört man sowohl von arbeitslosen leuten, die an unseren fakultäten studiert oder sogar promoviert haben, aber auch von solchen, die in völlig unerwarteten berufsfeldern jobs gefunden haben. dann heißt's immer "machen sie praktika, um sich frühzeitig vorzubereiten".... ja, toll.... mach ich jetzt.... ein einziges. vorbereiten wird mich das wahrscheinlich auf den umgang mit ner kaffeemaschine und ner tastatur... fertig... und dann? bin ich dann ein besserer mensch, der eines berufs würdig ist? oder muss ich erst noch 2 jahre umsonst arbeiten, damit ich als 400-euro-kraft in frage komme?
mir stinkt dieser staat, ich will hier weg.
vor einem jahr hieß es "wir können das haus nicht verkaufen, oma hat hier immer noch ein wohnrecht und wir müssen die theoretische möglichkeit offenhalten, dass sie hier wohnen könnte, auch wenn sie im altenheim ist"... tja, nu is oma tot und was is? hier wird geplant, ob man nicht noch n neues bad bauen sollte? wieso? ich will hier weg! raus aus der bude! irgendwohin! nach köln, berlin, amsterdam, new york, seattle, scheißegal! raus aus diesem kuhdorf voller primaten, die autos 2 minuten lang hinterherstarren, wenn sie nicht das örtliche kennzeichen tragen oder zu blöd sind, um fremde zu grüßen. mich erinnert dieser ort hauptsächlich an hexenverbrennungen und sämtliche weiteren ausdrücke von ignoranz... gut, in der stadt ist nicht zwingend jeder tolerant, aber andererseits muss man auch nicht jeden kennenlernen.... außerdem, egal wie sehr ich es auch genieße, deutsche dialekte zu sprechen, ich genieße es auch, englisch zu sprechen.... also, warum hock ich hier? und was muss ich tun, um wo anders hinzukommen? und was mach ich dann da?
ich hab allgemein das gefühl, dass ich zu jeder möglichen art der randgruppen gehöre.... in der uni gehör ich zum mob der geisteswissenschaftler.... von jedem verachtet, weil sie ja "nix tun" und "bloß lesen" und "sich die eier schaukeln"... in der band oder sonst irgendwo, wo musiziert wird, bin ich der drummer, der dumme holzkopf, der immer nur "bumm-bumm" macht, keine noten kennt und sowieso ja auch im allgemeinen der letzte schlägertyp is... denn wer auf felle schlägt, schlägt ja auch sonst immer zu... dumm, primitiv, gewalttätig und groß... ach ja, groß isser ja auch noch. große menschen haben ja ganz allgemein kein hirn. wir sind ja gehirnamputiert, das hirn stirbt irgendwann ab, weil wir den ganzen sauerstoff für unsere überdimensionalen organe und unsere langen gliedmaßen brauchen. da bleibt natürlich nicht mehr viel übrig für die grauen zellen, ist klar... also verdummen wir. da können wr ja auch nix für... so ist eben der lauf der dinge. dafür kommen wir ja im supermarkt an die oberen regale, ist ja auch ganz schön. wenn du der oma dann allerdings die packung corega-tabs aus dem obersten regal herunterholst, kannst du allerdings auch nicht mehr als dumm grinsen, denn zur kommunikation reicht der sauerstoff nicht mehr, den braucht dein arm ja grade, logisch... warum soll die welt so stereotyp sein? alle tragen klamotten von c&a oder h&m, stinken nach moschus und waschen sich die haare mit head&shoulders.... natürlich! warum sollte man auch was anderes nehmen als alle anderen, es hat sich ja bewährt... warum kann ich nicht ich sein und ohne all den äußerlichen mist akzeptiert werden? lange haare, größe, augenfarbe, nasenlänge, sternzeichen, religionsangehörigkeit und dna-entschlüsselung... warum bin ich nicht erst mal ich, bevor ich das gegenüber mit informationen fütter? das ich kann von mir aus ja auch erst mal n arschloch sein, das wär ja ok, aber warum muss erst kommen "ah, er hat grüne augen. männer mit grünen augen sind sympathisch" oder "große männer sind mir unheimlich" oder "nee, mit dem sternzeichen hab ich schlechte erfahrungen gemacht".... warum?! es kotzt mich an! gut, ich treib das ganze was auf die spitze, natürlich muss man n paar sachen wissen, aber.... warum wird's dann so stereotyp gesehen? scheißdrecks psychologisches gebrabbel... "ich kenn das, ich hab das auch schon durchgemacht"... "genau das hat mein freund damals auch gesagt, als er..." ... ICH HASSE ES! in dem moment möchte ich explodieren und die ganze welt mit mir in ein tiefes schwarzes loch reißen, in dem keiner den anderen erkennt und sich alles erfragen muss, weil er nix sieht... keine blauen augen, keine braunen haare, an denen man sich orientieren kann.... man könnte sagen, man sei widder, oder steinbock, spielt doch keine rolle, es kann ja nicht die noch blödere antwort kommen "echt, du siehst eigentlich aus wie n wassermann"...
ich versuche tagtäglich, leute kennenzulernen, die anders denken, jedoch beweisen mir immer wieder nahezu alle - außerhalb des festen kreises der leute, denen ich es hoch anrechne, dass sie eben nicht so denken - dass es wohl kaum noch menschen gibt, die nicht so denken... die erde ist ne scheibe, der strom ist gelb, wie es so schön hieß...
morgen geh ich zur erholung arbeiten (sehr paradox, ich weiß, aber es ist wirklich so).... dort treffe ich einige der wenigen menschen, die einen unbekannten erst mal vorurteilsfrei angehen... ich mag die fabrik... um ehrlich zu sein, ist mir auch schon der gedanke gekommen, ob ich nicht das studium schmeißen und dort arbeiten soll, als festangestellter... kollidierte allerdings mit meinem wunsch, nicht in diesem staat den löffel abzugeben.
was mein neuliches verknalltsein angeht (fällt mir grade ein, weil es indirekt mit einem der letzten sätze zu tun hat)... hat sich wohl erledigt... es passt einfach nicht, das wurde leider immer und immer mehr klar.... so sehr ich mir auch meine türkis-glitzernde welt mit funkelnden steinchen aufgebaut hatte und egal, wieviel mühe ich in all die gedanken investiert hatte, keine viertelstunde später war es im grunde alles schon zerschmettert, samt glitter... frauen haben eine so offene indirekte art, dass es direkt widerlich sein kann.... im grunde kam gar nix rüber, aber es wurde alles gesagt... und wenn man dann die nächste gute freundin um rat fragt, hat die natürlich keine zeit oder plötzlich ist der router kaputt, die schwester auf der anderen leitung, whatever.... es kotzt mich an... manchmal tut's mir direkt leid, dass ich nich schwul bin, das stell ich mir einfacher vor, mit männern kann man ja leichter umgehen... denke ich..... ich hab keine ahnung... is auch wieder schwachsinn... vielleicht ergibt sich was auf meinem "geburtstags-konzert"^^ wer weiß?....
mir fällt grade auf, dass ich noch satte 4 tage hab, um meine zweite und vorerst letzte hausarbeit zu schreiben... sollen zwar nur 10-12 seiten sein, aber immerhin... und ich hab noch nix getan... morgen läuft natürlich nix, weil ich arbeiten muss... jetzt geht mir grad schon n bisschen die düse... andererseits, wenn ich bedenke, wie schnell die andere geschrieben war.... allerdings hab ich die ja auch in meiner muttersprache geschrieben. naja, man wird sehen. wenn ich's nicht schaffe, hab ich eben pech gehabt.wär zwar scheiße, aber machste nix. so, nu geh ich schlafen, nachdem ich mich hier vollkommen ausgekotzt hab. werd auch langsam müde...

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2008-02-23 23:39