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2015-10-17 19:00
Ich zähle täglich meine Sorgen

Wenn meine Mutter das hört, darf ich mich wieder fragen lassen, was ich denn für Sorgen habe. Eigentlich hat sie ja auch recht, aber wenn sie sich um ihren Job Gedanken machen müßte, dann würde sie diese Frage gar nicht erst stellen. Im Moment ist es in der Firma relativ ruhig, aber man kann nie wissen, was uns bis zum Jahresende erwartet. Ich habe gestern einer Kollegin eine Mail geschrieben in der Hoffnung, daß es Neuigkeiten gibt, aber bis jetzt hat sie nicht geantwortet. Was jetzt an der Stelle auch egal ist, denn am Montag bin ich ja wieder im Büro. Doch ob ich dann ein paar Infos kriege, ist die zweite Frage. Ich bin mir nämlich nicht sicher, wie meine Kollegin auf mich zu sprechen ist. Doch auf der anderen Seite scheint wieder alles gut zu sein, denn sonst hätte sie mir keine SMS geschrieben, als ich im Urlaub war. Sie hätte mir nicht gesagt, daß sie sauer auf mich war. Doch das ist vergessen. Ich habe mich bei ihr entschuldigt und somit ist der Fisch gegessen. Wenn ich mir das so richtig überlege, hätte ich mich gar nicht entschuldigen müssen, denn in dem Fall war ich mir keiner Schuld bewußt. Ich mache mir keine Gedanken mehr darüber, sonst hängt mir dieser Gedanke wieder eine halbe Ewigkeit in den Knochen. Irgendwann muß ja auch mal gut sein.

Auch wenn es in den letzten Tagen nicht danach aussah, freue ich mich auf den Job. Es geschehen noch Zeichen und Wunder. Dafür muß ich nicht erwähnen, daß es mir jetzt schon schlecht wird, mein warmes Bett zu verlassen. Es gibt Dinge, die sich nicht ändern lassen und das frühe Aufstehen gehört nun mal dazu. Die letzten 45 Arbeitstage schaffe ich auch noch irgendwie. Es ist schon verrückt: noch 45 Tage arbeiten, dann habe ich es für dieses Jahr geschafft. Ich kann mir das manchmal gar nicht vorstellen: da stöhnt man am Jahresanfang, daß man wieder ein langes Jahr vor sich hat und wundert sich am Ende, wie schnell das Jahr doch vergangen ist. Mit meinem Sommerurlaub ist es nicht anders. Am 01.01. zähle ich die Tage, die ich bis zum Urlaub noch arbeiten muß. Es ist völlig normal, daß ich regelmäßig ins Essen breche, wenn ich die Zahl errechnet habe. Was kommt am Ende bei raus? Der Urlaub ist irgendwann da, man packt die Koffer und fährt los, die drei Wochen vergehen wie im Flug und ich sitze schneller im Büro, als mir eigentlich lieb ist. Im nächsten Jahr ist das nicht anders. In zwei Jahren übrigens auch nicht und selbst in fünf Jahren ist das noch so. Wenn ich in fünf Jahren überhaupt noch den Job habe. Da wäre ich dann wieder bei meinen Sorgen.

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2015-10-17 19:00