Ich will dich nicht gehen lassen
Naja, Ferien. Endlich eine wohlverdiente Woche.
Habe heute wieder ein Gespräch mit Michael führen müssen – wie es weitergehen soll … Er war nicht sonderlich erfreut darüber, aber ich wäre daran kaputt gegangen, hätte ich nicht wieder einmal angefangen. Fast hätte ich Schluss gemacht, aber nur fast.
Ich bin so unendlich hin- und hergerissen, etwas Schlimmeres kann es nicht geben! Ich sagte ihm das auch, dass ich nicht weiß, was ich will und total unsicher bin und er meinte, ich solle es mir überlegen. „Ich will dich nicht gehen lassen“ sagte er.
Vorhin ging ich mit ihm spazieren, weil ich einfach raus wollte. Wir unterhielten uns auf Englisch und er fragte: „Are you mine?“ und ich antwortete „Yes, I am yours.“
Danach war er wieder glücklich. Er liebt mich so sehr und das macht mich unheimlich traurig. Ich fühle mich, als könnte ich die Liebe nur zu einem Bruchteil zurückgeben, als wäre ich ungerecht. Ich habe ihn doch so gern, aber andererseits will ich irgendwie alleine sein, will die Freiheit genießen.
Und in genau diesem Moment komme ich mir wahnsinnig alleingelassen vor.
Einsam.
Verlassen.
Als ob alle weggerannt wären und mich hier liegen gelassen hätten.
Und es stimmt – denn nur ich kann entscheiden, was ich tun soll und nur ich muss mir endlich mal klar werden, was ich will – wenn ich mit der Beziehung nicht wirklich glücklich bin, warum traue ich mich dann nicht einfach mal, es zu beenden?
Die ANGST, die Angst, nie wieder jemanden zu finden, der mich so liebt. Die Angst, dass Michael der Einzige war, der mich jemals so geliebt hat.
Das ist die einzige Angst. Nur das.
Und das Gefühl, nichts tun zu können, wenn er mich anguckt. Das muss ein Zeichen der Liebe sein, aber warum will ich ihn dann loswerden?
Ach, ich bin so unsagbar verwirrt – ich verstehe gar nichts mehr …