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2007-04-01 23:59
I am a slave
The body is a slave to it´s impulses. But the thing that makes us human is what we can control. After the storm, after the rush, after the heat of the moment has passed, we can cool off and clean up the messes we made. We can try to let go what was. Then again...

Ja "then again", ohne Frage das Motto meines heutigen Eintrages. Er meldet sich Samstag in der Früh und mit Früh meine ich sehr früh. Es ist vier Uhr morgens und ich habe gerade mal wirklich schön geschlafen. Aber ganz egal, ich wache bei dem ersten Handyklingeln auf und seien wir ehrlich, ich hatte auch fest mit seinem Anruf gerechnet. Das zwischen uns geht jetzt schon ein Viertel Jahr, irgendwann bekommt man ein Gespür für das Timing des anderen. Er entschuldigt sich, meint, dass er einfach keine Zeit hatte. Keine Zeit für ein Treffen oder keine Zeit für die SMS? Keine Zeit für ein Treffen und dann hat er einfach nicht die richtigen Worte gefunden. Bla bla, ich war eigentlich nicht der Ansicht, dass er auf den Kopf gefallen ist. Wir telefonieren eine Stunde lang, ein langes Telefonat, vor allem für unsere Verhältnisse. Und ich finde endlich Mut, ich sage ihm all das, was mir schon so lange auf dem Herzen liegt, der Seele brennt.
"Tut mir Leid, ich hab mich wie ein Arschloch benommen!"
"Stimmt!" Stille am anderen Ende der Leitung, durchschaubar, aber hat er wirklich geglaubt, dass ich ihm widerspreche?
"Da sagst jetzt nichts mehr dazu gell?"
"Nein, ich denk nur grad über das nach was du gesagt hast!" Arschloch?
"Zerbrich dir nicht den Kopf. Weißt du, im Rahmen einer belanglosen Affäre benimmst du dich nämlich genau richtig!" Stille.
Ich sage ihm, dass ich keine Lust mehr auf die Betthäschen-Nummer habe und alles was er dazu zu sagen hat ist, komm vorbei, einfach zum kuscheln und reden. Ja, das kann er gut, einem den Wind aus den Segeln nehmen, alles entschärfen. Ich meine, dass ich gerne mal zusammen ins Kino gehen würde und er läd mich für Montag zum Snowboarden ein. Montag hab ich keine Zeit, "that´s life". Und obwohl es mittlerweile fünf Uhr früh ist und die Sonne schon in den Startlöchern steht, fahre ich natürlich nicht mehr zu ihm. Erstens, weil ich gar nicht einsehe warum ICH den fahren soll und nicht er. Zweitens, weil ich mir auch noch nicht sicher bin, ob ich ihm verzeihen möchte, werde. Und drittens, weil um halb sieben mein Wecker klingelt und ich dann nicht einmal die Zeit haben werde ihn fünf Minuten nachzustellen.
Tv-Auftritt, Außendreh. Eine Woche voller schöner Tage, aber am Samstag muss das Wetter natürlich super schlecht sein. That´s life. Ich trage einen Rock und ein kurzes Oberteil. Nicht weil ich sadistisch veranlagt bin, sondern einfach weil ich muss. Nach einer Stunde zittere ich unkontrolliert und nach sechs Stunden habe ich das Gefühl gleich zusammen zu brechen. Glücklicherweise wird der Dreh just in diesem Moment beendet und ich komme mit mörderischen Halsschmerzen und blaugefrorenen Beinen davon. Ich habe zwei Stunden zu Hause Zeit um wieder Aufzutauen und mir ein Abendoutfit überzustreifen. Samstag Abend steht eine Party auf dem Plan, eine laute, verrückte, aber geile Party. Ich bin todmüde, fühle mich fiebrig, aber was solls? Ich war schon lange nicht mehr feiern und mei manchmal muss es eben einfach sein! Ohne Rücksicht auf Verluste!
Ich trinke Sekt, tanze. Das erste Fazit des Abends ist, dass es doch eigentlich wirklich genügend gut aussehende, nette und interessierte Männer gibt, die über keinerlei Bindungsängste verfügen. Ein Kumpel von mir, dem ich eigentlich niemals allzu viel Beachtung geschenkt habe meint, dass ich für ihn eine Frau bin, die er sofort heiraten würde. Na, mir würden schon ein paar einfach Zugeständnisse genügen und er würde mich gleich heiraten.. Und mit nach Hause nehmen würde er mich auch, ganz öffentlich, versteht sich, ohne Geheimniskrämerei.
Meine erste Frage des Abends ist, warum ich mich mit einem Kerl wie Michi abgebe, immer wieder abgebe, wo es doch so viele andere interessierte Männer gibt, die offensichtlich nicht unter Bindungsängsten leiden?
Später habe ich eine Begegnung der anderen Art mit einem meiner Ex-Freunde und zwar mit gerade jenem Ex-Freund, den ich von all meinen Verflossenen am aller, allerliebsten von der Liste streichen würde. Sein Arm legt sich vertraulich um meine Taille und ich bekomme Küsschen auf die Stirn, die Wangen, den Hals. Ich denke mir nur "Alkohol" und "Hallo, was ist denn los?". Freunschaftliche Küsschen, ganz klar, ohne Zweifel. Aber ich wusste nicht, dass ich mit diesem Kerl seit neuestem wieder einen freundschaftlichen Umgang pflege, dass wir uns wieder auf einer solchen Ebene bewegen. Besagter Ex-Freund ist nämlich "moi malad Manuel" und somit sozusagen mein Bilderbuch-Dreckskerl.
Ich tanze, trinke, flirte, wechsle des öfteren Mal den Männerkreis und ergreife auch ein paar Mal die Flucht. Um vier Uhr früh stehe ich an eine Säule gelehnt da und beschließe der Nacht bald ein Ende zu bereiten. Ich erfinde Ausreden warum ich nicht mit dem Typen, der mich heiraten will nach Hause fahren kann. Michi, der mich die Party über zwar nicht ignoriert, mir aber auch nicht sonderlich viel Aufmerksamkeit geschenkt hat, kommt zu mir. "Wir beide gehen jetzt dann bald heim oder?"
Ja! Ja! Ja! Was soll ich sagen? Ich steh nun mal auf Machos und ich steh nun mal auch irgendwie auf ihn. Trotz der Tatsache, dass er ein Dreckskerl ist oder vielleicht gerade weil er ein Dreckskerl ist? Eine Frage, die ich definitiv nicht weiter ergründen möchte!
Wir fahren zu ihm und eine berauschende, geile, verrückte und abgedrehte Party nimmt somit ihr Ende. Bei ihm genehmigen wir uns erst einmal einen kleinen Vier-Uhr-Morgens Snack und haben danach Sex. Ich weiß, dass habe ich in diesem Tagebuch bestimmt schon öfter gesagt, aber diese "Begegnung" übertrifft alles. Couch, Tisch, Stuhl, im Stehen, Bett. Vollkommene Erschöpfung, restlose Befriedigung, Knochenlosigkeit, gefolgt von erholsamen, energiespenden Schlaf, der eine weitere morgendliche Runde ermöglicht. Kuscheln, Gespräche, ein Frühstück und dann die vertraute schweigsame Heimfaht mit der vertrauten Verabschiedung: "Wir hören uns!"
Ja, wir hören uns in einer Woche, wenn du von deinem Trip nach London zurück bist, auf welchen du mich nicht mitnehmen wolltest. Dein fünf Tage Trip, den du lieber alleine antrittst, als mit einem Mädchen, dass seine Tagesplanung ganz unabhängig gestalten würde. Ja, wir hören uns!

After the storm, the rush, the heat of the moment has passed, we cool off and clean up the mess we made, but the damage is done. We are slaves to our impulses and so all we can do is trying to let go of what was. Damage control. But life is messy isn´t it?

Dennoch, ich frage mich wann es genug sein wird? Wann die Sache mit Michi ein endgültiges Ende findet? Wann ich bereit bin einen Schlussstrich zu ziehen und endlich meinen Worten getreu handle, zu meiner Einstellung stehe? Ich frage mich, wann dieser Zeitpunkt kommen wird und ich frage mich, wie dieser Wendepunkt aussehen wird? Ja, ich frage mich, was passieren muss, damit das Ende wirklich ein Ende ist!

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leben 

Kommentare

03:19 02.04.2007
du bist nur so lange sklavin, wie du es selbst sein willst.
auch der tollste sex begründet m.e. deine schwäche nicht.
guten sex über tische und bänke gibt es auch bei anderen.
mir kommt diese michi-sache - zumindest so wie von dir beschrieben - schon wie svv vor, sorry. du leidest zwar und möchtest aufhören, willst aber doch nicht. ich wünsche dir, dass du schnellstens genug kraft und stärke in dir findest, ihm finale worte zu sagen.
der lacht sich doch ins fäustchen und macht sich einen spaß mit dir, genießt seine macht, die er über dich hat ... noch.
now it's your turn, just do it, wenn es dir auf englisch näher geht.
Good luck!
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unbekannt
02:29 02.04.2007
Das Gleiche frage ich mich auch immer wieder. Was muss alles passieren, dass man einen Schlussstrich ziehn kann?

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2007-04-01 23:59