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2012-03-09 09:14
Hochzeiten und Geburten
So,hab gerade meinen Ryan in den Kindergarten gebracht. Ohne Bollerwagen wären wir wahrscheinlich Stunden unterwegs gewesen, weil derzeit eine Baustelle zwischen meinem Haus und dem Kindergarten liegt. Und so ein großer Bagger, bzw. Kipper sind der absolute Renner für meinen Sohn.

Ich blick jetzt einfach noch mal zurück ins Jahr 2011.
Was ich gestern gar nicht erwähnt hatte, ich hab geheiratet. Nach endlosen Jahren, haben wir uns endlich voll und ganz füreinander entschieden. Wie wir nun mal so sind, war das eine sehr spontane Aktion. Wir wollten auch keinen großen Aufriss machen, schließlich war ich hochschwanger. Geheiratet wurde dann exakt einen Monat vor meiner Entbindung.
Zum Standesamt zur EheschließungsAnmeldung sind wir nur ein paar Tage vorher. Hatten für die Hochzeit selbst dann Leihringe (da unsere noch nicht fertig waren).Ich wollt auch kein großes Tamtam, da ich mich nur noch schwitzend und schnaubend fortbewegen konnte und an ein, zwei, drei Gläser Sekt wäre gar nicht zu denken gewesen. Eigentlich dachten wir beide, dass ich jetzt nur die logische Konsequenz unserer Liebe und außer einen Namenswechsel wird das keine große Bedeutung für uns haben. Wir haben nur einer Freundin bescheid gegeben, die ein wenig auf die Kinder geschaut hat und die auch gelernte Fotografin ist. Wie praktisch :D! Als dann aber die Frage der Fragen kam, hatten ich und auch Paul Tränen in den Augen.

Hui, das war doch bewegender, als wir uns eigentlich eingestehen wollten. Nun, wenn das Wetter schön mitspielt, dann werden wir mit unseren Freunden noch mal eine Art Familien-Fest im Sommer feiern. Dann komplett ohne Bauch und mit der Möglichkeit für mich ein nen Schwips zu haben. Hätten unsere Eltern noch gelebt, dann hätten wir das anders gemacht. Dann wäre da ein größeres Ding draus geworden. Schließlich hätten sie dabei sein sollen. Aber da wir Waisen sind war der kleine Rahmen perfekt.Abends noch schön essen gegangen, Sache geritzt.

Einen Monat drauf kam dann mein Kleiner auf die Welt. Wobei so klein war er gar nicht. 4050g und 54 cm. Die Geburt war wieder mal völlig toll. Ich war schon 2 Tage vorher im Krankenhaus, weil ich mal wieder über Termin war. Täglich bekam ich ne kleine Ration an Tabletten, die die Wehentätigkeit auslösen sollten. Die meiste Zeit war ich dann mit meinen Wehen allein, da Paul auf die Kids schauen mußte. Haben ja keine Großeltern mehr und so einfach ist das im Bekanntenkreis nicht, da sie alle Berufstätig sind. Letztlich ging ich dann am 22.11. wieder mal in den Kreißsaal um meinen Befund checken zu lassen. Die Hebi meinte dann, der Befund wäre ganz gut. Sie brachte mich in das Zimmer nebenan und fragte mich, ob ich meine eigenen Sachen tragen möchte oder doch lieber ein Krankenhaushemdchen. Ich war iritiert. Sollte es jetzt losgehen? Ich spürte die Wehen doch gar nicht stärker als die letzten Tage? Hääää??? Ich fragte sie, ob sie wohl glaubt, dass ich heut mein Kind noch haben werde. Sie sagt, sie geht davon aus, dass es noch in ihrer Schicht sein werde, die bis 14 Uhr geht. Es war gerade kurz nach 12 Uhr. Hääää??? Ja, jedenfalls gehorchte ich artig und zog mir ein weißes Hemdchen mit blauen Kreuzchen an. Stand mir, fand ich! :D! Ich rief meinen Paul vom Handy aus an und sagte, er solle dann mal langsam kommen. Im Schneidersitz saß ich allein auf dem Entbindungsbett, lauschte den irischen Instrumentalstücken, die ich einlegen hatte lassen und machte mir meine Gedanken, da das Fenster gekippt war, was die Passanten auf der Straße denken sollten, wenn ich gellend zu Schreien anfangen würde.Pauli kam dann,denk das war so gegen 13 Uhr, wir unterhielten uns über irgendnen Quatsch und ich unterbrach ihn regelmäßig, wenn wieder eine Schmerzenswoge auf mich zurollte. die Hebamme war inzwischen bei uns und ich weigerte mich zu pressen, wußte ich ja, dass dies der schmerzhafteste Teil war. Ich versuchte einfach munter weiterzuatmen und so zu tun, als wäre da kein Kindskopf. Mist, mein Plan ging nicht auf. Ich war gerade bei der 1. Presswehe, da klingelte Pauls Handy. Wir ignorierten. Als ich das Kind gerade auf die Welt gewuchtet hatte und Paul eben die Nabelschnur durchtrennt hatte, klingelte das Telefon erneut. Ich fragte Paul wer es denn sei. Er sagte, Sophia (unsere Tochter wäre am Telefon)."Geh ran", sagte ioh, "vielleicht ist was passiert." Wie sich rausstellte war es unser Töchterlein, da sie ihr Handy nicht finden konnte und anstatt vom Festnetz sich selbst anzurufen, rief sie ihren Papa an, dass er doch bitte mal auf ihrem Telefon durchklingeln lassen sollte :DDDD!!! So wurde ein magischer Moment zu einem lustigen :D.

Killian war da. Das war die Hauptsache. Gesund und munter, ziemlich entspannt und er sah wieder mehr seiner Schwester und dem Vater ähnlich. Nur meine blonden Haare waren ihm gegeben.

Noch als sie mich im Bett ins Nebenzimmer fuhren, war ich am organisieren. "Paul, denk an die CD im Player. Und meine Tasche. Vergiß mein Telefon nicht...!"

Aber eins muss ich sagen, es gibt nichts Besseres, Schöneres und Verrückteres als Geburten. So intim und magisch dise Momente sind, lassen sie einen danach auch noch völlig stolz auf sich sein.

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2012-03-09 09:14